Mauritius meinte es wahrlich gut mit uns, denn heute morgen begrüßte uns erneut ein strahlend blauer Himmel mit Sonne pur!
Da wir gestern die Nordostküste der Insel besucht hatten, beschlossen wir heute das Gegenteil zu machen und zwar entlang der südlichen Ostküste zu fahren. Dabei richteten wir uns grob nach der Tour Nummer 2 aus dem Marco Polo Reiseführer Mauritius.
Nach circa einer dreiviertel Stunde Anfahrt aus Flic en Flac erreichten wir die Mahébourg Waterfront. Neben der zwar schön gestalteten aber recht leblosen Promenade waren wir vor allem hier wegen dem berühmten Wochenmarkt, der immer Montags stattfindet.
Dieser war dann auch das absolute Gegenteil der beschaulichen Waterfront: Hier drängte man sich dicht an dicht durch die schmalen Gänge und sog regelrecht den Duft und die Atmosphäre mit jedem Schritt in sich auf. Dabei passierte man die unzähligen Stände der Händler an denen alles von Obst und Gemüse, über Fisch und Fleisch, bis hin zu asiatischer Medizin und Kleidern angeboten wurde.
Während wir anstanden kamen wir mit einem Tourguide ins Gespräch, der sich auch gerade etwas zu essen holte und uns sehr gute Tipps für die Auswahl der Snacks gab.
Ich bereue es noch heute, mir nicht wie meine Frau dort die fein gewürzten Samosas geholt zu haben, sondern mich vom in der Nähe gelegenen KFC anlocken zu lassen. Denn das lieblose Fast-Food dort war im Vergleich einfach nur schlecht!
|
Blick auf den markanten Löwenberg von der Straße aus |
|
Am kleinen Denkmal zur Anlandung der Niederländer |
|
Das Frederick Hendrick Museum in Grand Vieux Port |
Am späten Vormittag brachen wir wieder auf in Richtung Norden und stoppten kurz am Denkmal zur Landung der Niederländer an der Mündung des Rivière Champagne. Bis auf eine kleine Statue war jedoch hier nichts besonderes zu sehen und so fuhren wir direkt weiter bis zum Frederick Hendrick
Museum in Grand Vieux Port, dessen ziemlich verfallene Festungsruine uns irgendwie nicht zu einem Besuch animieren konnten. Eventuell lag es auch daran, dass es nun zur Mittagszeit ziemlich heiß war und das Freiluftmuseum kaum Schatten bot.
Deutlich schöner war dagegen der Ausblick den wir wenige Fahrminuten später vom langgezogenen Bootssteg bei Bois des Amourettes auf die Küste sowie den dahinter thronenden Löwenberg hatten.
Nach einem weiteren kurzen Stopp am Pointe de Bambou legten wir eine längere Pause auf einen Kaffee im Hotel und Restaurant La Case du Pecheur ein. Diese kleine Hotelanlage aus natürlichen Materialien hatte ihren ganz eigenen Charme und lag wunderschön zwischen dem Meer und einem Mangrovengebiet. Dies schien auch den unzähligen gelben Webervögeln zu gefallen, die gerade ganz fleißig ihre Nester in den Bäumen über dem dortigen Parkplatz errichteten.
Es war faszinierend zu beobachten, wie diese kleinen Baumeister nur mit ihrem Schnabel Grashalme so zurechtbogen und miteinander verknoteten, dass daraus filigrane aber stabile Nester wurden!
Danach führte uns die Straße durch hügeliges Hinterland, dass ich so gar nicht von Mauritius erwartete hätte und später auf dem Weg zurück zur Küste noch vorbei an unzähligen Zuckerrohrfeldern und einer großen Raffinerie.
Mit einem Bad am schönen und heute fast menschenleeren öffentlichen Strand von Belle Mare beendeten wir schließlich am späten Nachmittag unsere Fahrt entlang der Küste.
Endlich zurück in Flic en Flac hatten wir am Abend noch Besuch von unserer sehr netten indisch-stämmigen Gastgeberin. Obwohl wir eigentlich nur die Ferienwohnung bezahlen wollten, führten wir mit ihr noch ein längeres und interessantes Gespräch zu Land und Leuten, wozu man wahrscheinlich eher nicht die Möglichkeit hat, wenn man statt in einer Ferienwohnung in einem relativ anonymen großen Resort nächtigt.
Christian