Nach dem besten Frühstück unseres bisherigen Urlaubs sagten wir dem Fern Resort in Mae Hong Son leider schon wieder Lebewohl.
Unser Ziel heute war das Dorf Pai in circa zwei Fahrtstunden Entfernung. Zunächst fuhren wir jedoch zur knappe 30 Minuten entfernten Zu Tong Tae Brücke, einer Bambusbrücke die sich romantisch über Reisfelder spannte. Auf einer Anhöhe dahinter befindet sich zudem das Kloster Wat Phu Samanaram, das über die Brücke zu erreichen war.



Zurück im Auto fuhren wir eine weitere knappe Stunde bis ins Bergdorf Ban Rak Thai auf 1.150 Meter mit seinen bekannten Teeplantagen. Das Dorf liegt übrigens quasi in Spuckweite von der Grenze nach Myanmar, die wir jedoch nicht überqueren würden.
Wer in Thailand auch einmal authentisch chinesisch essen möchte, ist in Ban Rak genau richtig, denn hier siedelten sich zahlreiche Yunnan-Chinesen an und es gibt diverse chinesische Restaurants rund um den See.



Insgesamt wirkte das Dorf auf uns allerdings recht touristisch mit gefühlt mehr Ferienhäusern als echten Einwohnern. Dennoch war die Stimmung hier oben in den Bergen sehr beschaulich und es herrschte mit 21 Grad ein sehr angenehmes Klima. Wer möchte, kann sich für noch mehr Entspannung auch mit kleinen Flössen über den See fahren lassen.
Nachdem wir den See fast komplett umrundet hatten, entschieden wir uns am Ostufer im kleinen halboffenen Restaurant Phawa einzukehren. Von den Sitzplätzen hatte man einen schönen Blick auf den See und die leckere chinesische klare Suppe mit Klöschen sowie ein Eiernudel-Gericht für je 45 Baht waren für unsere hungrigen Mägen genau das Richtige. Die Gruppe hier ebenfalls zu Mittag essender chinesischer Touristen bestätigte uns, dass das Essen authentisch zu sein schien.




Nach der entspannten Pause spazierten wir noch einige Minuten entlang des südlichen Seeufers bis wir wieder zurück am Auto ankamen. Wir kauften in einem der Läden noch ein paar chinesische Snacks und fuhren nun einen Großteil der Strecke wieder auf dem Highway 4001 zurück, bevor wir später auf den Highway 1095 in Richtung Pai abbiegen würden.
Am Pha Sua Wasserfall, der sich unmittelbar neben der Straße befindet, legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein. Da man hier den Nationalpark betritt, kostete der Eintritt 100 Baht pro Person. Damit kommt man aber auch in die Tham-Pla-Fischhöhle, die wir danach besichtigen wollten. Auch die Fahrt dorthin war wieder ein Erlebnis und führte uns vorbei an schönen Tälern.



Vom Parkplatz an der Tham-Pla-Fischhöhle waren es nur wenige Gehminuten bis zur Fischhöhle. Dort kann man sich wie wir für 20 Baht Fischfutter kaufen und dann die bereits gierig wartenden Karpfen damit füttern. In der Höhle selbst ist das Füttern übrigens nicht erlaubt, aber dafür in den Naturwasserbecken vor der Höhle sowie im Bach.





Das Beste kommt ja meist bekanntlich zum Schluss und für unseren letzten Sightseeing-Stop des heutigen Tages konnte man nur das Adjektiv „gigantisch“ verwenden!
Es handelte sich um die Höhlen von Nam Lod, deren Innenräume teils die Ausmaße einer Kathedrale hatten!
Die Besichtigung ist allerdings nur im Rahmen einer Führung möglich, die 300 Baht pro Person inklusive Floßfahrt kostet. Die Floßfahrt ist aber auf jeden Fall zu empfehlen, da man unzählige Fische im Wasser schwimmen sieht, während über einem Tausende von Fledermäusen in den Decken nisten. Zudem kommt man nur so in Genuss der Besichtigung der dritten Höhle.

Wir hatten eine nette ältere thailändische Führerin, deren riesige Kerosinlampe fast halb so groß wie sie selbst war. 🙂 Sie war sehr nett, sprach jedoch kaum Englisch – aber mit Gesten und Zeigen funktionierte die Verständigung trotzdem irgendwie. Und eigentlich braucht es eh nicht viele Erklärungen in den Höhlen, denn diese sprachen quasi durch ihre Ausmaße und Schönheit für sich selbst.
Man sollte allerdings keine ausgeprägte Höhenangst, besonders bei Besichtigung von Höhle zwei und drei haben. Denn hier klettert man auf hölzernen Treppen recht steil nach oben.




Nach einer guten Stunde war die Führung beendet und als wir die Höhle verließen dämmerte es bereits. Bereits wenigen Fahrminuten später war es schließlich stockdunkel, was die circa einstündige Fahrt bis nach Pai über die zwar sehr gut ausgebauten, aber dennoch steilen und kurvigen Straßen relativ anstrengend machte. Insbesondere dann, wenn vor uns ein Pickup oder ein LKW den Berg hinab schlich und man dadurch genötigt war zwischen den Kurven zu überholen, um keinen Stau zu verursachen.
Trotz einer etwas brenzligen Situation kamen wir schließlich gegen 20 Uhr gesund, wenn auch erschöpft in Pai in unserer Unterkunft dem Pai Country Hut an.
Diese kleinen aus Bambus gebauten Bungalows lagen auf der ruhigen Seite des den Ort durchfließenden Baches und entsprechend weit genug entfernt von der relativ lauten Walking Street. Dennoch hörte man die Musik der Bars immer noch, dafür war man jedoch fußläufig in gerade mal fünf Minuten dort wo der Bär steppte.

Anstatt in ein Restaurant zog es uns nach dem Einchecken auch direkt auf die Walking Street. Während wir den Trubel auf uns wirken ließen, probierten wir diverses Fingerfood an den zahlreichen kleinen Ständen. Dabei hoben wir sicherlich etwas den Altersdurchschnitt an, denn sehr viele Twens aus allen Nationen der Welt schienen sich hier zu treffen, um Spaß zu haben.
So gab es zahlreiche Bars und auch Musik-Clubs oder auch diverse Coffeeshops mit entsprechend Marihuana-geschwängerter Luft um uns herum. Irgendwie erinnerte uns alles ein wenig an Ballermann – allerdings einen deutlich entspannteren. 🙂






Von dem heutigen Tag dann doch recht müde, zog es uns gegen 22 Uhr zurück in unseren Bungalow und wir überließen das Feld den Jüngeren.
Christian