Heute hatten wir uns zum ersten Mal seit der Ankunft in LA wieder den Wecker gestellt, denn auf uns wartete eine längere Fahrt von gut 220 Kilometern. Dazu auch ein erster Besuch des Joshua-Tree-Nationalparks in der Mojave- und Colorado-Wüste samt kleiner Wanderung.
Tickets und Infos im Besucherzentrum
Es wurde dann doch 10 Uhr bis wir alles gepackt und ausgecheckt hatten und zunächst auf dem Highway 101 in Richtung Osten aufbrachen. Insgesamt benötigten wir circa zweieinhalb Stunden bis wir das Besucherzentrum des Nationalparks am westlichen Eingang im Ort Joshua Tree erreicht hatten.

Hier befand sich auch unsere Unterkunft, das High Desert Motel, in das wir aber erst im späteren Verlauf des Tages einchecken würden. Bevor wir in den Park fuhren, holten wir uns im Besucherzentrum vom dortigen netten Ranger noch ein paar Infos und Tipps. Außerdem kauften wir uns für 80 Dollar einen Annual Pass aller Nationalparks der USA. Dies war zwar ein Batzen Geld aber für uns in der Summe letztlich billiger, als für die weiteren im Urlaub eingeplanten Parks jeweils die Einzelpreise zu bezahlen.
Tipp: Plant ihr daher eine ähnliche Tour, lohnt sich auf jeden Fall der Vergleich. In der Regel rentiert sich ein Jahrespass bereits ab zwei bis drei Nationalparks.
Hohe Temperaturen
Während der nun folgenden Fahrt bekamen wir einen ersten Geschmack von der Hitze, die uns erwarten würde, denn das Thermometer kletterte zwischenzeitlich bis auf 42 Grad. Glücklicherweise waren es im Park dann doch „nur“ 34 Grad Celsius – und das trotz der Lage von um die 900 bis 1.500 Metern Höhe!

Ich kann euch nur empfehlen, auf jeden Fall genug Wasser mitzunehmen und damit meine ich nicht eine 500ml Flasche pro Person, sondern mindestens zwei bis drei Liter pro Person! Denn selbst wenn ihr überwiegend im Auto sitzt und nur bei den Aussichtspunkten haltet und kleinere Spaziergänge unternehmt, werdet ihr ohne Ende schwitzen und entsprechend viel Wasser verbrauchen.
Der Hidden Valley Trail
Mit unserem Annual Pass und einer Gratiskarte vom Park in der Tasche erreichten wir nach einer knappen halben Stunde schließlich den westlichen Eingang des Nationalparks. Dort zeigten wir den Pass vor und wurden direkt durchgelassen.


Der daraufhin erste Halt am Hidden Valley Trail war auch gleich mit einer der schönsten und interessantesten! Der tolle Rundweg begann an, für den Park typischen, großen Steinformationen und führte durch einen sehr schönes kleines und zu mehreren Seiten offenes Tal. Dort befanden sich neben diversen Joshua Bäumen auch viele Sukkulenten, Sträucher sowie sehr interessante Felsformationen.



Die Wanderung an sich ist übrigens nicht besonders anstrengend, denn es geht überwiegend flach in einem kleinen Rundkurs ca. zwei Meilen bis man wieder am Auto angekommen ist. Wasser solltet ihr aber am Besten dennoch mitnehmen.
Bei uns allerdings sorgten die Gewitterwolken, die uns umgaben für etwas zusätzliche Spannung. So hörte man immer mal wieder ein Donnergrollen oder sah einen Blitz in der Ferne und wir wollten keinesfalls auf dem ungeschützten Plateau sein, wenn das Gewitter über uns ziehen sollte. Wir hatten jedoch Glück und das Gewitter nahm letzten Endes einen anderen Weg. So konnten wir auch die weiteren Sehenswürdigkeiten im Park in Ruhe genießen.

Keys View Aussichtspunkt
Den nächste kurzen Stopp legten wir am Keys View ein. Diesen erreicht man über eine ca. 5,5 Meilen lange Stichstraße und von dort hat man einen phänomenalen Blick auf den berühmten Andreasgraben, die Berge, sowie die Hochebene, in der sich auch der Ort Palm Springs befindet.

Picknick am Cap Rock
Danach ging es auf gleichem Wege wieder zurück bis zum Cap Rock. Es war bereits Mittag und so beschlossen wir, hier an dem schönen Campingplatz direkt unter dem massiven Fels eine Pause einzulegen und unsere heute morgen belegten Sandwiches zu verspeisen.

