Der heutige Tag sollte einer der an Impressionen reichsten dieses Urlaubes werden!
Denn zunächst einmal wollten wir eine Levada-Wanderung zu den 25 Quellen und dem Risco-Wasserfall bei Rabacal im nordwestlichen Inselinneren unternehmen. Danach würde es zu dem mystischen Nebelwald von Fanal gehen und schließlich an die Nordküste zur Felsnadel bei Ribeira de Janela.
Die Wanderung bei Rabacal war eine Kombination der Touren 56 und 57 im Rother Wanderführer, ihr könnt aber aufgrund der guten Beschilderung den Weg auch problemlos auf eigene Faust erwandern.
Ab hier muss man eigentlich nur noch dem Wasserlauf, der Levada, bis zu den Quellen folgen. Ausgeschildert ist dieser als „Levada das 25 Fontes“.
Der Weg mit insgesamt 350 Höhenmetern ist überwiegend eben und entspannt zu gehen, lediglich an einigen Stellen geht es teils über Treppen bergauf oder bergab. Teils kann es auch mal enger werden und aufgrund der vielen anderen Wanderer muss man ggf. etwas warten, um den Gegenverkehr passieren zu lassen. Ein kleines Stück des Wanderweges ist sogar als Einbahnstraße angelegt. Das sollte euch aber keinesfalls davon abhalten, diese Wanderung zu unternehmen, denn der Weg mit seiner dichten Vegetation, dem lauschigen Wasserlauf und auch dem beeindruckenden Risco-Wasserfall gilt nicht umsonst als eine der schönsten Wanderungen auf Madeira!
Ihr könnt übrigens entscheiden, ob ihr wie wir den Wasserfall auf dem Rückweg oder dem Hinweg besichtigt, denn er ist in beiden Richtungen gut als Abstecher zu erreichen.
Insgesamt benötigten wir für die Wanderung circa dreieinhalb Stunden und legten knappe zehn Kilometer zurück.
Wieder am Auto brachen wir auf zu einer Fahrt über die wunderschöne und mit tausenden Ginstersträuchern bewachsene Hochebene bis zum mystischen Nebelwald bei Fanal.
Vom Parkplatz am Picknickplatz erreichten wir in weniger als fünf Minuten zu Fuß gleich den besten Spot mit zahlreichen der uralten Stinkloorberbäumen. Diese tauchten teils wie Gespenster aus dem Nebel aus und regten entsprechend die Fantasie an. An diesem im Vergleich zu heute morgen so ganz anderen Ort fühlten wir uns erneut wie in einem Märchenland und waren entsprechend sehr froh, dass heute das Wetter mitspielte. Denn nur bei entsprechend feuchter Wetterlage konnte man diese Stimmung genießen.
Von der schönen sonnigen Abendstimmung am Meer inspiriert, beschlossen wir heute hier auch Abendessen zu gehen. An der Promenade im Dorf Sao Vicente wurden wir mit dem Restaurante Caravela fündig und bestellten den für Madeira typischen Degenfisch als gegrillte Variante. Dieser war typisch portugiesisch kaum gewürzt, aber das war auch nicht nötig, denn das Grillaroma zusammen mit etwas Zitrone und dem festen Fleisch sorgten für einen leckeren frischen Geschmack.
Generell ist das Straßennetz auf Madeira gut bis sehr gut in Schuss und die unzähligen Tunnel, die hier in die Berge getragen worden sind, nötigen einem hohen Respekt vor dieser Ingenieursleistung ab! Durch diese gute Infrastruktur könnt ihr im Grunde fast jedes Ziel innerhalb von einer Stunde Fahrtzeit erreichen.
Christian