Azoren Tag 12: Tschüss Sao Jorge! – Hallo Sao Miguel!

Heute war er leider schon da: Unser letzter Tag auf Sao Jorge, die genau so wunderschön wie ihre Schwester die Azoreninsel Flores war, aber doch ganz anders! 
Nach dem Frühstück und dem gar nicht so einfachen Verstauen aller Habseligkeiten samt Proviant in unserem Ford Fiesta, wollten wir eigentlich in die Berge fahren, da wir heute sogar in unserer Faja dos Cubres Sonne hatten. 

Adeus, geliebte Faja dos Cubres!

Die Wolken rollten bereits über die Berge und das Hochland.

Kaum oben an der Steilküste angekommen, machten die überraschenderweise dichten Wolken in der Inselmitte diesem Unterfangen leider jedoch den Garaus. 
So ist halt das Wetter auf Sao Jorge: Während es im Süden und auch teilweise in den Fajas an der Küste gern mal sonnig ist, bleiben oft in der Mitte an den hohen Bergen die Wolken hängen und es regnet entsprechend auch gern mal. 
Oder das Wetter ändert sich, Azoren-typisch, von einer Minute auf die andere – ins Gute wie auch heute leider ins Schlechte! 
Daher beschlossen wir auf die eher sonnige Südseite zu fahren und besuchten zunächst die Faja dos Vimes. Diese war jedoch eher unspektakulär und die für Europa einzigartige Kaffeeplantage samt Verkauf hatte leider geschlossen. 

Hübsches Natursteinhaus in der Faja dos Vimes

Die Faja war auch bekannt für ihre dortige Kaffeeplantage und -Rösterei samt Verkauf.

Traumhafte Aussicht vom Miradouro da Canada do Pessegueiro

Eine Landschaft wie ein Gemälde, vor allem wenn die Sonne beschloss auch noch vorbeizuschauen!

Also fuhren wir die Serpentinen die wir heruntergekommen waren wieder hinauf und tauchten erneut in den Nebel der Berge ein. Wir fuhren weiter auf der nach Osten bis in die erheblich schönere und pittoreske Faja Sao Joao
Hier strahlte uns die Sonne freundlich an und es hatte gefühlt 20 Grad mehr als in den Hochebenen durch die uns die Straße hierher geführt hatte! 
Von der Dorfbesichtigung und der Wärme durstig, ließen wir uns in der kleinen Snack-Bar Taberna Agueda an der Kreuzung nieder und gönnten uns eine eiskalte Cola. Eigentlich meldete sich auch bei mir das kleine Hüngerchen, aber zu Essen schien es dort nichts zu geben und ehrlich gesagt, selbst wenn, begeisterten mich die hygienischen Verhältnisse im Innenraum nicht besonders.

Blick hinab auf die Faja Sao Joao

Am Rand der Serpentinenstraße veranschaulichten zahlreiche Mosaike Szenen der Auswanderung früherer Zeiten.

Die meisten der Häuser in der Faja Sao Joao waren noch urtümlich und auch gut erhalten.

Die Natur und die Bauten bildeten oft eine schöne Symbiose.

Sogar Bananen wuchsen hier.

In der kleinen Taberna Agueda machten auch wir kurz Rast.

Die „Hauptstraße“ im Dorf.

Viele der Grundstücke boten ein tolles Panorama auf das Meer und die Insel Pico im Hintergrund.

Der nordwestliche Teil der Faja Sao Joao

Sao Jorge schien heute Schabernack mit uns zu treiben oder wollte, dass wir wiederkommen, denn inzwischen machte sich bestes Wetter auf der Insel breit und man konnte sogar alle Vulkankegel in der Inselmitte sehen! 
Allerdings hatten wir davon kaum mehr etwas, denn wir mussten nun bereits zum Flughafen, um unseren Mietwagen abzugeben und um den Flug nach Sao Miguel um 16:20 Uhr zu bekommen.
Dieser erfolgte wie bisher immer pünktlich und unkompliziert und erreichten die Hauptinsel der Azoren wie geplant. Kurze Zeit später waren wir bereits in unserem neuen Mietwagen unterwegs zu unserer Unterkunft Quinta Sao Caetano in unmittelbarer Nähe schönen Praia do Populo bei Ponta Delgado
Es handelte sich um eine sehr gepflegte kleine Anlage  mit mehreren Ferienwohnungen und einem kleinen Haus, das wir gebucht hatten. Wir wurden mehr als herzlich von den Gastgebern, einem älteren Ehepaar in Empfang genommen fühlten uns direkt fast wie bei Freunden oder gar Verwandten aufgenommen. Dafür sorgte neben der Warmherzigkeit und Fürsorglichkeit der beiden auch noch der Willkommens-Teller mit frischen Bananen, Keksen, Marmelade, Kaffee und Tee, der auf uns in der Küche warte. 
Das Haus an sich war urgemütlich samt eigenem Kamin und hatte alles was man brauchte inklusive einer voll ausgestatteten Küche und sogar eine neuwertige Waschmaschine war vorhanden! Alles wirkte sehr sauber und stilvoll. 

„Gegenverkehr“ auf Sao Jorge

Flugplatz mit Aussicht! Im Hintergrund der wolkenverhangene Vulkan der Azoreninsel Pico.

Unsere Unterkunft auf Sao Miguel, die Quinta Sao Caetano

Das gemütliche Wohnzimmer samt Kaminofen

Die große und gut ausgestattete Wohnküche

Etwas später deckten wir uns für die nächsten Tage im nahe gelegenen SolMar-Supermarkt ein, der recht gut sortiert war und von Obst über Wurst und Käse bis hin zu Hygieneartikeln alles bot, was man benötigte… inklusive des wohl zähesten Kalbfleischs aller Zeiten, das wir uns zurück in unserer Unterkunft zum Abendessen brieten! 🙁 
Es schien wohl tatsächlich was an dem Gerücht dran zu sein, dass das gute Fleisch auf den Azoren primär für den Export bestimmt war! 
Ein kaltes Bier und der Maracujalikör, der hier auf den Azoren produziert wird, halfen uns aber ganz gut darüber hinwegzukommen…wobei der Likör für meinen Geschmack deutlich zu süß und zu wenig fruchtig war. Aber das Bier zischte auf jeden Fall wie Abbelsaft, wie der Hesse so sagt! 😉
Christian

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