Madeira Tag 2: Wanderung auf der Halbinsel Sao Lourenco

Für unseren ersten Tag wählten wir direkt ein ziemliches Kontrastprogramm aus mit einer mehrstündigen Wanderung auf der Halbinsel Sao Lourenco im Nordosten Madeiras. Denn die dortige schroffe und trockene Landschaft mit ihren tief eingeschnittenen Steilküsten war so ganz anders als das restliche sehr grüne Madeira. 
Die Wanderung findet ihr übrigens auch im Rother Wanderführer Madeira als Tour 14 beschrieben – wobei ihr eigentlich keinen Guide braucht, denn es ist nahezu unmöglich, sich auf dem gut ausgeschilderten und meist auch nur in eine Richtung führenden Weg zu verirren.
Der Kreisel markierte das Ende der Stichstraße und den Anfang des Wanderweges.
Ein fast außerirdisch wirkender bizarrer Felsen gleich zu Beginn.
Anfangs wirkte die Landschaft fast wie eine Steppe.

Von unserer Unterkunft in Gaula aus erreichten wir Ponta de Sao Lourenco, den Startpunkt der Wanderung, der auch den Endpunkt der Stichstraße markierte, nach circa 30 Minuten.

Bei der Ankunft gegen 11 Uhr waren wir zwar definitiv nicht die ersten und konnten daher unser Auto nicht mehr direkt auf einem der asphaltierten Parkplätze parken, aber es fanden sich noch diverse gute und auch nicht allzu weit entfernt Möglichkeiten am breiten Seitenrand der Straße.
Im Kreisel am Eingang zur Wanderung bot sich dank eines mobilen Kiosks auch noch die Möglichkeit entweder vor oder nach der Tour etwas zu Trinken oder zu Essen zu kaufen. Sogar ein kostenpflichtiges Dixi-Klo hatte der findige Betreiber dabei.
Wir aber hatten genug Proviant in unseren Rucksäcken dabei und so brachen wir direkt auf.
Wie klein der Mensch (Mitte des Bildes) doch war!
Blick entlang der Steilküste auf unser Ziel, den Morro do Furado samt markantem Felsentor im Hintergrund.
Kam die Sonne heraus, leuchteten die Felsen in den unterschiedlichsten Farben!
Diese imposante Felsnadel trotzte der Brandung…noch.

Zunächst einmal führte uns der insgesamt gut ausgebaute und bis auf ein paar Steigungen auch recht einfach zu gehende Weg hinab, nur um wenige Meter später wieder anzusteigen. Aber das sollte uns auf dieser Wanderung noch öfter passieren, denn man lief im Grund die Felsen der Steilküste ab. Dafür aber wurden wir nur wenige Minuten nach dem Start mit einem ersten schönen Blick auf die vom Meer umspülte Landzunge belohnt.

Diese Abwechslung, die sowohl den Weg als auch die zahlreichen unterschiedlichen Aussichten anbelangte, charakterisierte dann auch die ganze Wanderung und ich kann sagen, dass hier definitiv der Weg das Ziel war.
Entsprechend sollte man am besten mindestens 4 Stunden oder gar einen ganzen Tag einplanen, um so die Landschaft genießen zu können und auch mal an einem besonders schönen Spot eine Pause einlegen zu können.
Der Weg war einfach zu gehen, war allerdings ein ziemliches Auf und Ab.
Blick zurück in Richtung der Küste von Madeira
Bei solchen Ausblicken war der Weg das Ziel und man sollte sich entsprechend Zeit zum Genießen lassen!
Der vulkanische Ursprung Madeiras war hier unverkennbar.
Die Casa do Sardinha unterhalb des Morro do Furado
Der kleine Strand Cais do Sardinha

Je nach Laufgeschwindigkeit oder auch Anzahl an Fotostopps erreicht ihr nach etwa einer oder auch zwei bis drei Stunden das Restaurant Casa do Sardinha.

Auf dessen großer und schattigen Terrasse lässt es sich übrigens prima einkehren. Wir aber machten zunächst noch einen Abstecher hinter dem Restaurant hinauf zum Aussichtspunkt Ponta do Furado.
Der Anstieg hinauf zum 160 Meter hohen Morro do Furado gestaltete sich zwar etwas mühsam da ziemlich steil, war aber dank Geländer aus Stahlseilen gut zu meistern. Zudem wurde die Mühe belohnt mit einem fantastischen Panorama auf die gesamte Landzunge von Sao Lourenco gen Westen sowie bis zum Leuchtturm Farol da Ponta de Sao Lourenco auf der östlichen Seite. 
Bevor wir uns auf den Rückweg machten, kehrten wir nun im „Haus der Sardine“ ein und gönnten uns zwei warme Sandwiches sowie kalte Softdrinks. Die Preise waren recht happig im Vergleich zum restlichen Madeira, man muss jedoch bedenken, dass hier alles nur mit dem Boot herangeschafft werden muss und auch der Müll auf diese Weise wieder vorbildlich mitgenommen wird. Da verzeiht man dann auch die Toilettengebühr in Höhe von einem Euro.
Blick zurück und hinab während des Aufstiegs auf den Morro do Furado
Vom Aussichtspunkt Ponta do Furado konnte man bis zum östlichsten Ende der Insel, den ein Leuchtturm markierte, blicken.
Sehr an unserem Essen interessierter „Gast“ in der Casa do Sardinha
Diese Landbrücke markierte die schmalste Stelle der Wanderung.

Rückblickend würde ich die Wanderung als ein absolutes Must-Have im Reiseplan bewerten, da man soviel tolle Ausblick hat, dabei unbeschwert wandern kann und auch noch einen wirklich einzigartigen Kontrast zum restlichen Madeira geboten bekommt. Teils fühlten wir uns sogar wie in Mordor oder auf einem anderen Planeten!

Am Miradouro da Ponta do Rosto

Ebenfalls zu empfehlen ist noch ein Abstecher zum Miradouro da Ponta do Rosto, der einfach auf dem Rückweg mit dem Auto in wenigen Minuten zu erreichen ist. Dies hat dann den Vorteil, dass die sanfte Nachmittagssonne ein tolles Licht auf die imposanten Felsen und das Meer wirft.

Zurück in Gaula ließen wir auf unserer Terrasse diesen ersten tollen Urlaubstag auf Madeira entspannt ausklingen mit selbst gegrillten Würstchen, Tomatensalat und Brot. Dazu gab es das süffige lokale Coral-Bier.
Christian

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