Berchtesgadener Land Tag 4: Wanderung zur Gotzenalm

Für den heutigen Tag war so zusagen Kaiserwetter angekündigt und damit beste Voraussetzungen für eine längere Bergwanderung zur schönen Gotzenalm. Es handelte sich um die Tour 26 im Rother Wanderführer „Berchtesgadener Land“ mit insgesamt 19,4 Kilometern und gut sieben Stunden Gehzeit.
Wie für alle Bergwanderungen sind hier knöchelhohe Wanderschuhe und Teleskopwanderstöcke generell hilfreich, um auf den teils steinigen oder kiesigen Wegen sicheren Halt zu haben. Dazu nehmt unbedingt ausreichend Wasser und Proviant, sowie je nach Wetterlage eine Regenjacke oder einen Windbreaker mit. Die im Rother Wanderführer enthaltenen GPS Wanderkarten für das Smartphone sind übrigens auch hilfreich, wenn ihr trotz der gut ausgeschilderten Wege grundsätzlich mal nicht weiterwisst.
Früh morgens an der Talstation der Jennerbahn
Blick vom Stausee unterhalb der Mittelstation über das Berchtesgadener Land
Der Watzmann war wie auch heute bei vielen Wanderungen allgegenwärtig.
Blick hinab auf die Bootsanlegestelle des Königssees in Schönau

Für diese für unsere Verhältnisse recht lange Wanderung waren wir entsprechend früh aufgestanden und stellten unser Auto gegen viertel vor acht auf dem großem Parkplatz der Jennerbahn ab. Dank unserer Gästekarte, die wir von unseren Gastgebern erhalten hatten zahlten wir nur 2,50 Euro statt 5 Euro pro Tag.

Auf den meisten der kostenpflichtigen Parkplätze im Berchtesgadener Land könnt ihr so gut Geld sparen. Daher nehmt diese Karte am besten immer mit, wenn ihr unterwegs seid.
Uns erwartete ein kurzer fünfminütiger Fußweg bis zur Talstation bevor es für 12 Euro pro Person in einer der modernen 10-sitzigen Gondeln bis Mittelstation hinaufging. Die Kabine hatten wir aufgrund der frühen Tageszeit sogar ganz für uns allein und so konnten wir die kurze knapp zehnminütige Fahrt und das Panorama zu allen Seiten perfekt genießen!
An der Mittelstation angekommen wurde unsere Freude auf die Wanderung leider zunächst etwas getrübt, da der erste Teil des Weges wegen Bauarbeiten gesperrt war.  So mussten wir die ausgeschilderte Umleitung durch den Wald über eine Forststraße nehmen, die ziemlich unspannend war und leider kaum schöne Ausblicke bot.
Angekommen an der Königsbachalm
Tolles altertümlich gedecktes Dach einer der Hütten im Weiler
Sogar Murmeltiere konnten wir dank der Hinweise von Parkrangern entdecken!
Die urige Alm der Grassl-Enzianbrennerei lag auch auf dem Weg.
Blick zurück auf den Jenner (links) und den Hohen Göll im Hintergrund.

Nach einer guten halben Stunde und angekommen an der Königsbachalm änderte sich dies glücklicherweise schlagartig und es eröffnete sich uns eine fantastische Landschaft mit eindrucksvollen Panoramen auf den Jenner, Berchtesgaden und sogar den Königssee.

Dort entdeckten wir dank zwei sehr netten Parkranger auch Murmeltiere, die gerade auf einer sonnigen Wiese nach Futter suchten. 
Über einen gut zu gehenden Kiesweg ging es gemächlich aber kontinuierlich bergauf bis wir die  Priesbergalm erreichten. Das schöne Panorama hier lockte bereits erste Gäste an, wir entschlossen uns jedoch weiterzugehen, denn wir hatten noch einige Kilometer vor uns. 
Und die sollten es dann auch bald in sich haben, denn es erwartete uns eine zünftige Kraxelei über den Hirschenlauf, der ein sogenannter Steig ist und meist sehr schmal und steil, dazu wenn nötig gesichert mit Seilen oder Tritten. Entsprechend kann ich euch das nur empfehlen, wenn ihr trittsicher seid und keine ausgeprägte Höhenangst habt. 
Ich hatte mich hier teils wie eine Gams gefühlt, es war aber auch irgendwie ein spannendes kleines Abenteuer!
Die gutmütigen Vierbeiner liefen einem auch mal direkt über den Wanderweg.
Die Priesbergalm
Anfang des Steiges „Hirschenlauf“
Ja, das war tatsächlich als Weg gemeint! 🙂
Der Steig ließ uns ganz gut ins Schwitzen kommen.

