Südfrankreich Tag 6: Die Camargue

Das konstant tolle Wetter der letzten Tage verwöhnte uns auch heute erneut und war perfekt geeignet, um die sich in der Sonne spiegelnden Salzseen des Naturschutzgebietes der Camargue in Szene zu setzen. 

Azurblauer Himmel und Salzbecken in der Camargue boten phantastische Kontraste.

Also brachen wir direkt nach dem Frühstück auf unserer Terrasse auf und erreichten nach ein knappen viertel Stunde bereits die ersten Salzsee samt noch aktivem Abbau mit langen Förderbändern und Lastwagen. Von einem nahe gelegenen etwas erhöhten Aussichtspunkt konnte man das Treiben der Salin de Giraud gut beobachten. Es war zwar interessant anzusehen, aber wir waren eher an der natürlichen Schönheit der Camargue interessiert und so zog es uns schnell weiter. 

Schweres Gerät in der Salin de Giraud.
Die Straße führte über den Damm direkt an den Salzseen entlang.
Mittels Schleusen wird der Zulauf von Salzwasser in die Becken kontrolliert.

Nur etwas weiter südlich, war von menschlicher Technik weit und breit nichts mehr zu sehen und wir konnten die tolle Landschaft und Tierwelt, samt hunderter Flamingos inkl. vieler Jungvögel vollends genießen. Lediglich die Schotterpisten waren etwas gewöhnungsbedürftig für uns und vor allem die Stoßdämpfer unseres Flitzers. Wer hier zu schnell fuhr und nicht aufpasse konnte sich schnell in einem der teils Badewannen-großen Schlaglöcher einen Achsbruch einhandeln! 

Das Naturschutzgebiet ist ein Paradies für Vögel und Ontologen.
Flamingo-Familie samt Jungtier.
Hunderte junge Flamingos bevölkerten die Salzseen.
Hier lebten offensichtlich einige Wanderer ihr Hobby aus! 🙂

Auf der Fahrt durch die fast schon unwirklich wirkende Landschaft zu unserem nächstes Etappenziel, dem Strand Plage de Beauduc, mussten wir sogar an einer Stelle beide Außenspiegel einklappen, um unser Auto zentimetergenau zwischen Wänden einer alten Mauer zu bugsieren!  Aber hier war ja sowieso der Weg schon mindestens das halbe Ziel. Am Strand angekommen, suchten wir uns eine schöne Stelle zum Picknick und beobachteten beim Essen die zahlreichen Kitesurfer, denen sich hier dank des strammen Windes und der von einer Korallenbank geschützten Bucht ein super Revier bot. 

Kein Schnee, sondern glitzernd weiße Salzbrocken!
Angekommen an der Plage de Beauduc.
Optimale Bedingungen für Kitesurfer.

Nach der Pause hieß es leider wieder zurück auf die Buckelpiste, denn wir wollten uns nicht in dem Wegegewirr zwischen all den Salzseen verirren bevor wir über die asphaltierte Straße rund um den Etang du Vaccares bis nach Saintes Maries de la Mer fuhren. Das kleine ehemalige Fischerdorf ist zugegeben ziemlich touristisch, kann jedoch mit einem eigenen Sandstrand aufwarten und einer kleinen Altstadt mit diversen Souvenirläden und einer mittelalterlichen Kirche, die eher wie eine kleine Burg wirkt. Passenderweise wurde auch just in dem Augenblick dort geheiratet!

Straße entlang des Etang du Vaccares.
Strand von Saintes Maries de la Mer.
Dieses Reiterbild im Ort steht für die berühmten Pferde und Stiere aus der Camargue.
Die Burg..äh…Kirche von Saintes Maries de la Mer.
Im Inneren der für eine Hochzeit geschmückten Kirche.

Das besondere an Saintes Maries de la Mer ist jedoch sein unverkennbar spanischer Flair, mit zahlreichen spanischen Restaurants und Bodegas samt Flamencoabenden. Auch die in der ganzen Camargue berühmten und in unblutigen Stierkämpfen eingesetzten Bullen werden hier gezüchtet. Wir entschieden uns jedoch anstelle von Flamenco für einen ruhigeren Abend auf unserer Terrasse und deckten uns in der Rotisserie Camarguaise in der Rue Victor Hugo mit sehr leckeren Salaten und Tapas zum Mitnehmen, darunter auch ein fantastisches Stiergulasch, ein. 

In den belebten Gassen reihen sich zahlreiche Restaurants und Souvenirläden aneinander .
In der Rotisserie Camarguaise holten wir uns unser leckeres Abendessen.
Wildes Camargue-Pferd im Galopp.

Auf dem Rückweg zu unserer Herberge entdeckten wir dann sogar noch eine kleine Herde der bekannten wilden weißen Camargue Pferde, die durch die Sumpflandschaft galoppierten. 
Den Tag ließen wir dann wie geplant auf unserer Terrasse bei Speis und Trank samt einem sehr empfehlenswerten Rosé Wein aus der Camargue namens Domaine de Montcalm ausklingen. Sogar unser Gastgeber Patrick gesellte sich noch auf einen Plausch zu uns und revanchierte sich für ein Glas Rosé mit einer superben Salami, die er extra für uns anschnitt.
Christian

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