Ligurien und Toskana Tag 12: San Gimignano und Montereggioni

Kann man von der Toskana genug bekommen? 
Nein, auf gar keinen Fall! 🙂
Also machten wir uns heute erneut auf, sie im Auto zu erfahren.

Bereits von außen wirkte Montereggioni auch eher wie eine Burg als ein Dorf!
Am Haupttor

Unser erstes Ziel war ein Besuch von Montereggioni, das als Festung gegen die Florentiner im Mittelalter errichtet wurde und dessen Mauer noch komplett erhalten war und teils gegen eine kleine Gebühr begehbar ist.
Im Eintrittspreis ist auch der Besuch eines kleines Museums enthalten, das die Geschichte der Stadt erzählt und bei dem man auch kurz in die Rolle eines Fußsoldaten schlüpfen kann, indem man sich Helm und Kettenhemd überstülpt und mit einem Schwert bewaffnet. Vor allem für Kinder ist dies sicherlich ein netter Spaß!

Das mal etwas andere Kassenhäuschen
Die wenigen Häuser im Dorf waren meist hübsch hergerichtet.
Blick gen Norden über die Felder der Toskana
Um auf die Mauer zu gelangen, musste man Eintritt zahlen. Es lohnte sich aber aufgrund der anderen Perspektive.

Danach stand das Highlight des heutigen Tages und auch eines des ganzen Urlaubs an! 
Nämlich die Stadtbesichtigung von San Gimignano, das aufgrund seiner vielen hohen Türme auch das “Manhattan“ des italienischen Mittelalters genannt wurde. 
Entsprechend beliebt war es natürlich bei Touristen und recht groß auch der Andrang auf die Gott sei Dank zahlreichen relativ großen Parkplätze. 

Am südlichen Stadttor von San Gimignano
In den Gassen war bereits ordentlich was los.
Der Torre Grossa

Nach etwas Rumkurven fanden wir auch einen freien Stellplatz für 1,50 Euro die Stunde und maximal 6 Euro am Tag. 
Von dort waren es nur wenige Minuten zu Fuß bis zum Ortszentrum.
Knauserig durfte man als Besucher heute nicht sein, denn für den Aufstieg auf den, mit 54 Metern höchsten Turm der Stadt, den Torre Grossa, schlugen weitere neun Euro Eintritt pro Person zu Buche. Das war zwar echt happig, aber auch wert, da man von dort oben erst so richtig die Atmosphäre der Stadt erleben konnte, da man eine gute Sicht auf die diversen anderen Türme hatte, die wie Finger zwischen den Häusern in den Himmel emporwuchsen. 
Darüber hinaus waren im Eintrittspreis noch weitere Museen enthalten, in denen sich einige sehr schöne Gemälde und Fresken befanden. 

Vom 54 Metern hohen Torre Grossa hatte man ein unglaubliches 360 Grad Panorama auf San Gimignano und die Toskana.
Blick gen Osten auf den Torre Rognosa links und den Torre del Diavolo
Torre dei Becci links und Torre dei Cugnanesi rechts, dazwischen die lange Gasse durch die wir den Ort betreten hatten.
Die Doppeltürme Salvucci Maggiore erinnerten mich sogar irgendwie an das alte World Trade Center!

Mittags gönnten wir uns eine leckere Pizza auf die Hand bei RiccaPizza in unmittelbarer Nähe des Domplatz und verspeisten diese in Gesellschaft zahlreicher Touristen mit der gleichen Idee auf der Freitreppe des Doms. 
Nachdem wir unseren ausgedehnten Stadtrundgang beendet hatten ließen wir uns nocheinmal im Schatten der Sonnenschirme des Restaurants La Biscondola unterhalb des Torre Grossa nieder und kühlten uns mit einem eiskalten Caffe Shakerato ab, bevor wir dieser tollen Stadt schließlich etwas wehmütig „Arrivederci“ sagten. 

Von der Festungsruine Rocca di Montestaffoli hatte man einen guten Blick auf die meisten Türme.
Auf dem Piazza delle Erbe
Die „Twin-Towers“ von San Gimignano
Auf dem Piazza della Cisterna befand sich auch die berühmte Gelateria Dondoli – unverkennbar an der langen Warteschlange! 🙂

Nachmittags waren die vormittags noch fast schon vor Touristen überquellende Gassen bereits wieder deutlich leerer. Daher könnt ihr euch überlegen, den Tag gegebenenfalls so zu planen, dass ihr San Gimignano eher nach dem Mittagessen besucht. Vom Licht her, beziehungsweise dem Stand der Sonne und des Schattenwurfs ist es meiner Ansicht nach auch egal, da ihr eure Fotos entweder eh meist von oben herab vom Turm oder in den von Häusern eingerahmten Gassen machen werdet.
Die Nachmittagssonne im Rücken machten wir uns auf den Rückweg, der uns entlang der berühmten Strada Castelli del Chianti von Radda über Lecchi bis nach Pianella führte.

Hier wuchs er, der weltberühmte Chianti!
Weingut an der Strada Castelli del Chianti
Die Landschaft war, wie überall in der Toskana, einfach traumhaft!

Die schönsten Panoramen hat man meiner Meinung nach rückblickend allerdings eher von den kleinen Nebenstraßen, die dann auch explizit als Weinstraße gekennzeichnet sind. Daher plant auf jeden Fall genügend Zeit ein, denn Abstecher lohnen sich auf jeden Fall! Zudem sollte man, anstatt zu rasen, lieber einen oder gar zwei Gänge runter schalten, um so möglichst viel von der sagenhaften Landschaft in sich aufsaugen zu können!
Christian

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