Südfrankreich Tag 5: Gorges du Regalon und Le Baux

Frühstück im Salon im Bauch des Schiffes

Nach einem leckeren, von unserer Gastgeberin zubereiteten Frühstück und einer herzlichen Verabschiedung, kehrten wir Avignon etwas schweren Herzens wieder den Rücken zu und machten uns auf den Weg in den Gorges du Regalon. Ich hoffte, mich nicht zu sehr beim Frühstück vollgestopft zu haben, denn uns erwartete dort die engste Schlucht der Provence! Wir parkten unser Auto auf dem nahe gelegenen Wanderparkplatz und spazierten zunächst an Obstbäumen entlang, bevor sich nach circa zehn Minuten die Schlucht vor uns auftat. 
Und wahrlich wurde es ab dort eine teilweise ziemlich enge Angelegenheit, bei der schon mal der Rucksack am Felsen entlang schrammte. 

Weg vom Parkplatz zur Schlucht Gorges du Regalon im Hintergrund.
Anfangs war der Weg noch relativ breit, auch wenn man sich bereits bücken musste.
Nun wurde es richtig eng!
Teilweise war die Schlucht nur noch schulterbreit.

Das Erlebnis, durch die manchmal keinen halben Meter enge Schlucht zu wandern und dabei kaum den Himmel über einem zu sehen war umso intensiver, da wir auch komplett allein unterwegs waren. 

Hoffentlich steckte dieser Felsen sicher fest!
Teilweise konnte man die Bäume über uns sehen.

Nach Durchquerung der Schlucht schlängelte sich der nun wieder breitere Weg die Schlucht hinauf, bis wir über am oberen Rand angekommen waren und dort ein tolles Panorama auf die umgebenden Berge und die so eben durchquerte Schlucht unter uns hatte. Nach einer zünftigen Rast mit  Salami und Baguette folgten wir dem schönen Weg, der uns noch durch zahlreiche Täler führte weiter und erreichten nach ungefähr zwei Stunden wieder den Parkplatz.

Rückwärtiger Blick auf den Gorges du Regalon, den wir gerade durchquert hatten.
Berglandschaft oberhalb der Schlucht.
Zwischen Bäumen versteckte Ruine am Wegesrand.
Interessante Felsformationen auf dem letzten Drittel des Rundweges.

Unser nächstes Ziel des Tages, die Geisterstadt und Burgruine von Le Baux erreichten wir am Nachmittag. Wenn man sein Auto wie wir auf den an der Straße gelegenen Parkplätzen abstellt und den Rest des Weges läuft, bekommt man direkt einen guten Eindruck von der imposanten, über einer Steilwand errichteten und das ganze Land überblickenden Burg. Um zum Kassenhäuschen der Burg zu gelangen, durchquert man zunächst das kleine gleichnamige Dorf, das bis auf diverse Souvenirshops und Restaurants so gut wie unbewohnt ist, dessen Gassen und alten Häuser jedoch sehr charmant sind.

Die Burgruine von Le Baux.
Der Weg zur Burgruine führt durch das gleichnamige und unbewohnte Dorf von Le Baux.
Dennoch fanden sich hier zahlreiche Künstlerateliers und Restaurants.
Von den einst stattlichen Gebäuden der Burg sind leider meist nur noch die Fundamente übrig.

Hat man den Eintrittspreis von acht Euro entrichtet und betritt das Burggelände, blickt man direkt rechterhand auf die zahlreichen in Originalgröße auf einem Plateau ausgestellten Belagerungsmaschinen, unter denen sich auch ein beeindruckender Tribok bzw. Trébuchet befindet, der zu den zerstörerischsten Waffen des Mittelalters gehörte. Dank des im Eintrittspreis ebenfalls enthaltenen mehrsprachigen Audioguides, bekam man zu jeder der zahlreichen Stationen auf der Burg interessante Fakten zur Geschichte und damaligen Lebensweise sowie Militärtaktiken geboten. Dank der erhöhten Lage der Burg war auch das Panorama und die Fernsicht, die teils bis in die Camargue reichte, entsprechend phänomenal. 

Belagerungsmaschinen inklusive eines riesigen Tribok aus dem Mittelalter.
Katapult
Blick von der Burg auf die schöne Landschaft der Provence.
Vom obersten Punkt der Burg hatte man eine phantastische Weitsicht.

Eine solche Übersicht hätten wir auch gut gebrauchen können als wir unser heutiges Übernachtungsziel, das sich auf einem alten Gutshof mitten in der Camargue befand, suchten! Dank der leider erneut ziemlich ungenauen Anfahrtsbeschreibung von AirBnB irrten wir zunächst über zahlreiche Landstraßen entlang der Felder, bevor wir nur durch Hilfe unseres Gastgebers, der uns zu seiner Einfahrt per Autoscheinwerfer lotste. Als wir dann aber sehr herzlich willkommen geheißen und durch das schöne Landhaus geführt wurden und dabei auch den tollen Pool entdeckten, war der Stress schnell wieder vergessen. 

Pool unseres Gasthauses in der Camargue.

Unser Zimmer samt eigenem Kühlschrank war sehr sauber und wir hatten sogar eine eigene kleine Terrasse inklusive Tisch und Stühlen. Leider findet sich das Zimmer inzwischen jedoch nicht mehr auf AirBnB.

Christian

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