Nach dem Frühstück führte es uns am heutigen Tag zunächst für einen kurzen Stopp zum Aussichtspunkt Phare du Millier, der vom Parkplatz Moulin de Keriolet über einen kurzen Fußweg zu erreichen war.
Das Wetter war jedoch leider bewölkt, daher brachen wir recht schnell wieder auf und fuhren weiter nach Duarnenez.
Eigentlich war geplant, den dortigen Museumshafen zu besuchen, der der größte seiner Art in Europa ist. Doch aufgrund der Nebensaison wurde gerade eine lange Mittagspause von 12:30-14:00 Uhr eingeläutet.
Wer wenig Zeit mitbringt und dennoch ein paar Schiffe ansehen möchte, dem kann ich den frei zugänglichen Teil des Hafens mit diversen schönen alten Segeljachten empfehlen.
|
Am Phare du Millier |
|
Altes Feuerschiff im Hafen von Duarnenez |
|
Auch die Altstadt von Duarnenez hatte ihre schönen Ecken! |
Wir beschlossen, nach der Pause wiederzukommen und zunächst einmal die Altstadt zu erkunden.
Ich muss sagen, dass in Duarnenez für mich alles irgendwie ein bisschen weniger pittoresk als in den bereits besuchten Dörfern war.
Eventuell lag es auch daran, dass es kein klassischer Touristenort war, allerdings konnte man dafür noch das authentische Leben miterleben.
Das Viertel rund um den alten Hafen Port Rosmeur war jedoch durchaus sehenswert mit seinen zahlreichen Restaurants, von denen sich eins neben das andere an der Promenade reihte.
Da es bereits nach Mittag war, ließen wir uns dort im Bistro a L’abri de rien nieder und aßen leckere Galettes. Das Bistro ist übrigens leicht zu finden, dank der riesigen Giraffe an der Fassade. Man sollte allerdings etwas Geduld mitbringen, denn die beiden Betreiber sind sehr freundlich, aber eher von der gemütlichen Sorte.
|
Der Port Rosmeur in Duarnenez |
|
Eine hohe Mauer schützt den Hafen vor dem im Winter sicherlich stürmischen Atlantik. |
|
An der Promenade reihte sich ein Restaurant an das nächste. |
|
Diese Giraffe begrüßte die Besucher des Bistro a L’abri de rien. |
|
Die alte Konservenfabrik im Hafenviertel. Duarnenez war Mitte des 19. Jahrhunderts durch seine Sardinen reich geworden, bis die Fischschwärme um 1880 herum ausblieben und Massenarbeitslosigkeit einsetzte. |
|
Diese hübsche Graffiti hatte einen eher traurigen Hintergrund und zeugte von einer Emigrationswelle Ende des 19. Jahrhunderts. |
|
Die fast karibisch anmutende Bucht Plage des Dames |
|
Blick auf das mondänere Viertel Tréboul, das auch mit zwei schönen Stränden aufwartete |
Zurück im Bootsmuseum hätte der Eintritt eigentlich 7,50 Euro pro Person betragen, wir hatten aber mal wieder Glück und der Eintritt war heute – wahrscheinlich wegen des Kulturwochenendes am 15. und 16. September – für uns kostenlos.
An dem Pier des Museums lagen viele interessante alte Schiffe vertäut, von Segelbooten über alte englische Dampf-Schlepper wie die „St. Denys“ bis zu größeren Frachtschiffen. Bei fünf Exponaten konnte man sogar an Bord gehen und teils auch Kapitän auf der Brücke spielen.
Als wir Duarnenez am Nachmittag wieder verließen, legten wir noch einen kurzen Stopp hinter der der Autobrücke ein, denn von dort aus hatte man noch einmal eine tolle Sicht auf das alte Feuerschiff, den Museumshafen und auf ein halb versunkenes Bootsgerippe.
|
Was für ein alter „Seelenverkäufer“ 🙂 |
|
Der alte Dampf-Schlepper, die englische St. Denys |
|
Im Maschinenraum der St. Denys |
|
Keine Torpedorohre, sondern der Dampfkessel des Schleppers |
|
Die engen Kojen auf einem alten Segelkahn |
|
Blick hinauf zum Hauptmast eines Segelschiffes |
|
Die Le Roi Gradlon war das größte begehbare Schiff im Museumshafen |
|
Blick von der Brücke nach Duarnenez auf den Museumshafen |
|
Altes Schiffswrack am Ufer |
Nach etwas längerer Fahrt legten wir einen kurzen Stopp am längsten Strand der Bretagne, der Plage de Kermabec, ein. Hier konnte man unzählige Surfer beobachten, die in der gleichmäßigen Brandung der Bucht ihren Spaß hat. Weniger spaßig dagegen waren die aus dem Zweiten Weltkrieg übrig gebliebenen Bunker, die stumme Zeugen der damaligen Gräuel sind, die sich hier abgespielt haben mussten.
Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir immer weiter Richtung Süden bis zum großen Leuchtturm Phare d’Eckmühl.
Diesen kann man auch besteigen, man sollte allerdings keine Scheu vor den insgesamt 307 Stufen haben!
Seinen deutsch klingenden Namen verdankt der Turm übrigens dem Maréchal Louis Nicolas Davout und Prinz von Eckmühl. Letzteren Titel erhielt er als Andenken einer Schlacht napoleonischer Truppen bei Eggmühl in Bayern im 19. Jahrhundert.
Uns war das Glück erneut hold, denn auch hier war heute der Eintritt kostenlos und zudem waren wir unter den letzten, die nach langer Wartezeit um 18 Uhr – und damit eine halbe Stunde vor Schluss – noch nach oben durften.
|
Am Plage de Kermabec |
|
Im Vergleich zu den beiden anderen Türmen rechts wird die Größe des Phare d’Eckmühl linkerhand deutlich! |
|
Am Eingang des Leuchtturms |
|
Blick von der Aussichtsplattform hinab auf die Küste und die kleineren Türme |
|
Die Boote wirkten fast wie Spielzeug! |
|
Das „Innenleben“ des Phare d’Eckmühl mit seiner aus 307 Stufen bestehenden Treppe. |
Mit der untergehenden Sonne im Rücken fuhren wir schließlich zu unserem heutigen Übernachtungsort Concarneau.
Nachdem wir im zentralen und recht preisgünstigen Hotel les Grand Voyageurs eingecheckt hatten, verspeisten wir unsere noch vom Tag übrig gebliebenen und eigentlich als Lunch geplanten Fertigsalate samt Baguette auf einer Bank am Hafen. Das Auto konnten wir kostenlos auf dem nahe gelegenen öffentlichen Parkplatz über Nacht abstellen.
|
Am Hafen von Concarneau |
|
Die Altstadt befand sich auf einer eigenen kleinen Insel und war durch dicken Mauern gut geschützt. |
|
Der Hauptplatz der Altstadt, der Place Saint Guénolé |
|
Restaurant in der Altstadt von Concarneau |
|
Das Hafenbecken mit seinen zahlreichen Segeljachten |
Nach dem Essen besichtigten wir noch die hübsche Altstadt, die auf einer eigenen kleinen Insel im Hafenbecken lag und von dicken Mauern geschützt war. Dass es bereits dunkel war, störte nicht. Im Gegenteil, denn zahlreiche Lichter illuminierten die Mauer und die Gebäude und sorgten für eine tolle Stimmung.
Christian