Costa Rica Tag 6-7: Nationalpark Monteverde

Das erste Etappenziel des Tages waren heute zunächst einmal die Urwald-Hängebrücken von Nuevo Arenal, bevor es dann weiter zu unserem finalen Ziel, dem Nationalpark von Monteverde bzw. dem Städtchen Santa Elena ging.

Eine der zahlreichen Hängebrücken im Park von Nuevo Arenal

Vom Kassenhäuschen aus, an dem man den nicht gerade geringen Eintrittspreis von 24 US Dollar pro Person entrichten musste, führte uns ein schön angelegter Rundweg über die bis zu knapp 50 Meter hohen und bis zu 90 Meter langen Hängebrücken. Dadurch, dass die Brücken meist direkt zwischen den Bäumen und über Baumkronen niedriger gelegener Bäume führten, hatte man hier einzigartige Einblicke in den Wald, ohne dabei besondere Anstrengungen unternehmen zu müssen.

Eingang mit Kasse links und Panorama-Restaurant rechts
Eine kleine Echse sonnte sich am Wegesrand.
Ebenso wie diese kaum größere Schlange.
Im Hintergrund die höchste Hängebrücke des Parks.
Idyllischer Wasserfall

Der gesamte Rundweg ist daher auch sehr gut auch für ältere Personen zu laufen. Kurz vor Ende der Wanderung erlebten wir dann noch unser absolutes Highlight des Tages in Form eines Brüllaffen, der auf dem Brückengeländer, keine zehn Meter von uns entfernt, seiner Lieblingsbeschäftigung nachging und aus vollem Munde brüllte! Nun hatte sich der Eintrittspreis für uns auf jeden Fall mehr als rentiert.

Hier sieht man sehr gut, wie dicht die Brücken an den Bäumen entlang führen.
Farbenprächtige Echse
Blick auf den Arenal Vulkan von der entsprechend benannten Hängebrücke aus.
Brüllaffe direkt vor uns auf der Hängebrücke
Diesen Fangzähnen möchte man nicht zu nahe kommen!

Danach fuhren wir weiter am azurblauen und in der Sonne glänzenden Arenal See entlang der sich ständig windenden Uferstraße. Die plötzlich hinter einer Kurve an einem Hang auftauchende Schweizer Alm kam dann zugegeben etwas überraschend. Schließlich waren wir hier nicht im Allgäu unterwegs, sondern auf der anderen Seite des Atlantiks!

Eine Schweizer Alm mitten in Costa Rica!
Tolles Panorama auf den Arenal See vom Restaurant Le Bistro in La Union

Eine Mittagspause legten wir ein paar Kilometer weiter im Örtchen La Union im Restaurant Le Bistro ein. In der stilvoll eingerichteten Lokalität genossen wir sehr leckere Quesadillas in einem kleinen Patio im Außenbereich mit tollem Panoramablick auf den See. 
Unsere vollen Mägen wurden dann auf der zweiten Hälfte der Fahrt ab Tilaran auf der bis dato heftigsten Schotter- und Schlaglochpiste ziemlich strapaziert, die tolle und zugegeben teils an Neuseeland bzw. das Auenland erinnernde Landschaft entschädigte uns aber. 

Doppel-Regenbogen
Phantastische, an das Auenland erinnernde Landschaft zwischen Tilaran und Monteverde

Und wieder sollte eine Kurve eine Überraschung für uns bereit halten!
Ich dachte zunächst: „Was für ein zotteliger Hund überquert denn da im Schneckentempo die Straße?!“ Doch als wir ausstiegen und uns ihm näherten, stellten wir fest, dass es sich um Faultier handelte! Es kroch seelenruhig über die ziemlich schlecht einzusehende Straße und hangelte sich dann auf der anderen Seite gaaaaaanz langsam an einem Baum hinauf. Wir waren echt froh, dass wir das putzige Wesen rechtzeitig bemerkt hatten und niemand zu Schaden gekommen war.

Was kreucht denn da Pelziges über die Straße?
Es war ein Faultier, das man sonst eigentlich nur auf Bäumen entdecken kann.

Nach insgesamt vier Stunden Fahrt kamen wir schließlich in unserem Hotel Claro de Luna in Santa Elena in unmittelbarer Nähe des Monteverde Nationalparks an. Das Hotel liegt an einer sehr ruhigen kleinen Nebenstraße des Ortes und bietet sehr große und stilvoll eingerichtete Zimmer.

Hotel Claro de Luna

Am nächsten Morgen hieß es erneut für uns ziemlich früh „raus aus den Federn“, denn wir starteten um 07:30 Uhr unsere Wanderung mit einem Guide durch den Bergnebelwald und Nationalpark von Monteverde. Aufgrund der Höhe von 1.500 Metern und ständigem, teils kräftigen Wind war es hier angenehm kühl und durch die Lage zwischen Pazifik und Atlantik bot sich ein ganz eigenes Klima mit enorm artenreicher Flora mit mehr als 2.500 verschiedenen Pflanzenarten.

Eingang zum Nationalpark Monteverde
Die gut ausgebauten Wege führten mitten durch die dichte Vegetation.
Pflanze mit „Kussmund“
Smiley-Baum 🙂

Aber auch die Tierwelt hatte uns einiges zu bieten und so konnten wir Nasenbären aus unmittelbarer Nähe beobachten – von etwas weiter weg eine kleine Schlange 😉 und natürlich auch ganz viele Vögel, darunter sogar den Nationalvogel von Guatemala, den prächtigen Quetzal. Der Guide erklärte uns während der Wanderung in gutem Englisch die Tier- und Pflanzenwelt und entdeckte natürlich auch die ganzen Tiere für uns, an denen wir sonst sicherlich immer vorbei gelaufen wären, ohne sie zu bemerken.

Nasenbär
Einer der zahlreichen Vögel
Winzige und ungiftige Schlange
Ein Quetzal, durch das Fernrohr unseres Guides fotografiert

Nach dieser interessanten Tour erkundeten wir den Park noch auf den gut angelegten Wegen auf eigene Faust und aßen am Ende noch einen leckeren Kuchen in dem kleinen Café vor Ort, währenddessen wir die zahlreichen bunten Kolibiris, die sich am Zuckerwasser der Futterstation labten, beobachteten. 

Panorama von einem Bergkamm aus, auf dem uns der Weg durch den Park führte.
Ein ziemlich lautstarker Vogel
Kolibri
Kolibri-Futterstation neben dem Café des Parks
Fast schon außerirdisch anmutende Würgefeige

Abends kehrten wir in Santa Elena im rund um einen großen Baum errichteten Treehouse Restaurant ein und ich aß eine Platte mit Zusammenstellung typisch „costa-ricanischer“ Speisen wie Bohnenpaste, Tacos, Pico de Gallo, Maisfladen mit gegrilltem Huhn und Rind sowie gegrillte Bananen. Das alles war gute Hausmannskost und auch aufgrund des außergewöhnlichen Ambientes kann ich das Restaurant durchaus empfehlen.
Christian 

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