Für unseren ersten Tag wählten wir direkt ein ziemliches Kontrastprogramm aus mit einer mehrstündigen Wanderung auf der Halbinsel Sao Lourenco im Nordosten Madeiras. Denn die dortige schroffe und trockene Landschaft mit ihren tief eingeschnittenen Steilküsten war so ganz anders als das restliche sehr grüne Madeira.
Die Wanderung findet ihr übrigens auch im Rother Wanderführer Madeira als Tour 14 beschrieben – wobei ihr eigentlich keinen Guide braucht, denn es ist nahezu unmöglich, sich auf dem gut ausgeschilderten und meist auch nur in eine Richtung führenden Weg zu verirren.
Bei der Ankunft gegen 11 Uhr waren wir zwar definitiv nicht die ersten und konnten daher unser Auto nicht mehr direkt auf einem der asphaltierten Parkplätze parken, aber es fanden sich noch diverse gute und auch nicht allzu weit entfernt Möglichkeiten am breiten Seitenrand der Straße.
Im Kreisel am Eingang zur Wanderung bot sich dank eines mobilen Kiosks auch noch die Möglichkeit entweder vor oder nach der Tour etwas zu Trinken oder zu Essen zu kaufen. Sogar ein kostenpflichtiges Dixi-Klo hatte der findige Betreiber dabei.
Wir aber hatten genug Proviant in unseren Rucksäcken dabei und so brachen wir direkt auf.
Diese Abwechslung, die sowohl den Weg als auch die zahlreichen unterschiedlichen Aussichten anbelangte, charakterisierte dann auch die ganze Wanderung und ich kann sagen, dass hier definitiv der Weg das Ziel war.
Entsprechend sollte man am besten mindestens 4 Stunden oder gar einen ganzen Tag einplanen, um so die Landschaft genießen zu können und auch mal an einem besonders schönen Spot eine Pause einlegen zu können.
Auf dessen großer und schattigen Terrasse lässt es sich übrigens prima einkehren. Wir aber machten zunächst noch einen Abstecher hinter dem Restaurant hinauf zum Aussichtspunkt Ponta do Furado.
Der Anstieg hinauf zum 160 Meter hohen Morro do Furado gestaltete sich zwar etwas mühsam da ziemlich steil, war aber dank Geländer aus Stahlseilen gut zu meistern. Zudem wurde die Mühe belohnt mit einem fantastischen Panorama auf die gesamte Landzunge von Sao Lourenco gen Westen sowie bis zum Leuchtturm Farol da Ponta de Sao Lourenco auf der östlichen Seite.
Bevor wir uns auf den Rückweg machten, kehrten wir nun im „Haus der Sardine“ ein und gönnten uns zwei warme Sandwiches sowie kalte Softdrinks. Die Preise waren recht happig im Vergleich zum restlichen Madeira, man muss jedoch bedenken, dass hier alles nur mit dem Boot herangeschafft werden muss und auch der Müll auf diese Weise wieder vorbildlich mitgenommen wird. Da verzeiht man dann auch die Toilettengebühr in Höhe von einem Euro.
|
Am Miradouro da Ponta do Rosto |
Ebenfalls zu empfehlen ist noch ein Abstecher zum Miradouro da Ponta do Rosto, der einfach auf dem Rückweg mit dem Auto in wenigen Minuten zu erreichen ist. Dies hat dann den Vorteil, dass die sanfte Nachmittagssonne ein tolles Licht auf die imposanten Felsen und das Meer wirft.
Zurück in Gaula ließen wir auf unserer Terrasse diesen ersten tollen Urlaubstag auf Madeira entspannt ausklingen mit selbst gegrillten Würstchen, Tomatensalat und Brot. Dazu gab es das süffige lokale Coral-Bier.
Christian