Heute wachten wir leider ziemlich zerknirscht und genervt auf.
Denn unser Schlaf war nicht besonders erholsam gewesen aufgrund einer sehr stürmischen Nacht mit Platzregen und einem tosendem Meer. Dazu kam noch noch, dass mitten in der Nacht ein anderer Gast den Alarm der Eingangstür ausgelöst hatte wodurch ich erstmal senkrecht im Bett stand.
Versöhnt wurden wir später wieder durch ein gutes Frühstück in der nahegelegenen Bäckerei La Ronde des Pains, zu der auch viele Einheimische kamen – was immer ein gutes Zeichen ist!
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Saftiges Grün auf dem Weg zur Route du Volcan |
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Die Landschaft mit ihren knuffigen Hügeln erinnerte uns an Neuseeland. |
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Die Wolken verzogen sich so langsam und gaben den Blick auf die weite Hochebene frei. |
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Kühe im Nebel 🙂 |
Bevor wir gingen, erstanden wir auch noch zwei mit Schinken und Käse belegte Baguettes als Wegverpflegung für den heutigen Tag.
Um den Wolken und dem Regen zu entkommen, beschlossen wir in die Berge und auf die Route du Volcan zu fahren.
Dieser Plan war leider nur teilweise von Erfolg gekrönt, dazu aber später mehr.
Die Straße führte uns zunächst durch eine Landschaft wie im Allgäu oder Neuseeland mit sanft geschwungenen sattgrünen Hügeln und Wiesen, auf denen oft auch zahlreiche Kühe weideten.
Später und je höher wir uns schraubten wurde es die Umgebung immer felsiger und karger.
Ein erstes imposantes Panorama erwartete uns trotz der Wolken am Aussichtspunkt des Kraters Commerson.
Das Hochplateau Plaine des Sables lag, als wir es erreichten, glücklicherweise komplett in der Sonne und wirkte auf mich wie aus einer Szene auf dem Mars aus Total Recall. So blickte man von dem Aussichtspunkt hinab auf eine riesige nur von rotem Gestein in unterscheidlichsten Farben bedeckten Ebene hinab, geteilt von der Straße, die wie mit einem Lineal gezogen schien.
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Auf der Route du Volcan |
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Am Krater Commerson |
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Sogar ein Regenbogen fand seinen Weg in den Krater! |
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Die unwirtliche Hochebene Plaine des Sables hätte auch die Oberfläche des Mars sein können! |
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Die Straße zum Piton de la Fournaise durchzog die Plaine des Sables wie mit dem Lineal gezogen und strotzte nur so vor Schlaglöchern! |
Der größte Berg, der Piton de la Fournaise war dagegen leider fast immer von Wolken verdeckt. Die Anfahrt auf den letzten Kilometern dorthin war ein ziemliches Abenteuer und nicht für seekranke Menschen, denn sie führte über eine ziemlich heftige Schlaglochpiste und entsprechend intensiv war die Schaukelei.
Am Aussichtspunkt Pas de Bellecombe angekommen blies uns erst einmal der sehr starke Wind fast wieder ins Auto zurück!
Dies und der Nieselregen auf 2.300 Metern bei gerade einmal 10 Grad Celsius sorgte dafür, dass wir es hier oben nicht allzu lange aushielten und so fuhren wir nach einer knappen halben Stunde wieder zurück bis zum Parkplatz am Pas des Sables. Die besten Fotos vom Vulkan samt seines kleinen Bruders in der Caldera hatte man übrigens 20-30 Meter linkerhand des ummauerten Aussichtspunktes.
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Nebel und kalter Nieselregen erwarteten uns am Aussichtspunkt Pas de Bellecombe. |
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Man musste etwas Geduld haben, bis die teils dichten Wolken den Blick auf den Krater und den Berg freigaben. |
Vom Parkplatz am Pas des Sable brachen wir zu einer heute kürzeren Wanderung auf, die uns zwischen Heidekraut und an dichten Sträuchern entlang des Kammes der Plaines des Remparts bis zum Morne Langevin führen sollte und im Rother Wanderführer die Tour 52 war.
Da die Wolken immer noch fast jeden Berg und die Landschaft unterhalb verdeckten, entschieden wir uns jedoch bereits vor Erreichen des Berges wieder umzukehren.
Bei gutem Wetter musste das Panorama jedoch traumhaft sein!
Dennoch beeindruckend war der Blick auf das weite Hochplateau Plaine de Sables mit den zahlreichen roten Färbungen, die an glühende Lavaströme erinnerten.
Als wir am Nachmittag wieder in Saint Pierre ankamen, wurden wir von noch schlechterem Wetter als heute morgen empfangen.
Daher hatten wir heute wohl tatsächlich mit der Fahrt in die Berge das Beste aus dem Tag gemacht.
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Auf dem Wanderweg entlang der Plaines de Remparts. |
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Keine glühende Lava sondern rot leuchtende Vulkanerde! |
Am Abend kehrten wir im hoteleigenen Restaurant ein und freuten uns über ein gutes kreolisches Fisch- und Hühnchencurry. Das sehr nüchterne Ambiente und die recht unbequemen Metallstühle minderten jedoch etwas den Wohlfühlfaktor. Dieser ging jedoch am Ende durch einen Bananenrum auf’s Haus vom netten Besitzer wieder nach oben und war quasi das Betthupferl für uns. 🙂
Christian