Ostsee Rundreise Tag 1+2: Lüneburger Heide

Um unseren Urlaub und damit auch die Anfahrt möglichst entspannt zu gestalten, hatten wir uns entschieden, auf dem Weg zur Mecklenburger Seenplatte einen Zwischenstopp in der Lüneburger Heide einzulegen. Die Jahreszeit mit Mitte August war hierfür bestens geeignet, denn die Blütezeit der Heide hatte gerade angefangen.
Blühendes Heidekraut in der Lüneburger Heide

Auf dieser Reise hatten wir als Premiere unsere eigenen Räder mit dabei, was sich am nächsten Tag und insbesondere später auf den Ostsee-Inseln bewährte.

Von Düsseldorf aus erreichten wir in knapp vier Stunden unser Ziel Bispingen
Wurden wir bei Abfahrt in Düsseldorf noch mit superbem wolkenlosem Urlaubswetter verabschiedet, erwartete uns in der Lüneburger Heide leider eine ziemlich geschlossene Wolkendecke. Aber immerhin war es trocken und warm!
Darüber hinaus bereitete uns unsere sehr nette Gastgeberin Frauke einen schönen Empfang in unserer gemütlichen Ferienwohnung über Airbnb.
Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, beschlossen wir noch den restlichen Tag zu nutzen. Nach Rücksprache mit Frauke entschieden wir uns für eine kleine Radtour von Volkwardingen aus, die uns über einen Wirtschaftsweg bis zum Forsthaus und dann auf einem kurzen Abzweig nach links zum Totengrund führen sollte. Hier ließen wir unsere Räder stehen und wanderten auf dem Hermann-Löns-Weg circa eine Stunde rund um Totengrund. Leider mussten wir dabei feststellen, dass aufgrund des bisher eher kühlen Sommers die Heide noch kaum blühte. Dennoch tauchte das warme Nachmittagslicht den Totengrund mit seinen vielen Wacholderbäumen in eine schöne Stimmung, die etwas an die Toskana erinnerte.
Der Hermann-Löns-Weg führte rund um den Totengrund.
Der schmale Weg war gut zu gehen und man passierte diverse Vegetationsformen.
Der Totengrund in der sanften Nachmittagssonne erinnerte an die Toskana.

Wieder zurück in Bispingen hatten wir eigentlich vor, den Tag mit einem schönen Abendessen in einem Restaurant ausklingen zu lassen. Doch es sollte nicht ganz so kommen wie gedacht. Denn zunächst einmal warteten wir in der Pizzeria Da Capo fast eine halbe Stunde erfolglos auf unsere Getränke, bevor wir beschlossen, die Örtlichkeit zu wechseln. Unsere Wahl fiel auf die Pizzeria La Piazza. Dort war der Service definitiv auf Zack und die Preise recht günstig, aber die Lasagne leider lediglich mittelmäßig und über meinen Gyrosteller mit Zutaten komplett aus der Dose lasse ich mich nicht weiter aus.
Doch die Lüneburger Heide sollte uns am nächsten nächsten Tag wieder versöhnen und begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein.

Das verrückte Haus in Behringen
Am Anfang des Radwegs durch die Behringer Heide
Im Vergleich zum Totengrund schien hier die Heide schon deutlich stärker zu blühen.

Nachdem wir uns von Frauke verabschiedet hatten, besichtigten wir kurz das auf dem Kopf stehende Verrückte Haus in Behringen. Ein paar Fahrminuten von dort entfernt stellen wir unser Auto auf einem kostenlosen Wanderparkplatz in der Mühlenstraße ab. Nachdem wir unsere Räder abgeladen hatten, brachen wir von dort auf zur Fahrradtour Nr. 10 durch die Behringer Heide.

Die offizielle Dauer war zwar mit drei Stunden angegeben, aber aufgrund unserer zahlreichen Fotostopps und der späteren Einkehr benötigten wir fast die doppelte Zeit. Aber wir befanden uns ja im Urlaub und das gut ausgebaute Wegenetz führte uns zu zahlreichen wunderschönen Spots inmitten der in der Sonne lila leuchtenden Heide.
Zahlreiche Bänke luden zum Verweilen und Genießen der Landschaft ein.
Statt mit dem Fahrrad oder per Pedes konnte man sich auch bequem herumkutschieren lassen.
Auf dem Tütsberg, der eigentlich eher ein Hügel war. 🙂
Pittoresker alter Stall auf dem Hof Tütsberg
Der etwas vom Weg aus versteckte aber sehr schöne Hof Wulfsberg

Da der Rundweg insgesamt recht lang war und sich das Panorama auch mal über längere Zeit nicht veränderte, waren wir froh, unsere Fahrräder dabei zu haben. Denn zu Fuß hätten wir nur einen deutlich kleineren Einblick in die tolle und insgesamt doch unterschiedliche Landschaft bekommen.

Ab und zu musste man jedoch aufgrund des sandigen Untergrundes – kombiniert mit einer ordentlichen Steigung – auch mal absteigen.
So konnte man zwar den Tütsberg noch gut mit dem Fahrrad erklimmen, später am Wilseder Berg half aber nur noch schieben. Dafür belohnte uns die höchste Erhebung im Umkreis mit einer tollen Sicht auf die Heidelandschaft, angeblich bei sehr klarem Wetter sogar bis nach Hamburg.
Der Weg führte uns auch an der sehenswerten Preising-Heide entlang.
Hier bot sich uns eine wahre Farbexplosion!
Wunderschöne alte Scheune in Niederhaverbeck
Auf dem Weg von Niederhaverbeck Richtung Wilseder Berg.
Beeindruckende Fernsicht vom Gipfel des Wilseder Berges

Von dort war es mit dem Fahrrad eine kurze, angenehme Abfahrt bis in das pittoreske autofreie Dorf Wilsede. Das war im Grunde ein Freilichtmuseum mit zahlreichen, Jahrhunderte alten Häusern und Scheunen. Zahlreiche Restaurant luden hier zur Einkehr ein und wir machten Rast in der Milchhalle bei Heidschnuckenbratwurst und Radler, dazu als Nachtisch noch einen sehr leckeren Kuchen samt großem Eiskaffee. Gut, dass wir von hier aus, so gut gefüllt wie wir waren, keine weiteren großen Steigungen mehr vor uns hatten! 🙂

Angekommen im Dorf Wilsede
Das autofreie kleine Dorf war im Grunde ein Freilichtmuseum.
Dank der alten Gebäude und netter Details konnte man sich gut in die damalige Zeit zurückversetzen.
Für das leibliche Wohl sorgten in Wilsede zahlreiche Restaurants.
Die bekannten Heidschnucken
Ein Rundgang durch den Ort lohnte sich, denn es gab die unterschiedlichsten Häuser und Gehöfte zu entdecken!

Zurück in Behringen sagten wir der Lüneburger Heide auf Wiedersehen und erreichten knappe drei Stunden später unseren nächsten Übernachtungsort  Malchow an der Mecklenburgischen Seenplatte. In der dortigen, ebenfalls über Airbnb gebuchten, großen Ferienwohnung würden wir die nächsten sechs Tage verbringen.

Christian

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