Da wir lediglich eine Übernachtung in unserem Hotel gebucht hatten, begann unser Morgen in Aix en Provence zunächst mit dem Beladen unseres etwas entfernt geparkten Autos und dann mit einem kurzen Spaziergang in die Altstadt. Dort fanden wir in der Nähe des Cours Mirabeau das kleine Bistro Le Café Glacier und nahmen dort ein leckeres Frühstück mit frischen warmen Croissants und sehr gutem Kaffee zu uns. Danach hob sich auch meine Stimmung deutlich! Denn ich muss zugeben, dass ich ziemlich grummelig bin, wenn ich nicht nur hungrig, sondern auch noch müde bin! 😉
|
Ziemlich imposantes Gebäude für eine ehemalige Kornhalle in Aix en Provence |
|
Uhrturm des Rathauses |
|
Kathredrale Saint Sauveur |
|
Von zwei Atlanten umrahmtes Portal des Hotel Maurel de Ponteves |
Nun aber konnte es losgehen und so spazierten wir gemütlich durch die schöne Altstadt. Nach circa einer Stunde hatten wir die meisten Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale, das Rathaus, die Église de la Madeleine und den Cours Mirabeau mit dem beeindruckenden Portal des Hotel Maurel de Ponteves abgelaufen.
Zurück in unserem Flitzer, sollte unsere erste Station des Tages das alte Fort bei Buoux sein, leider wurden wir bereit vor dem Parkplatz von zwei netten Militärpolizisten gestoppt, die uns mitteilten, dass das Fort heute aufgrund einer Militärparade der Fremdenlegion geschlossen sei.
…irgendwie hab ich das Gefühl, dass Franzosen nicht ohne mindestens eine Parade pro Woche auskommen! 😉
|
Bonnieux |
|
Tolles Panorama von Bonnieux u.a. mit dem Dorf Lacoste hinten links im Bild, sowie dem Mont Ventoux am Horizont. |
|
Der mit knapp 2.000 Meter höchste Berg der Provence, der Mont Ventoux. |
Also fuhren wir direkt weiter in das kleine Dorf Bonnieux. Hier blies uns ein ordentlicher Wind um die Ohren, der jedoch auch für klares Wetter sorgte und so hatten wir von der Kapelle oberhalb des Dorfes eine phantastische Aussicht auf den in der Ferne thronenden Mont Ventoux, der durch sein Kalkgestein aussah, als sei er schneebedeckt. Ebenfalls hatte man von unserem Aussichtspunkt eine gut Sicht auf unser nächstes Ziel, das gegenüber, wie auch Bonnieux an einem Hügel erbaute Dorf Lacoste. In der Zwischenzeit meldete sich bei mir ein kleines Hüngerchen – sehr zur Belustigung und gewissen Genervtheit meiner besseren Hälfte, die mir noch des öfteren während des Urlaubs eine gewisse Verfressenheit unterstellte. 🙂
Ich konnte sie jedoch wortgewandt überzeugen, Rast zu machen und so kehrten wir in der Pizzeria La Flambée ein und aßen eine Pizza mit wunderbar dünnen Boden, während wir uns die Sonne auf der kleinen Terrasse ins Gesicht scheinen ließen.
|
Enge Straßen winden sich durch das Dorf Bonnieux. |
|
Pizzeria La Flambée |
|
Blick auf Lacoste von Bonnieux aus |
Um nach Lacoste zu kommen, brauchten wir dann quasi nur einmal den Hügel bei Bonnieux hinab und nach einer kurzen Strecke an Feldern entlang auf der anderen Seite den Hügel wieder hinauf. Das Dorf wirkt selbst bereits wie eine kleine Burg mit sehr kleinen Gassen aus Kopfsteinpflaster, die sich hinauf zur Ruine der gleichnamigen Burg winden. Von dort oben konnte man dann den perfekten Gegenschuss von Bonnieux machen. Bekannt ist das Dorf aber vor allem als Wohnort des Grafen Marquis de Sade, der im 18. Jahrhundert die Gesellschaft durch seine pornografischen und kirchenfeindlichen Romane in Aufruhr versetzt hatte und natürlich auch namensgebend für die etwas speziellere Geisteshaltung ist.
