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Morgenstimmung und Bergpanorama in Tralonca |
Nach dem Frühstück in unserem tollen Appartement in Tralonca, genossen wir zunächst einmal die tolle Stimmung, die sich uns dort morgens mit dem Ausblick auf die teils noch Wolkenverhangenen Berge Korsikas bot und von kaum einem Geräusch gestört wurde. Etwas später fuhren wir dann mit dem Auto zurück in Richtung Corte, denn für heute stand eine Wanderung im bekannten Restonica Tal an.
Ab Corte ging es für circa 16 Kilometer weiter auf einer kleinen, sich in zahlreichen, durch die Schlucht windenden Kurven Straße bis zum bewachten Wanderparkplatz und war bereits schon ein Erlebnis!
Die Parkplatzgebühr betrug sechs Euro pro Auto und obwohl der Parkplatz recht groß ist, sollte man versuchen am frühen Vormittag zu kommen, wenn man dort noch einen Platz bekommen möchte, da die Wanderung sehr beliebt ist. Zudem ist der Aufstieg in der Morgenkühle auch angenehmer als beispielsweise in der Mittagshitze.
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Der Wanderparkplatz im Restonica-Tal füllte sich bereits morgens ziemlich schnell mit Autos. |
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An dieser Hütte startete der Wanderweg. Hier konnte man nach der Wanderung auch eine Kleinigkeit essen. |
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Blick hinauf ins Restonica-Tal. Der untere See und das erste Etappenziel lag auf dem Plateau zwischen den beiden Bergen. |
Die für Hin- und Rückweg ungefähr vier bis fünf Stunden in Anspruch nehmende Wanderung war absolut atemberaubend und das frühe Aufstehen mehr als wert!
Zunächst ging es noch recht gemächlich bergauf zwischen imposanten Bergen beiderseits. Kurz hinter einer kleinen so genannten Bergerie (französisch für Schäferhütte) samt standesgemäßer Esel, die einen neugierig begutachteten, kam die erste Weggabelung und auch unsere erste Entscheidung: Links über einen Bach und den normalen Aufstieg nehmen oder rechts bleiben und sich auf den etwas spannenderen Aufstieg samt einer besonderen Stelle mit Kletter-Ketten und zwei kurzen aber steilen Leitern wagen.
Natürlich suchten wir das Abenteuer und sind rechts hoch gewandert! 🙂
Auf dem Rückweg nahmen wir dann den anderen Pfad, wodurch wir so auch beide Erlebnisse und Ausblicke genießen konnten.
Ich muss hier aber ehrlicherweise zugeben, dass beide Wege gut zu gehen sind und die „Klettereinlage“ für jeden normalen oder auch ältere Wanderer absolut kein Problem darstellen!
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Bei der Bergerie wurden wir von diesem Gesellen neugierig beäugt. 🙂 |
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Idylle pur |
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In der Nähe des ersten steileren Abschnitts samt Kletter-Ketten und Metallleiter |
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Ankunft am unteren See, dem Lac de Melo. |
Nach circa einer Stunde Aufstieg ab der Bergerie erreichten wir den ersten der beiden Eisseen auf 1.711 Metern, den Lac de Melo. Sie werden als Eisseen bezeichnet, da sie in sechs bzw. acht von zwölf Monaten zugefroren sind! Entsprechend a…kalt sind diese auch, wenn man sich zumindest einmal mit den Füßen hineinwagt. Mir brannten diese danach regelrecht!
Wir marschierten wir weiter nachdem wir etwas gerastet hatten und nahmen den nun deutlich steileren Aufstieg – erneut wieder mit diesmal sogar zwei Kletter-Ketten-Einlagen – in Angriff zum zweiten und höher gelegenen Seef, dem auf ungefähr 1.900 Metern liegenden Lac de Capitello. Dieser ist nicht nur einer der höchst gelegenen Seen Korsikas, sondern auch mit über 40 Metern auch der tiefste.
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Blick vom Lac de Melo hinauf in Richtung Lac de Capitello – umrahmt von über zweitausend Meter hohen Bergspitzen. |
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Der Lac de Capitello |
Die Anstrengung des circa ein- bin eineinhalbstündigen Aufstiegs vom unteren See, lohnt aber aufgrund der zahlreichen spektakulären Panoramen, die man immer wieder schon während des Weges und vor allem oben am See hat, auf jeden Fall!
So ist der Lac de Capitello umrahmt von turmartigen 2000ern und glitzert dabei türkis blau in der Sonne, wenn diese nicht gerade von Wolken verdeckt wird. 😉
Wer schon mal wie wir in Chile war, wird sich fast wie bei den Torres del Paine in Südpatagonien fühlen.
Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen am Rande des Sees und machten Jause. Dabei umkreiste uns eine enorme Anzahl an Vögeln, die recht wenig scheu immer wieder neben uns und anderen rastenden Wanderern in der Hoffnung auf Futter landeten.
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Man fühlte sich fast an die „Vögel“ von Hitchcock erinnert. 🙂 |
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Hier ließ es sich verdammt gut aushalten! |
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Blick hinab ins Tal beim Abstieg. Man erkennt bereits den Wanderparkplatz. |
Nach weitere eineinhalb bis zwei Stunden Abstieg bis zum Parkplatz, beschlossen wir noch den Rest des Tages zu nutzen und Corte einen Besuch abzustatten.
Wir parkten am Anfang der Stichstraße, die ins Restonica-Tal geführt hatte und wanderten von dort hinauf in Richtung Zitadelle und Altstadt.
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Die Altstadt von Corte |
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„Sitzpalme“ mit Aussicht |
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Blick vom Hügel der Altstadt auf die umliegenden Berge |
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Der hübsche Place Gaffory |
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Der imposant auf eine Felsnase gebaute Teil der Zitadelle von Corte wird auch „Adlernest“ genannt. |
Die Häuser und kleinen Plätze der Stadt waren hübsch anzusehen, aber das Highlight war definitiv die spektakulär auf einen Felsen oberhalb der Stadt thronenden Zitadelle!
Christian