Als wir den Hirschenlauf überwunden hatten wurde der Weg wieder zu einer Forststraße, die zwar auch sehr steil aber dennoch ohne Probleme zu gehen war. So schwitzten wir uns insgesamt eine weitere Stunde bergauf und am Bergkamm angekommen auch noch etwas weiter hinauf, bis wir den Aussichtspunkt Feuerpalfen erreicht hatten. Diese zusätzlichen Höhenmeter hatten sich jedoch absolut gelohnt, da dort auf uns ein traumhafter Blick auf St. Bartholomä und den Königssee wartete, der tief unter uns in der Sonne glitzerte.

Wenige Wanderminuten später erreichten wir schließlich unser Ziel, die Gotzenalm. Nach den zahlreichen zurückgelegten Höhenmetern und einer Gehzeit von 5,5 Stunden und 10,5 Kilometer bis hierher hatten wir uns nun wahrlich eine Belohnung verdient! Daher kehrten in der Alm ein auf ein kaltes alkoholfreies Weizen, frische hausgemachte Käsespätzle und eine Speckknödelsuppe. 
Bei der tollen Aussicht, die man zudem von der Terrasse aus auf die Berge hatte schmeckte alles gleich noch besser!
Der letzte Anstieg zum Hochplateau der Gotzenalm führte über diese gewundene Forststraße.
Tolles 360-Grad-Panorama auf der Hochebene. Hier in Richtung Steinernes Meer.
Blick ins Berchtesgadener Land mit dem Königssee vorne und dem Untersberg im Hintergrund.
Blick zurück auf den Jenner, den Hohen Göll sowie die Wiesen der Priesbergalm.
Fantastische Sicht hinab auf den Königsee vom Aussichtspunkt Feuerpalfen aus.
Vogelperspektive auf St. Bartholomä
Ankunft an der Gotzenalm

Gesättigt machten wir uns eine knappe Stunde später auf den Rückweg, der zunächst aus dem Abstieg über die Forststraße bis zur Gotzentalalm bestand. Dieser war erneut recht einfach zu gehen, dafür im Vergleich zum Hinweg über die Priesbergalm und den Hirschenlauf jedoch eher unspektakulär.

Von der Gotzentalalm führte dann aber wieder ein schönerer Pfad bis zur Königsbachalm. Dort kehrten wir erneut auf eine kalte Apfelschorle ein und beschlossen, nicht den bekannten Weg über die Forststraße hinauf zu Mittelstation zu nehmen, sondern direkt ab hier zu Fuß bis zur Talstation der Jennerbahn hinabzuwandern.
Blick auf die Gotzentalalm
Diese Kuh verfolgte uns regelrecht etwas und wirkte als habe sie etwas gegen menschliche Besucher in ihrer „Hood“. 🙂
Blick auf die Königsbachalm und den Weg, den wir auf dem Hinweg genommen hatten.
Der Abstieg führte uns auch entlang der Jennerbahn sowie der Skipiste.
Angekommen in Schönau führte der Weg auch an einigen hübschen Pensionen vorbei.

Nach circa eineinhalb Stunden waren wir schließlich zurück am Auto und freuten uns darauf zurück in unserer Ferienwohnung unsere Beine hochzulegen und diese fantastische Wanderung noch einmal Revue passieren zu lassen.

Christian

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. LONG

    Fotos wie vom Profifotograf! Einfach klasse!!!