Der Morgen in Cienfuegos startete heute mit dem ersten richtigen Regen unserer Reise und das sollte leider auch den ganzen Tag so weiter gehen.
Zunächst führte uns die heutige Fahrt von Cienfuegos auf die Insel Cayo Las Brujas nach Santa Clara, wo wir einen kurzen Stopp am Che Guevara Denkmal und Mausoleum einlegten.
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Der Che |
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Das Che Guevara Denkmal und Mausoleum in Santa Clara |
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Die letzten 35 Kilometer bis Cayo Las Brujas fuhren wir fast ausschließlich über diesen Damm. |
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Hier war nur die Straße und Wasser – sonst nix! 🙂 |
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Mangroven gediehen in dem flachen Wasser sehr gut. |
Die Fahrt zur Insel verlief ansonsten relativ unspektakulär, die letzten 35 Kilometer legten wir dann nach einer Passkontrolle quasi direkt über das Meer auf einem Damm zurück, während im Rückspiegel die Küste immer kleiner wurde. Die Kontrollstation vor dem Damm war eventuell auch dazu da, um Einheimische vor der Flucht in die USA, die von hier aus über das Meer keine 200 Kilometer entfernt war, abzuhalten.
Das war alles schon irgendwie speziell!
Gegen Mittag erreichten wir unser Hotel, die Villa Las Brujas, deren Bungalows direkt auf einem Korallenriff zwischen Mangroven gelegen war.
Die schöne Anlage hatte neben einem regelrechten Traumstrand auch eine eigene Marina samt Bootsverleih in jeder möglichen Größe vom Funboot mit Außenborder bis zum Katamaran im Angebot. Die Zimmer waren groß, die Klimaanlage neuwertig und leise und von der Terrasse hatte man einen direkten Blick auf das keine zehn Meter entfernte Meer. Leider war alles aber schon etwas in die Jahre gekommen und zudem nach mehrtägigem Regen teils auch feucht. Davon zeugten die auf dem Boden liegenden Handtücher.
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Zum Hotel Villa las Brujas gehörte eine eigene Marina. |
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Jacuzzi mit toller Aussicht – wenn das Wetter an dem Tag nur nicht so durchwachsen gewesen wäre! |
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Die Einrichtung war zwar nicht mehr auf dem neuesten Stand – dafür war unser Bungalow aber ordentlich groß. |
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Perfekte Aussicht von der Terrasse unseres Bungalows. |
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Die Anlage war idyllisch inmitten der Mangrovenwälder gelegen und entsprechend nur über diese Holzstege begehbar. |
Für uns war das aber in Ordnung, denn die Villa Las Brujas war das mit Abstand günstigste Hotel auf den Inseln und für zwei Tage Aufenthalt absolut ok, da wir sowieso die meiste Zeit am Strand verbringen wollten.
Am Nachmittag irrten wir mit dem Auto zunächst etwas auf der Suche nach dem Einstieg des Gaviota Wanderwegs über die Insel. Der kurze, knapp zwanzig minütige Weg führte zunächst durch dichten Mangrovenwald, der leider auch viele Mücken beherbergte. Über einen teils im Wasser liegenden Holzsteg ging es weiter, bis wir den schönen Sandstrand erreicht hatten. Von dort hatte man auch eine gute Sicht auf die ehemalige Schatzinsel vor der Küste.
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Nach längerer Irrfahrt hatten wir den Wanderweg doch noch gefunden! |
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Anfangs führte der schmale Pfad durch diesen verwunschenen kleinen Wald. |
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Danach musste man auf diesem Steg einen kleinen See überqueren. Erst aber mal auf den Steg ohne nasse Füße zu kommen war bereits eine kleine Herausforderung! 😉 |
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Am Strand angekommen. Im Hintergrund die „Schatzinsel“. |
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„Piratenschiff“ im sehr touristischen Pueblo Las Dunas. Da zogen wir es vor, lieber im Hotelrestaurant zu speisen. |
Zurück im Auto machten wir uns auf Suche nach dem im Reiseführer erwähnten Pueblo Las Dunas, um dort zu Abend zu essen. Dort angekommen, waren wir ziemlich ernüchtert, denn das so genannte „Dorf“ war leider ein komplett künstlich errichteter Touri-Ort, dem jeglicher Charme abging – zudem hatte auch kaum ein Restaurant geöffnet.
