Norditalien Tag 12: Private Bootstour auf dem Comer See und Besichtigung von Nesso

Wir starteten in den Tag mit einer zweistündigen Bootstour auf dem Comer See. Hierzu hatten wir uns gestern ein führerscheinfreies Boot mit 40 PS bei Smanboats in unserem Ort Lezzeno für 10 Uhr reserviert. 

Unser führerscheinfreies Boot mit satten 40 PS!

Leider war uns Petrus heute nicht so wohlgesonnen und wir hofften, dass sich die Sonne noch etwas zeigen würde, denn noch war es ziemlich bewölkt. Gestern Nacht hatte es zudem recht stark geregnet und sogar gewittert und heute ab Mittag sollte das Wetter leider sogar noch schlechter werden. 

Aber egal, davon wollten wir uns jetzt nicht aufhalten lassen!
Also kalte Getränke und Snacks in die Tasche und ab zum kleinen Hafen, der glücklicherweise fast direkt unterhalb von unserer Ferienwohnung lag.
Nachdem wir die Formalitäten erledigt hatten legten wir sogar bereits fünf Minuten vor der Zeit ab. 
Wir folgten der Küste gen Norden und fuhren zunächst Bellagio an.

Die Villa Marchese

San Giovanni

Bellagio

Das mondäne Grand Hotel Villa Serbelloni in Bellagio

Der Vorteil mit unserem eigenen Boot war, dass wir an jeder schönen Stelle einfach langsam fahren oder gar anhalten konnten um in Ruhe Fotos zu machen. Dies geht natürlich nicht, wenn man wie wir gestern mit der Fähre übersetzt. 

Daher ist so eine Bootstour mit eigenem Boot auf jeden Fall empfehlenswert, solltet ihr die Investition nicht scheuen. Auch der 40 PS Motor brachte genügend Leistung, um alle Orte in zwei Stunden im mittleren Bereich des Sees anzufahren. Dazu hatte man natürlich auch noch ordentlich Spaß, etwa wenn man mal den Gashebel durchdrückte und so durch kleinere Wellen preschte. 
Glücklicherweise musste man vorher nicht zwingend schon einmal Boot gefahren sein, denn lenken und gas-geben war im Grunde selbsterklärend. Ansonsten gab es auch keine weiteren besonderen Regeln zu beachten, außer natürlich, dass man den anderen Booten oder Fähren nicht in die Quere kam. Auch sollte man es nicht übertreiben und bei Wellengang lieber etwas Gas wegnehmen – das alles lernte man aber bereits in wenigen Minuten. 

Die Villa Monastero mit ihrem riesigen Garten

Das Hotel Royal Victoria in Varenna samt eigenem kleinen Strand 

Die Altstadt von Varenna

Promenade von Menaggio

Mir würde so ein Häuschen schon absolut reichen! 🙂

Nachdem wir Bellagio ausgiebig vom Wasser aus fotografiert hatten, fuhren wir weiter nach Varenna

Dort kam tatsächlich sogar etwas die Sonne raus nachdem wir vor einer kleinen Regenwolke zunächst geflüchtet waren. 
Von Varenna setzen wir schließlich über nach Menaggio und fuhren von dort die das Westufer entlang in Richtung Süden. 
Leider war es inzwischen komplett zugezogen und wir bekamen eine ordentliche Gratis-Dusche von oben ab, während wir in Richtung Villa Balbianello fuhren.
Dort angekommen allerdings meinte es Petrus wieder besser mit uns und es zeigte sich wieder die Sonne und setzte die Villa perfekt in Szene. Das schlechte Wetter hatte den Vorteil, dass wir an diesem Hotspot nun komplett alleine waren und keine Boote die Aussicht störten. Auch in der Villa war niemand unterwegs denn heute am Mittwoch war dort Ruhetag. 
Damit waren wir wieder mit dem Wetter versöhnt und hatten unsere Freude an dem Ausflug!

Ankunft an der Villa Balbianello

Vom Boot aus konnte man sehr gut die einsame Lage der Villa erkennen.

Ungehinderter Blick auf den Garten und die Villa

Neben mondänen Villen konnte man auch solche Kleinode entdecken.

Die für mich schönste Villa am See!

Zum Abschluss fuhren wir erneut auf der westlichen Seite des Sees entlang bis wir schließlich auf die Ostseite nach Lezzeno übersetzten und unser Boot um 12 Uhr zurückgaben. Der Preis betrug übrigens nun insgesamt recht stolze 165 €. Davon entfielen 100 € auf die Basismiete und nochmal ganze 65 € für den verbrauchten Sprit.

Da war wohl Kapitän Bleifuss am Ruder gewesen! 🙂
Nach einer kurzen Mittagspause in unserer Unterkunft fuhren wir diesmal wieder auf vier Reifen ins circa 10 Fahrminuten entfernte Nesso.
Sehenswert dort war die relativ große Kirche Pietro e Paolo und auch die kleinen Gässchen die insbesondere vom Kirchplatz aus nach Norden und abwärts führten. Lohnenswert war hierbei der Abstieg zur kleinen Piazza Vecchia, die direkt am Seeufer lag und von der man einen schönen Blick auf die am Wasser gelegenen Hausfassaden hatte. Etwas nördlich davon befand sich der winzige Hafen mit einer Handvoll Booten.

Die Kirche Pietro e Paulo in Nesso

Was für ein wunderschönes Kirchenschiff!

Die pittoresken Gassen luden zum Erkunden ein.

Am Seeufer von Nesso

Der winzige Hafen

Ein absolutes Hightight folgte noch mit der “schrecklichen (ital. orido)“ Klamm, die Orido di Nesso und deren Wasserfall im oberen Teil des Ortes sowie die romantischen alten römischen Steinbrücke Ponte della Civera am Seeufer. Unter dieser mündete der Bach Nose in den Comer See in so einer romantischen Weise, das dieses Motiv sicherlich tausendfach auf Instagram zu finden ist. 

Wer eine Erfrischung vor dem steilen Aufstieg über die mehr als 200 Treppenstufen zurück zur Straße benötigt, kann sich entweder über breite Steintreppen ins Wasser begeben oder wagt den Sprung von der Brücke – Instagram-Likes garantiert! 🙂

Die „Teufelsschlucht“, die Orido di Nesso

Die zahlreichen Treppenstufen hinab zum Ufer, musste man natürlich auch wieder hinauf. 🙂

An der schönen Uferzone angekommen.

Die Ponte de Civella

Die Brücke war perfekt geeignet für einen Sprung ins kalte Nass.

Hatte man vom Treppensteigen noch nicht genug, konnte man früher weitere ungefähr 100 Stufen hinauf steigen und dann einem kurzen Fußweg von fünf Minuten folgen, bis man das alte Kastell erreichte, das über dem Dorf thront. 

Dies war heute jedoch leider geschlossen und unsere Anstrengung umsonst, daher fragt am besten vorher im Dorf einen Einheimischen, ob sich der Weg lohnt.
Für uns ging es danach auf jeden Fall zurück in unsere Unterkunft und zu einem kühlen Blonden auf unserem Balkon mit Blick auf den Comer See.
Christian

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