|
Hoffentlich schmerzfreie Bedienung im Cafe-Restaurant Sade in Lacoste 🙂 |
|
Blick über die Dächer von Lacoste auf den Mont Ventoux im Hintergrund |
|
Die pittoresken, engen Gassen des Dorfes |
|
Hat jemand meine Schuhe gesehen? 😉 |
|
Blick auf Bonnieux von der Burg Lacoste aus |
|
„Rechter Hand“ zu sehen: Die Burgruine! 🙂 |
Den nächsten kürzeren Zwischenstopp machten wir in Menerbes, einem kleinen Dorf samt einer alter Hugenottenfestung, die mich persönlich aber nicht ganz so beeindruckt hatte.
Ganz im Gegensatz zu dem letzten Ausflugsziel des Tages, den berühmten Ockerbrüchen von Roussillon!
Nachdem man den mit 2,50 Euro recht günstigen Eintritt am Kassenhäuschen bezahlt hat, steht man wenige Meter weiter direkt oberhalb des größten der diversen Abbruchstellen. Steigt man die Treppen hinab, hat man die Wahl zwischen einem kurzen und einem etwas längeren Rundweg.
|
Menerbes |
|
Blick von Menerbes auf die, für die Provence typisch schöne Landschaft. |
|
Roussillon |
|
Bizarre Felsformationen am Rand des Dorfes |
|
Blick auf die Ockerbrüche von Roussillon vom Eingang aus |
Letzteren hatten wir genommen, aber wirklich lang war der Weg dennoch nicht und nach circa einer dreiviertel Stunde samt Fotostops, kamen wir wieder am Ausgangspunkt an. Dennoch hatte es sich absolut gelohnt, denn die Nachmittagssonne ließ den Ocker in facettenreichen Rot- und Gelbtönen erstrahlen und zauberte teilweise sogar eine recht mystische Stimmung in die Landschaft. Allerdings würde ich im Nachhinein empfehlen, Roussillon besser vormittags zu besuchen, da dann die interessantesten Ockerbrüche, die bei uns schon im Schatten lagen, angestrahlt werden. Natürlich haben auch die meisten Häuser von Roussillon entsprechende ockerfarbene Anstriche und verleihen dem Dorf seinen ganz eigenen Charakter.
|
Auf der gegenüberliegende Seite vom Eingang und der Treppe, die hinab führt. |
|
Leider lag diese Stelle nachmittags bereits im Schatten |
|
Mystische Stimmung |
|
Das Farbenspiel und die seltsamen Gesteinsformen ließen der Phantasie freien Lauf. |
|
Bunte Hauswände in Roussillon |
Am frühen Abend brachen wir auf und fuhren gerade mal eine viertel Stunde, bis wir in Apt, unserem heutigen Übernachtungsziel, angekommen waren. Die Stadt bot meiner Meinung nach zwar keine besonderen Sehenswürdigkeiten, eignete sich aber aufgrund ihrer Lage gut als Zwischenstation für unsere morgige Reise zu den größeren Ockerbrüchen von Rustrel.
|
Ehemaliger Bischofspalast und heutiges Rathaus in der Altstadt von Apt |
Nach einem kurzem Spaziergang durch die Altstadt, speisten wir im empfehlenswerten Restaurant La Galetiere, bevor wir im recht einfachen, aber sauberen und mit 63 € pro Nacht preisgünstigen Hotel Luberon, direkt gegenüber des alten Bahnhofs, übernachteten. Auch der sehr freundliche Besitzer des Hotels trug viel dazu bei, dass wir uns dort wohlfühlten.
Christian