Für heute hatten wir uns die Wanderung 49 aus dem Rother Wanderführer Azoren vorgenommen, die zu den schönsten Touren auf ganz Sao Jorge zählt!
Der Weg sollte uns vom großen Parkplatz bei Serra do Topo hinab zur Faja da Caldeira de Cima führen und dann weiter entlang der Küste über die Faja da Caldeira do Santo Cristo und Faja do Belo bis “nach Hause“ zur Faja dos Cubres.
Zunächst ließen wir uns mit dem Taxi von John Moniz (Empfehlung unseres Gastgebers Bruno, Tel.: 00351-919577223 für 22 Euro) von der Faja dos Cubres bis zum Startpunkt kutschieren. John war super nett und sprach sehr gutes Englisch mit amerikanischen Einschlag.
Das Wetter war glücklicherweise besser als gestern und nur leicht bewölkt. Die ersten hundert Meter legten wir zwar quasi noch in einer Wolke zurück, dann aber klarte es auf und uns eröffnete sich ein fantastischer Blick hinab in ein saftig grünes Tal und darüber hinaus sogar bis hin zum Meer.
|
Zu Beginn des Weges wanderten wir regelrecht in mitten einer Wolke, die gerade über den Bergkamm zog. |
|
Kurz darauf begann es jedoch aufzuklaren und wir konnten das Tal erblicken, in das wir heute hinabsteigen würden. |
|
Die Flora war wie überall auf den Azoren üppig und wirkte teils wie von einem anderen Planeten! |
|
Wie so oft war auch heute der wunderschöne wie hier von Hortensien eingerahmte Weg das Ziel. |
Die Wanderung war insgesamt trotz der Steigungen entspannt zu bewältigen, da es fast nur bergab ging, wobei wir circa 700 Höhenmeter überwanden. Erst am Ende unten an der Küste warteten noch ein paar kleine Steigungen auf uns. Unsere mitgebrachten Teleskop-Wanderstöcke leisteten uns auf dem teils rutschigen Untergrund erneut gute Dienste und wie immer galt auch hier, die Wanderung nicht unmittelbar nach oder gar im Regen zu machen.
Wer bei heißem Wetter eine Abkühlung braucht, kann übrigens im Becken des Wasserfalls im unteren Teil des Tals prima baden.
|
Die Szenerie entlang des Weges wechselte ständig. So ging es mal über bewachsene Bergkämme… |
|
….mal durch regelrechte „Baumtunnel“… |
|
…oder auch über offene Wiesen, von denen man aus immer wieder tolle Ausblick in das Tal und auf den Atlantik hatte. |
|
Natürlich wurden wir auch heute wieder neugierig von den glücklicherweise zahmen Vierbeinern beäugt. |
|
Im unteren Teil des Tals änderte sich erneut die Vegetation in teils dichten Wald. |
|
Dieser schöne Wasserfall lud zum Baden ein!. |
Auf Meereshöhe angekommen erwartete uns die Faja do Santo Cristo mit ihrer malerischen Lagune. Aufgrund der oft ordentlichen Brandung mit breiten Wellen befindet sich hier auch ein bekannter Surfspot.
Nach kurzer Rast marschierten wir weiter entlang der Küste auf dem einzigem Weg, den auch die Einwohner nutzen, was aber aufgrund der geringen Breite nur mit Quads oder Motorrädern möglich ist.
|
Blick auf die Faja do Santo Cristo |
|
In der Faja angekommen verdeutlichte die beeindruckende Steilküste, dass wir tatsächlich 700 Meter Abstieg hinter uns hatten. |
|
Die pittoreske Faja war auch ein populärer Surfspot. |
|
Hier schien sich die Natur ihr Territorium teils schon wieder zurückzuerobern. |
|
Die Faja bestand aus nicht mehr als einem Dutzend Häuser. |
|
Der weitere Weg führte uns in mehreren kleinen Steigungen und Kurven entlang der Küste. |
|
Traumhafter Blick zurück auf die Faja do Santo Cristo |
In “unserer“ Faja dos Cubres angekommen, begrüßte uns buntes Vogelgezwitscher. Daher machten wir sogleich noch einen Abstecher in das Naturschutzgebiet der Lagune, deren Seen man auf kleinen Stegen überquerte. Dabei kamen wir einer Entenfamilie ganz nah, die sich in keinster Weise von uns aus der Ruhe bringen ließ und konnten auch zahlreiche Möwen beim Fischen beobachten.
Zusammen mit dem sanften Licht der Nachmittagssonne ergab das eine wunderbar friedliche Stimmung und war optimal, um den Tag ausklingen zu lassen. Denn obwohl wir bereits am Vormittag aufgebrochen waren, war es nun bereits früher Abend, da wir uns mit insgesamt sechs Stunden extrem viel Zeit für die Wanderung gelassen hatten. Die Strecke bot uns einfach so viele tolle unterschiedliche Eindrücke, die natürlich auch fotografiert werden wollten!
Wer sich auf das Wandern fokussieren möchte, schafft die Wanderung auch in circa drei Stunden.
In der kleinen Snack-Bar Costa Norte im Ort zischten wir zur Belohnung noch eine Cola und ein, zwei Bierchen und trafen sogar noch unseren Gastgeber Bruno, der sich gerade fertig für die Abreise machte.
|
Die einzige Zufahrts-„Straße“ war so schmal, dass hier nur Motorräder und Quads fahren konnten. |
|
Blick auf die Faja dos Cubres |
|
Die schöne als Naturschutzgebiet gekennzeichnete Lagune |
|
Wir wurden zwar genau beobachtet aber ohne jegliche Aufregung! 🙂 |
|
Die wenigen Häuser der Faja drückten sich teils direkt in den Hang der Steilküste. |
|
Diese kleinen Möwen waren gerade mit Fischen in der Lagune beschäftigt. |
|
In der kleinen Snack-Bar Costa Norte im Ort gönnten wir uns noch etwas Gerstensaft zur Belohnung. |
Nachdem wir etwas später die restlichen paar Meter nach Hause gelaufen waren, machten wir uns an die Zubereitung unseres Abendessens und brühten uns einen leckeren Tee aus der wilden Minze, die ich am Wegesrand gepflückt hatte.
Solch eine perfekte Entspanntheit umgeben von wilder Natur, wie hier auf Sao Jorge in der abgelegenen Faja dos Cubres, war ein bisher einzigartiges und wunderbares Erlebnis!
Christian