Also fuhren wir unverrichteter Dinge wieder zurück in unser Hotel und gaben dem Restaurant eine Chance. Der Fisch für 7,50 CUC und die Shrimps für 10,50 CUC) waren ganz ok, allerdings auch keine wirkliche Geschmacksexplosion. 😉
Der nächste Tag stand dann komplett im Zeichen der Entspannung und wurde ein reiner Strandtag. Das Wetter meinte es passend zu meinem Geburtstag auch wieder besser mit uns und so zeigte sich sogar immer mal wieder die Sonne zwischen den Wolken.
Auch wenn es bewölkt war, konnte man super im fast Badewannen warmen Wasser schwimmen oder sich am nahezu einsamen Strand lang machen. Zu viel Müßiggang ist ja bekanntlich auch nicht gut und so joggte ich, sehr zur Verwunderung meiner Frau, einmal den Strand entlang und entdeckte beim Schnorcheln am Felsen in der Nähe des Restaurants neben zahlreichen kleineren Fischen sogar einen Rochen. Das Grillhühnchen zu Mittag im Restaurant war geschmacklich sogar ziemlich gut.
Ab 16:30 Uhr zog leider ein Gewitter mit heftigem Regen auf und sorgte dafür, dass es in unserem Bungalow an zahlreichen Stellen von der Decke tropfte – glücklicherweise aber nicht genau über dem Bett. Als dann einige Minuten später nach meinem Anruf auch mal die Dame von Rezeption eintraf, ließ sie uns nur unbeeindruckt ein paar Handtücher da, denn den offensichtlich einzigen Eimer benötigte sie wohl selber. Das war halt wieder typisch, für das Gebaren der meisten staatlichen Hotels auf Kuba!
Man könnte fast meinen, die namensgebenden Hexen, spanisch „Brujas“ machten sich mit dem Gewitter einen Spaß daraus, uns zu ärgern! 🙂
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Eine der Hexen der Hotelanlage. |
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Blick auf das Hotelrestaurant vom Strand aus. An dem Felsen dort ließ es sich gut schnorcheln. |
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Den feinsandigen und langen Traumstrand des Hotels mussten wir uns lediglich mit einer Handvoll Gäste teilen. |
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Zahlreiche Fische tummelten sich am Felsen in der Nähe des Restaurants. |
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Auch die „Unterwasser-Flora“ war schön anzusehen. |
Der nächste Morgen jedoch begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und türkisblauem Wasser und diesmal sogar einem guten Frühstücksbuffet! Was wollte man mehr! 🙂
Und so legten wir nochmal einen halben Strandtag ein und beim Schnorcheln konnte ich diesmal dank des tollen Lichts einen riesigen Schwarm kleiner Fische, die sich im Flachwasser direkt in Strandnähe tummelten filmen.
Derart entspannt machten wir uns auf die circa vierstündige Fahrt von 300 Kilometern bis nach Camaguey und erneut zur Casa von Mirta und Candido. Denn Camaguey war für uns Zwischenstation auf dem Weg zurück in den Süden Kubas.
Auf dem Rückweg über den Damm konnte man dank des Sonnenscheins bedeutend besser als auf der Hinfahrt bei bewölktem Wetter erkennen, wie flach und klar das Wasser der Inseln war.
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Inmitten eines riesigen Schwarms Fische, der sich im Flachwasser direkt am Strand tummelte. |
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Die Rückfahrt führte uns erneut über den Damm. |
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Das Wasser in der Lagune entlang des Damms war kaum knietief. |
In Camaguey angekommen, diesmal ohne Schlepper-Zwischenfall und nach herzlicher Begrüßung durch Mirta, zogen wir zum Abendessen in die Altstadt.
Wir entschieden uns für das Restaurant La Isabella in der Calle de los Cines, das mit allen möglichen Kinoaccessoires ausgestattet war – selbstredend dass man auf Regiestühlen am Tisch Platz nahm. Auch die knusprigen Pizzas für 3-5 CUC und vor allem die hausgemachte Sangria waren lecker.
Leider hatten uns die schlecht gelaunten Wetterhexen von der Insel wohl verfolgt, denn den Heimweg zur Casa mussten wir im strömenden Regen zurücklegen! ;-(
Christian