Gut, dass wir von gestern bereits etwas Übung im Frühaufstehen hatten, denn heute klingelte der Wecker erneut, da wir eine Überfahrt mit der Fähre von TLV von Giens auf die Insel Porquerolles geplant hatten.
Der Preis für die Hin- und Rückfahrtickets betrug pro Person je 24 Euro.


Als wir gegen 10:30 Uhr am Hafen ankamen, waren leider schon alle bis auf die überteuerten Le Isles schon voll. Aber dann hatten wir doch Glück, denn in der Avenue de l’Esterel war noch ein einziger Parkplatz am Straßenrand frei und von dort waren as auch gerade einmal fünf Gehminuten bis zum Hafen.
Mit 20 Minuten Verspätung um 11:20 Uhr fuhren wir schließlich los , eventuell aufgrund der Nebelbank, die momentan noch über dem Meer hing. Das Schiff schien deswegen auch langsamer zu fahren und ließ mehrmals das Nebelhorn ertönen.
Dafür aber kamen wir in den Genuss einer tollen Stimmung als sich Insel langsam vor uns immer mehr aus dem Nebel heraus manifestierte. Dessen Küste mit ihren Stränden, dichtem Wald und kleinen Häuschen hatte sogar etwas Karibisches. Dabei war das Wasser so kristallklar, dass man sogar die Fische vom Ufer aus darin entdecken konnte.

Gut, dass auf diesem Naturparadies nur Fahrräder erlaubt waren!
Daher erstanden wir am Fahrradverleih zwei Mountainbikes für 15 Euro pro Bike und konnten sogar den Preis der Halbtagesmiete verhandeln, da schon 12:30 Uhr war und diese ab 13:30 Uhr starten würde. Für die Ganztagesmiete hätten wir 18 Euro pro Fahrrad berappen müssen.
Es gibt auf der Insel rund um den Hafen übrigens fast an jeder Ecke einen Verleih, die zudem auch alle die gleichen Konditionen haben. Somit muss niemand Angst haben, kein Rad oder nur zu überteuerten Preisen zu bekommen. Man sollte allerdings nicht das neueste Modell erwarten – Bremsen und Gangschaltung funktionierten jedoch gut.



Nach den ersten Radel-Kilometern und diversen Fotostopps entschieden wir uns aufgrund des nun inzwischen recht heißen Wetters an der traumhaften Plage d’Argent schwimmen zu gehen.
Nach der willkommenen Abkühlung schwangen wir uns wieder auf unsere Drahtesel und fuhren sogar teils mit einiger Steigung in Richtung Westen bis hinauf zum ehemaligen Fort du Grand Langoustier. Insbesondere von der dortigen Landzunge hatte man eine schöne Aussicht auf die Bucht sowie die kleinen vorgelagerten Inselchen.






Auf gleichem Wege fuhren wir zurück und in Richtung Inselmitte und bogen schließlich auf Höhe vom Dorf Porquerolles nach Süden ab bis wir die markante Schlucht und Bucht des Gorges du Loup erreichten.
Hatten wir von den kleineren Steigungen bisher schon ein paar Schweißperlen auf der Stirn, sollte nun der Endgegner auf uns warten! Und zwar mit der Fahrt hinauf bis zum Leuchtturm der Insel. Der Turm selbst war ziemlich unspektakulär, umso interessanter dagegen waren die Aussichtspunkte entlang des schmalen Küstenpfades, der hier in Richtung Norden führte. Unsere Räder hatten wir am Leuchtturm gelassen, denn hier war kein Vorankommen mehr mit dem Fahrrad möglich. An der Calanque d’Indienne kehrten wir wieder um zu unseren Rädern.



Jetzt folgte der beste Teil der Radtour: Die Abfahrt hinab bis nach Porquerolles! 🙂
Von dort legten wir noch einen kurzen Abstecher zur Plage de La Courtade ein, die mit ihrem Kieselstrand jedoch im Vergleich zu den anderen feinsandigen Traumstränden der Insel uns nicht mehr zum Baden reizte. Zudem hatten wir auch gar nicht mehr so viel Zeit bis zur Rückkehr aufs Festland mit der Fähre. Den östlichen Teil der Insel hatten wir gar nicht mehr geschafft uns anzusehen.
Da mussten wir wohl einfach nochmal wiederkommen! 😉



Am frühen Abend kehrten wir durch das Radeln entsprechen recht müde aber dank des tollen Tages dafür auch tiefenentspannt zum Verleiher zurück. Wie gefühlt jeder andere Tagestourist wollten wir mit der Fähre um 18:30 Uhr zurückfahren und waren erstmal etwas geschockt von der langen Warteschlange.
Die Sorge war jedoch völlig unbegründet, denn auch dem Reeder war dies bewußt und so fuhren gleich mehrere Schiffe gleichzeitig. Entsprechend zügig ging es dann vom Kai auf das Schiff und unaufgeregt zurück nach Giens und weiter mit dem Auto nach Hause.
Christian