Gestern noch im Nordosten der Insel, stand für heute eine Fahrt in den Nordwesten zu den uralten Drachenbäumen und den Wohnhöhlen von Buracas unterhalb des Ortes Las Tricias an. Dabei wollten wir der Tour 30 im Rother Wanderführer folgen.
Nach einer Dreiviertelstunde Fahrt über das zentrale Gebirge legten wir einen ersten längeren Halt auf ein Eis am 594 Meter hohen Mirador el Time ein.
Um hier hoch zu kommen, musste man zunächst einmal mit dem Auto in zahlreichen Serpentinen die massive Steilwand des Barranco Tenisca erklimmen.
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Unser Fahrt in den Nordwesten führte uns auch am Mirador de Brena Alta auf der Ostseite von La Palma vorbei. |
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Vom Barranco Tenisca führte die Straße im Zickzack hinauf. |
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Blick vom Mirador el Time auf die Küste sowie auf Tazacorte und dessen Hafen |
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Blick gen Osten auf die Vulkanberge und auf die Stadt Los Llanos |
Aber es lohnte sich, denn von der Terrasse des Aussichtspunktes bot sich uns ein beeindruckendes Panorama auf die Küste, unzählige Bananenplantagen, die Städte Los Llanos und Tazacorte sowie die südlichen und nördlichen Vulkanberge.
Die Temperatur auf der Westseite der Insel war übrigens im Vergleich zum Osten noch einmal fast fünf Grad wärmer und lag bei sagenhaften 27 Grad und das im Winter Anfang Februar!
Kein Wunder, dass auf den Kanaren immer mehr überwintern und so dem deutschen nasskalt-grauen Wetter entfliehen.
Den nächsten Stopp legten wir bei El Roque kurz vor Puntagorda am uralten windschiefen Drachenbaum des Mirador los Dragos ein.
Von dort gelangte man zu einem weiterem Aussichtspunkt etwas unterhalb. Der kurze von zahlreichen Sukkulenten und Mandelbäumen umrahmte Weg war hier rückblickenden auch eher das Ziel, als der eher unspannende Aussichtspunkt.
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Windschiefer Drachenbaum am Mirador los Dragos |
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Man könnte fast meinen, hier wurde mal ein Western gedreht! 🙂 |
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Der tolle Weg hinab zum zweiten Aussichtspunkt war hier eher das Ziel. |
Unsere eigentliche Wanderung starteten wir kurze Zeit später an der Kirche in Las Tricias in deren Nähe sich auch einige Parkplätze befanden.
Der Weg führte uns zunächst entlang wunderschöner Gärten mit Zitrusfrüchten, blühenden Mandelbäumen und riesigen Drachenbäumen.
Tiefer im Tal schien es auch eine kleine Hippikolonie zu geben und oft konnte man an Verkaufständen mit Vertrauenskasse frisches Obst wie Pomelo oder Mandarine erstehen. Das Ganze wirkte fast wie ein Schlumpfendorf, so wie sich die kleinen Hütten unter den Bäumen in die Hänge drückten.
Nach circa eineinhalb Stunden erreichten wir schließlich die ehemaligen Wohnhöhlen von Buracas. Sie befanden sich in einer steilen gut geschützten Schlucht und war teils sogar begehbar. Aufgrund dieser guten Lage dienten die Höhlen bereits vor Jahrhunderten den Guanchen, den Ureinwohnern La Palmas, als Behausung und Lagerstätte für ihre Nahrungsmittel.
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Die Kirche von Las Tricias markierte den Start- und Endpunkt der Wanderung. |
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Der Weg führte entlang wunderschöner Gärten mit blühenden Mandelbäumen. |
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Immer wieder bot sich ein toller Ausblick hinab bis zum Atlantik. |
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Unzählige riesige Drachenbäumen säumten den Weg. |
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Blick auf die Wohnhöhlen von Buracas |
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Zwischen den Büschen und Bäumen duckten sich zahlreiche kleine Häuschen. |
Ab hier folgten wir nicht mehr dem Wanderführer, sondern kehrten auf der anderen Seite der Höhlen über das Tal wieder zurück. Denn dieser Weg war deutlich schöner im Vergleich zu der asphaltieren Straße, die wir eigentlich für den Hinweg hätten nehmen sollen.
Da wollten wir doch lieber noch einmal durch die hübschen Hippi-Gärten schlendern!
Zurück an der Kirche von Las Tricias und nach einem Aufstieg von knapp 400 Metern gönnten wir uns zur Belohnung erst einmal eine kalte Cola auf der Terrasse des kleinen Restaurants El Rincon.
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Einige der Höhlen konnte man sogar begehen. |
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Blick hinab auf den Barranco de Izgaqua |
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Tolles Blumenensemble in Las Tricias |
Unser nächstes Ziel, den alten Hafen von Santo Domingo de Garafia erreichten wir nach einer knappen halben Stunde Autofahrt.
Dabei bogen wir noch vor dem Dorf links ab zum Fußballstadion und folgten einer steilen aber gut ausgebauten Straße hinab bis zum dortigen Parkplatz. Die restlichen Höhenmeter hinab bis zum Hafen legten wir zu Fuß auf einem steinigen Pfad zurück.
Hierfür sind entsprechend am besten Turnschuhe oder Wanderschuhe empfehlenswert.
Für die Mühen und auch des späteren Aufstiegs zurück zum Parkplatz wird man aber durch schöne Ausblicke auf die Küste und die interessante Bauweise des alten Hafens entlohnt, der ähnlich wie Puerto Talavera gestern die Anmutung eines „Piratennestes“ hatte.
Bei ruhigem Wetter kann man zudem seine Badehose einpacken und dann ein Bad in einem schönen vor der Brandung geschützten Meerwasserpool nehmen.
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Die steile aber gut ausgebaute Straße hinab zum Hafen von Santo Domingo de Garafia |
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Blick auf die beeindruckende Steilküste |
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Schwimmen konnte man in der rauen See nicht. |
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Die in den Fels gebauten Fischerhütten wirkten wie ein Piratennest. |
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In dem geschützten Meerwasserpool ließ es sich entspannt baden. |
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Auf dem Hauptplatz von Santo Domingo de Garafia |
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Der kleine Ort überraschte mit zahlreichen schönen alten Gebäuden. |
Vor der Rückfahrt in unsere Unterkunft in Los Cancajos erkundeten wir schließlich noch kurz den kleinen Ort Santo Domingo de Garafia mit seiner hübschen Kirche und sehenswerten alten Häusern.
Christian