Kalifornien Tag 13: Death Valley

Heute würde unser Autothermometer sicherlich einen Rekord der bisherigen Reise aufstellen, denn es stand der Besuch des berühmt-berüchtigten Death Valley an. Nach dem Auschecken aus dem Longstreet Inn & Casino fuhren wir zunächst einmal circa 20 Minuten, bis wir den offiziellen Eingang zum Tal erreicht hatten.

Dantes View

Dann folgten wir für weitere 20 Minuten linker Hand einer 13 Meilen lange Stichstraße bis hin auf zum sogenannten Dantes View, von dem aus man das gesamte Death Valley überblicken kann.

Jetzt am Morgen und hier oben in der Höhenluft waren die Temperaturen mit 32 Grad und einem leichten Wind absolut noch erträglich. Im Laufe des Tages sollte das Thermometer allerdings auf unglaubliche 50 Grad klettern – dann war an irgendeine Art von Aktivität oder gar Wanderung nicht mehr zu denken.

Es lohnt sich übrigens vom Aussichtspunkt den Bergkamm ein paar Minuten linkerhand entlang zu gehen, bis zu einer Stelle, von der aus man die gesamte Länge des Tales schauen kann.

Selbst bei dem nur leichten bergauf und bergab spazieren spürten wir die Auswirkungen der Höhenluft!

Zabriskie Point

Zurück im Auto fuhren wir weiter durch die teils surreal wirkende Mondlandschaft bis zum nächsten Highlight, dem Zabriskie Point. Nachdem wir den Hügel vom Parkplatz aus erklommen hatten, wurden wir für die schweißtreibende Bewegung belohnt mit einer Landschaft wie aus Mokka und Milchkaffee, die sanft ineinander fließen!

Inzwischen zeigte mein Smartphone-Thermometer für die Steine am Boden unglaubliche 61 Grad Celsius an! Da konnte man fast schon ein Spiegelei darauf braten. 🙂

Golden Canyon Trail

Am nächsten Stopp, dem Golden Canyon Trail, spazierten wir auch ein wenig hinein, kehrten aber bereits bei Stele Nummer fünf wieder um, da die Außentemperatur inzwischen 45 Grad Celsius betrug. Und es war erst Vormittag!

Ausreichend Trinkwasser mitnehmen: Ihr könnt euch nun sicherlich bereits ausmalen, wie wichtig es ist, dass ihr genügend Trinkwasser dabei habt – selbst wenn ihr nur jeweils an den Aussichtspunkten kurz aussteigt. Habt am besten immer ein ganzes Sixpack mit 1,5-Liter-Flaschen im Auto.

Devils Golf Course & Badwater Basin

Als nächstes legten wir einen Abstecher über eine Schotterstraße zum Devils Golf Course ein. Dieser befindet sich inmitten einer Salzpfanne und gab einen guten Vorgeschmack, was uns am tiefsten Punkt Nordamerikas erwarten würde, dem Badwater Basin mit ganzen 85,5 Metern unter Meereshöhe!

Bei 49 Grad Außentemperatur liefen wir dort direkt über das blendend weiße Salz und es klang dabei auch fast als würde man über Schnee laufen. Hat man das Glück und ist für einen Augenblick allein, kann man auch die extreme Stille genießen… zumindest kurz, denn die Hitze war extrem auf dem weißen Untergrund!

Zurück im Auto folgten wir dem für jeden Halt üblichen Prozedere: Klimaanlage auf Maximum drehen und erstmal ganz viel trinken!

Artist Drive

Danach kehrten wir auf gleichem Weg zurück in Richtung Norden, bevor wir in die Einbahnstraße des Artist Drive rechterhand abbogen. Dies spektakuläre Panoramastraße sollte jeder von euch nicht nur unbedingt gefahren sein, sondern zumindest auch ein paar Schritte vom Parkplatz hinein in die wunderschöne Artist Palette gemacht haben.

Bei der Hitze ist das natürlich sehr anstrengend und ihr solltet es euch definitiv konditionell zutrauen. Empfehlenswert ist es dabei, sich rechterhand am lilafarbenen Hügel weiter hinein zu orientieren. Denn erst dort eröffnet sich einem das ganze und fast surreal wirkende Farbspektakel!

Nehmt auf jeden Fall einen Hut und mindestens eine Flasche Wasser pro Person mit, denn auch wenn der Weg kurz ist, werdet ihr dies aufgrund der extremen Hitze und der recht anstrengenden Besteigung der Hügel brauchen! Die Gefahr eines Hitzschlages ist hier meiner Meinung nach sehr hoch.

Also hört auf euren Körper: Geht es nicht mehr, kehrt um, denn ihr müsst ja auch noch den Weg zurück zum Auto schaffen! Kein Foto der Welt ist eine Gefährdung eurer Gesundheit wert!

Harmony Borax Mine

Ordentlich geschwitzt und groggy, fuhren wir danach zunächst einmal durch unseren Übernachtungsort Furnace Creek hindurch bis zur alten Harmony Borax Mine. Hier folgten wir dem kurzen Rundweg, der einmal durch das Gelände vorbei an den alten Gebäuden und Gerätschaften führt.

Die Sanddünen von Mesquite

Als letzten Programmpunkt des Tages erkundeten wir noch ein wenig die riesigen Sanddünen von Mesquite. Diese erreichten wir von der Mine nach circa 25 Minuten Fahrt.

Übernachtung in Furnace Creek

Damit schlossen wir diesen körperlich anstrengenden aber an Impressionen so unglaublich reichen Tag ab, kehrten um und checkten in der Furnace Creek Ranch ein.

Den Rest des Tages verbrachten wir überwiegend im Außenpool sowie später im angenehm kühlen Zimmer.

Fun-Fact: Selbst das eigentlich kalte Wasser aus dem Wasserhahn war hier mehr als lauwarm!

Noch ein paar Worte zur Furnace Creek Ranch: Es erwartet euch eine schöne Anlage mit Golfplatz, Tennisplatz und Basketballfeld, mehreren Restaurants, Einkaufsladen, Pool, eigenem kleinen Museum zum Borax-Abbau samt alter Dampflok von 1918 und großen sauberen Zimmern mit sehr gutem WLAN.

Der einzige echte Wermutstropfen ist der ziemlich hohe Preis mit 213 Dollar die Nacht für ein einfaches Doppelzimmer bedingt durch die quasi Monopol-Lage im Ort.

Für das Abendessen entschieden wir uns für das Buffet-Restaurant und das All-You-Can-Eat-Menü für 31 Dollar pro Person. Geschmacklich war es zwar kein Fest, aber in Ordung und alle nicht-alkoholischen Getränken waren im Preis inkludiert.

Nach dem Essen spazierten wir noch ein wenig durch die schön illuminierte Anlage, bevor wir zu unserem Zimmer in einem der diversen zweistöckigen Apartmenthäuser zurückkehrten.

Christian

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