Jumbo Rocks & Skull Rock
Gesättigt brachen wir auf, diesmal von hier aus an der Kreuzung in östlicher Richtung vorbei an der Oyster Bay, die aber eher unspektakulär war; genauso wie die nicht auf der Karte eingezeichnete Hall of Horrors. Allerdings lohnte ein kurzer Stopp aufgrund des dortigen lustig geformten Felsens der mich an einen Hundekopf erinnerte.

Deutlich interessanter dagegen waren die Felsformationen der Jumbo Rocks, die auch gut Kulisse von einem Star Trek Film hätten sein können.

Der Fels am nächsten Halt, der Skull Rock, sah tatsächlich aus wie ein Totenkopfschädel, wenn man ihn aus einem bestimmten Winkel betrachtete. Wenige Meter entfernt kann man mit ein wenig Fantasie übrigens auch noch einen Elefanten entdecken. 😉


Split Rock
Von dort aus bogen wir nach ein paar hundert Metern wieder links ab auf eine kurze Schotterpiste zum sogenannten Split Rock, der, wie es der Name verriet, in der Mitte einen riesigen Riss aufwies, trotzdem kurioserweise aber nicht auseinandergefallen war.

Rückfahrt nach Twentynine Palms
Nun wollten wir eigentlich zu unserem letzten Programmpunkt aufbrechen – einer kurzen Wanderung am Arch Rock.
Doch während der Fahrt schrillten plötzlich unsere Handys mit einer Notfallwarnung, dass es in unserem Gebiet zu Springfluten kommen konnte, da es durch das Gewitter wohl massive Regenfälle gegeben hatte. Das war uns dann doch zu heikel und so drehten wir um und kehrten zurück zum nördlichen Eingang.

Hier in Twentynine Palms und den anderen Orten, die wir später noch passierten, konnte man gut sehen, dass es tatsächlich ordentlich geregnet haben musste. So waren die Straßen teils mit Zentimeter hohem Schlamm bedeckt! Nun wusste ich auch, wozu das Fahrzeug der Straßenwacht, dem wir heute begegnet waren, einen Räumpflug montiert hatte.
Daher mein Rat an euch: Nehmt Unwetterwarnungen auf jeden Fall ernst, denn eine eben noch trockene Wüste kann sich in kurzer Zeit in reißende Sturzbäche verwandeln!
Oase von Mara
Wir legten noch einen kurzen Stopp an dem Besucherzentrum des nördlichen Eingangs ein, denn von hier führte ein kurzer Weg zu der Oase von Mara.
Diese war für die Ureinwohner ein heiliger Ort, für uns Banausen jedoch eher unspektakulär im Vergleich zum Nationalpark.:-)

Übernachtung in Joshua Tree
Von hier aus fuhren wir knappe 20 Minuten, bis wir erneut den Ort Joshua Tree erreichten und checkten im High Desert Motel ein. Dieses war ein klassisches Motel, wie man es sich so vorstellt. Der Raum hatte zwar einen etwas spröden Charme, war dafür aber sehr groß und ausgestattet mit einem Kühlschrank, einer Mikrowelle und sogar einem Esstisch.
Außerdem war alles sauber, das Bett mit 2,20 Länge und Breite sehr bequem und das WLAN schnell und stabil. Deutlich besser als etwa im deutlich teureren Hotel in Los Angeles.

Da wir hungrig waren, zogen wir noch einmal los, um uns neben Essen und Proviant vor allem auch mit Getränken einzudecken.
Einkaufen beim General und Abendessen
Im Ort befand sich ein Dollar General, der sich als Discounter entpuppte und ein buntes Sortiment aus Nahrungsmitteln, Campingstühlen und Kosmetik anbot. Die Preise waren im Vergleich zu anderen Supermärkten deutlich günstiger, leider gab es dafür hier kein frisches Obst, Gemüse oder Fleisch.
Deswegen fuhren wir nach dem Einkauf erneut bis nach Twentynine Palms, denn hier befand sich neben Burger King und anderen Restaurants auch ein Taco Bell.
Wir nutzten den Drive-Through um schnell wieder mit dem warmen Essen zurück in unserem Hotel zu sein. Denn wir wollten unsere gekühlten Sachen für das Frühstück nicht zu lange im warmen Auto bei immer noch 35 Grad Celsius um 20 Uhr abends lassen.
Christian