Madeira Tag 4: Levada-Wanderung bei Rabacal, der Nebelwald von Fanal und die Felsnadel bei Ribeira de Janela

Der heutige Tag sollte einer der an Impressionen reichsten dieses Urlaubes werden!
Denn zunächst einmal wollten wir eine Levada-Wanderung zu den 25 Quellen und dem Risco-Wasserfall bei Rabacal im nordwestlichen Inselinneren unternehmen. Danach würde es zu dem mystischen Nebelwald von Fanal gehen und schließlich an die Nordküste zur Felsnadel bei Ribeira de Janela.
Die Wanderung bei Rabacal war eine Kombination der Touren 56 und 57 im Rother Wanderführer, ihr könnt aber aufgrund der guten Beschilderung den Weg auch problemlos auf eigene Faust erwandern.
Vom Parkplatz aus ging es zunächst gemächlich auf einem asphaltiertem Wirtschaftsweg hinab.
In der Casa do Rabacal konnte man vor oder nach der Wanderung einkehren.
Eine alte Quelle fast wie aus dem Märchen!
Bereits wenige Meter hinter der Casa folgte man immer dem Wasserkanal, der so genannten Levada.
Teilweise konnte es etwas eng werden, denn die Wartungswege für die Levadas waren originär nicht als Wanderwege angelegt.
An wenigen Stellen ging es auch mal über Treppen hinauf oder bergab.
Überall grünte und blühte es!
Teils durchquerte man regelrechte „Baum-Tunnel“.
An den 25 Quellen angekommen.
Überall an den Wänden entlang ergoss sich das Wasser in den Gumpen.

Vom recht großen aber morgens gegen 10 Uhr bereits fast vollen Parkplatz führte uns der Weg zunächst circa 20 Minuten hinab über eine asphaltierte Straße bis zur Hütte Casa do Rabacal. Dort kann man auch einkehren oder die Toiletten gegen Gebühr nutzen.

Ab hier muss man eigentlich nur noch dem Wasserlauf, der Levada, bis zu den Quellen folgen. Ausgeschildert ist dieser als „Levada das 25 Fontes“.
Der Weg mit insgesamt 350 Höhenmetern ist überwiegend eben und entspannt zu gehen, lediglich an einigen Stellen geht es teils über Treppen bergauf oder bergab. Teils kann es auch mal enger werden und aufgrund der vielen anderen Wanderer muss man ggf. etwas warten, um den Gegenverkehr passieren zu lassen. Ein kleines Stück des Wanderweges ist sogar als Einbahnstraße angelegt. Das sollte euch aber keinesfalls davon abhalten, diese Wanderung zu unternehmen, denn der Weg mit seiner dichten Vegetation, dem lauschigen Wasserlauf und auch dem beeindruckenden Risco-Wasserfall gilt nicht umsonst als eine der schönsten Wanderungen auf Madeira!
Ihr könnt übrigens entscheiden, ob ihr wie wir den Wasserfall auf dem Rückweg oder dem Hinweg besichtigt, denn er ist in beiden Richtungen gut als Abstecher zu erreichen.
Auf dem Rückweg machten wir einen absolut lohnenswerten Abstecher zum Risco-Wasserfall.
Der beeindruckende Doppelwasserfall war nach wenigen Minuten bereits in Sicht.
Auf den Steinbänken am Wasserfall legten wir wie viele andere eine Brotzeit-Pause ein…
…und wurden dabei sehr neugierig beobachtet! 🙂
Blick auf den Wasserfall am Aussichtspunkt
Kurz vor dem Aussichtspunkt an einer Weggabelung hat man jedoch eine noch bessere und komplette Sicht auf beide Wasserfälle.

Zurück an der Casa nutzten wir den Bustransfer für drei Euro pro Person, um uns die Strecke zurück hinauf zum Parkplatz fahren lassen. Zum einen war dies nach der Wanderung eine willkommene Entspannung und zum anderen bot die Strecke, die wir ja bereits schon herab gewandert waren keine besonderen Ausblicke.

Insgesamt benötigten wir für die Wanderung circa dreieinhalb Stunden und legten knappe zehn Kilometer zurück. 
Wieder am Auto brachen wir auf zu einer Fahrt über die wunderschöne und mit tausenden Ginstersträuchern bewachsene Hochebene bis zum mystischen Nebelwald bei Fanal. 
Vom Parkplatz am Picknickplatz erreichten wir in weniger als fünf Minuten zu Fuß gleich den besten Spot mit zahlreichen der uralten Stinkloorberbäumen. Diese tauchten teils wie Gespenster aus dem Nebel aus und regten entsprechend die Fantasie an. An diesem im Vergleich zu heute morgen so ganz anderen Ort fühlten wir uns erneut wie in einem Märchenland und waren entsprechend sehr froh, dass heute das Wetter mitspielte. Denn nur bei entsprechend feuchter Wetterlage konnte man diese Stimmung genießen. 
Auf Madeira teilte man sich die Straße des Öfteren mit diesen Vierbeinern. 🙂
Im märchenhaften Nebelwald von Fanal
Wessen Fantasie wurde bei dieser Stimmung nicht angeregt?!
Wirklich nur ein Baum im Nebel? 🙂

Nach einer ausgiebigen Foto-Session, bei der mich fast noch eine Kuh attackierte, der ich wohl etwas zu nah gekommen war,  fuhren wir schließlich weiter zu unserem letzten Sightseeing-Stopp an der imposanten Felsnadel von Ribeira de Janela. Das Auto konnte man kostenlos auf einem der zahlreichen Parkplätze in der Nähe abstellen.

Von der schönen sonnigen Abendstimmung am Meer inspiriert, beschlossen wir heute hier auch Abendessen zu gehen. An der Promenade im Dorf Sao Vicente wurden wir mit dem Restaurante Caravela fündig und bestellten den für Madeira typischen Degenfisch als gegrillte Variante. Dieser war typisch portugiesisch kaum gewürzt, aber das war auch nicht nötig, denn das Grillaroma zusammen mit etwas Zitrone und dem festen Fleisch sorgten für einen leckeren frischen Geschmack. 
An der imposanten Nordküste von Madeira
Die markanten Felsnadeln von Ribeira de Janela
Unverkennbar auch hier der vulkanische Ursprung der Insel
An der Promenade von Sao Vicente kehrten wir zum Abendessen ein.

Von Sao Vicente aus benötigten wir nach dem Essen auf der gut ausgebauten Schnellstraße eine knappe Stunde für die Rückfahrt in unsere Unterkunft in Gaula.

Generell ist das Straßennetz auf Madeira gut bis sehr gut in Schuss und die unzähligen Tunnel, die hier in die Berge getragen worden sind, nötigen einem hohen Respekt vor dieser Ingenieursleistung ab! Durch diese gute Infrastruktur könnt ihr im Grunde fast jedes Ziel innerhalb von einer Stunde Fahrtzeit erreichen.
Christian

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