Gran Canaria Tag 4+5: Teror, Arucas, El Roque und Aussichtspunkt El Balcon

Für heute stand eigentlich ein Ausflug zum Roque Nublo samt Wanderung auf der Agenda, aber das, insbesondere im Gebirge völlig verregnete Wetter, machte uns einen dicken Strich durch die Rechnung.
Daher mussten wir spontan umplanen und beschlossen, die Städtchen Teror und Arucas im Norden der Insel zu besichtigen. Soweit wir es durch die dichten Wolken während unserer Anfahrt erkennen konnten, scheint die Vegetation im – oh Wunder, regenreichen Norden – erheblich grüner und dichter als im trockenen Süden zu sein. 

Spektakulärer Regenbogen auf der Fahrt nach Teror im Norden von Gran Canaria
Der Wasserspeier verdeutlichte gut das vorherrschende Wetter des Tages.
Kirche Nuestra Senora del Pino
Die Fußgängerzone von Teror mit ihren gut erhaltenen, alten Häusern samt schöner Holzbalkone
Imposantes Gebäude am Ende der Fußgängerzone
Einer der zahlreichen Treppengänge

Es hatte schon fast teils etwas Mystisches, durch die tief hängenden Regenwolken im Gebirge wie durch einen Tunnel aus Moos und Farn-bewachsenen Bäumen zu fahren.
Das pittoreske Teror und inbesondere auch Arucas mit seiner riesigen Kathedrale waren trotz des teils sintflutartigen Regens sehenswert. 

Die imposante Kathedrale von Arucas
Der Regen hatte auch was Gutes: Niemand lief einem ins Bild! 😉
Mittagessen in einer kleinen Tapasbar in der Innenstadt von Arucas

Ein Cafe Cortado nach einem massigen, wenn auch leider geschmacklich nicht besonders herausragenden Mittagsessen in einer kleinen Tapasbar in Arucas weckte dann auch nochmal die Lebensgeister, um trotz des Schietwetters noch weiter zum kleinen Dörfchen El Roque zu fahren. 
Der ziemlich spektakuläre Anblick der dicht an dicht auf eine schmale Felsklippe gedrängten Häuser belohnte uns dann auch für die kurvenreiche Anfahrt. Für die Rückfahrt ins Hotel nahmen wir anstelle der engen Bergstraße des Hinwegs die gut ausgebaute Autobahn über Las Palmas bis nach San Augustin. 

Das Dörfchen El Roque
Die Häuser waren wie eine Festung dicht gedrängt auf einer ins Meer ragenden Felsspitze gebaut.
In den engen Gassen zwischen den Häusern konnte man sich nur zu Fuß fortbewegen.
Stürmische Brandung an der Nordküste Gran Canarias

Vor dem Abendessen wärmten wir uns von dem nassen trüben Tag im neu eröffneten und sehr schön gestalteten Spa des Hotels auf. Dies bot neben einer großen Wasserlandschaft mit zahlreichen Massagedüsen, illuminierten Regenduschen und Whirlpool, ein Dampfbad, eine Sauna, sowie ein Solebecken im Stil einer Grotte. Hier ließ es sich sehr gut aushalten und das Spa ist für mich, neben der direkten Strandlage, ein weiteres Argument, das Hotel weiterzuempfehlen.
Das Abendessen dämpfte unsere tolle Stimmung dann leider wieder etwas, denn im Gegensatz zu gestern gab es heute eher meist recht Geschmacksneutrales. Lediglich die so genannte Life Cooking Station mit ihren herzhaften Crepes und der sehr netten Bedienung sowie das Schokomousse verhinderten ein „Dinnerdesaster“. 🙂

Windsurfen in der Bucht von Playa Aguila

Da ich seit kurzem stolzer Besitzer einer Windsurflizenz war, die ich nahe Düsseldorf auf dem Unterbacher See erworben hatte, wollte ich unbedingt auch einmal meine ersten Versuche auf dem Meer am nächsten Tag wagen. 
Denn Gran Canaria zählt unter Surfern zu einer der besten Spots weltweit und wie es der Zufall so wollte, befand sich in der Nachbarbucht Playa Aguila die Surfstation des Surfweltmeisters Björn Dunkerbeck. 
Also stand ich dann auf, zugegeben sehr wackeligen Füßen ab halb elf Uhr morgens auf dem Brett und trotzte den Wellen der Brandung. Das Material dort inkl. eines nagelneuen Neoprenanzuges war top, meine Surfleistung dagegen leider eher weniger. Zwar war ich stolz, zumindest hin und herfahren zu können, aber bei der Wende schmiss es mich dann regelmäßig ins kalte Nass. Dies wäre alles okay gewesen, hätte ich nicht dabei auch noch meine nagelneue Sonnenbrille an Poseidon verloren! Aber Spaß machte es insgesamt trotz allem und nur aus Erfahrung wird man ja bekanntlich klug: Ich surfe inzwischen nur noch mit Kontaktlinsen! 🙂 
Nach meiner „Surftaufe“ leckte ich meine Wunden noch etwas im Spa unseres Hotels, bevor wir mit dem Auto in Richtung Südwesten auf einer tollen Bergstraße ab Mogan durch riesige, spektakuläre Täler fuhren. Bei den, an die Farbpalette eines Malers erinnernden, blau gefärbten Felsen, den so genannten Azulejos, legten wir einen ersten längeren Halt und lohnenswerten Fotostopp ein.

Die farbenfrohen, „Azulejos“ genannten, Felsen
In der Sonne kommen die Farben sicherlich noch besser zu Geltung, als an dem heutigen eher grauen Tag.

Danach sollte das bislang beeindruckendste Stück Straße kommen, das uns entlang der Steilküste von Andes Verde bis zum spektakulären Aussichtspunkt El Balcon führte. Die bis hinab ins Meer nahezu senkrecht abfallende, hunderte Meter hohe Steilküste haute uns von den Socken und brauchte auch einen Vergleich mit eventuell bekannteren Orten wie der Napali Küste auf Hawaii nicht scheuen!

Spektakuläre Steilküste im Westen Gran Canarias beim Aussichtspunkt El Balcon
Die Fahrt entlang der rauen Westküste war auch bereits ein Erlebnis für sich!
Beeindruckender Doppel-Wasserfall bei einem Dorf an der Westküste

Zurück ins Hotel ging es danach, wie bereits gestern, auf direktem Weg über die Autobahn vorbei an Las Palmas. 
Das Abendessen im Hotelrestaurant war diesmal glücklicherweise wieder deutlich besser als gestern, samt frisch zubereiteter Tortillas und gegrillter Lammkeule.
Christian

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