Berchtesgadener Land – Überblick der Reise

Das Berchtesgadener Land und der gleichnamige Nationalpark ist ein wahres Kleinod: eine wunderschöne Landschaft mit über 2.000 Meter hohen Bergen samt hineingetupften azurblauen oder smaragdgrünen Seen – eingerahmt von imposanten Panoramen, die sich in dem unsagbar klaren Wasser perfekt spiegeln. Das Ganze geht mit einem perfekt ausgebauten Wandernetz und einer sehr guten Infrastruktur einher, auch für Selbstversorger wie uns, die in einer Ferienwohnung untergebracht sind.
Ramsau im Berchtesgadener Land

Auch absolut lohnenswerte Ziele in Österreich wie etwa Salzburg, die Eisriesenwelt oder die Saalachtaler Naturgewalten mit Seisenbergklamm und Vorderkaserklamm sind in unter einer Stunde zu erreichen, da sie oft eigentlich nur im nächsten Tal liegen. Denn Berchtesgaden ist der südöstlichste Zipfel Deutschlands und fast komplett von Österreich umgeben. Aber von den Grenzen stehen hier allenfalls nur noch die Steine und so kann man während diverser Wanderungen ganz leicht zum „Grenzgänger“ werden.

Auf Google Maps findet ihr einen Überblick über alle relevanten Stationen und Ausflugsorte unserer Reise.
Die Ausflugsorte unserer Reise auf einen Blick.

Am besten reist man mit dem Auto über die Autobahn A8  aus Richtung München an. Diese führt am Chiemsee vorbei, der bei schönem Wetter natürlich auch einen Tagesausflug wert ist.

Optimalerweise holt ihr euch auch noch in Deutschland an einer Raststätte eine Vignette für die mautpflichtigen Straßen in Österreich, damit ihr dort nicht in den „Genuss“ der teils saftigen Geldstrafen bei Nichtvorhanden sein kommt.
Fans der bayerischen Lebensart und Kost kommen im Berchtesgadener Land natürlich voll auf ihre Kosten! Etwa dank der urtümlichen Architektur, sei es auf den Almen oder in den vielen kleinen pittoresken Dörfern und Städtchen wie Ramsau, Berchtesgaden oder auch Bad Reichenhall. Letztere lassen sich übrigens auch gut zusammen an einem Tag besuchen. 
Salzburg
Berchtesgaden
Die Priesbergalm

Natürlich ist auch überall für das leibliche Wohl gesorgt. So kann man typisch bayerische Hausmannskost auf fast jeder Alm oder in den zahlreichen Restaurants in den Ortschaften genießen, dazu passt dann wunderbar eine „Hoibe“ oder wie der Preuße sagen würde „Halbe“ – sprich ein halber Liter Bier aus einer der diversen lokalen Brauereien.

Insgesamt lassen sich in der Region locker 14 abwechslungsreiche Tage verbringen, selbst dann hat man noch lange nicht alles gesehen bzw. erwandert. Bei all der Dichte bzw. Fülle an interessanten Möglichkeiten und aufgrund der guten Verkehrsanbindung müsst ihr praktischerweise eure „Homebase“ auch nie wechseln.
Lecker speisen kann man auf fast jeder Alm!
Eine kleine Auswahl bayerischer und österreichischer Braukultur

Was mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird, ist die Friedlichkeit und Freiheit, wenn ihr euch die Landschaft erwandert, während euer Blick am Horizont über die imposanten Berge wie etwa den Watzmann streift.

Oft begleitet von dem sanften Läuten der Kuhglocken, denn auf den saftig grünen Bergwiesen trifft man häufig auf die friedlich grasenden Wiederkäuer, die wenig Scheu erkennen lassen. Zum Gefühl des absoluten „Loslassens“ trägt auch bei, dass ihr abseits touristischer Hotspots, wie etwa dem Königssee oder dem Jenner, oft nahezu allein mit der Natur seid. Einmal konnten wir dank des Hinweises eines Nationalpark-Rangers sogar Murmeltiere und beim Aufstieg auf den Untersberg wilde Gämsen entdecken.

Der spiegelglatte Hintersee
Kein Fjord, sondern der Obersee
Die Wimbachklamm
Wanderung durch das Klausbachtal

Wer auf einen Sporturlaub aus ist, kann neben teils hochalpinen und anspruchsvollen Wandertouren im Gebiet des Nationalparks auch perfekt klettern, mountainbiken oder paragliden. Man sollte im Sinne des Naturschutzes jedoch immer Rücksicht auf Flora und Fauna nehmen und etwa auf den vorgegebenen Wegen oder Trails bleiben.

Mit im Gepäck empfehle ich euch auf jeden Fall einen Wanderrucksack, Sonnenbrille und Sonnencreme, eine Regenjacke, ordentliche feste Wanderschuhe, sowie am besten auch einen oder zwei Teleskopwanderstöcke pro Person zu haben. Denn die diversen Wanderungen führen meist steil hinauf in die Berge und über manchmal schmale und steinige Pfade, die nicht selten Trittsicherheit erfordern.
Dafür aber ist hier jede Wanderung ein Erlebnis und die Ausblicke, mit denen ihr belohnt werdet, machen jede Mühe mehr als wett!
Bei den Schuhen kann ich aufgrund meiner langjährigen Erfahrung die Marke Mammut an Herz legen, da sie einen perfekten Halt geben, sich dennoch aber nicht wie viele andere Marken wie ein Klumpen am Fuß anfühlen. Der Preis ist zwar nicht ganz günstig, aber dafür halten die Schuhe auch mehrere Jahre. Als Wanderrucksack leistete uns die 30 Liter Variante der Marke Quechua von Decathlon gute Dienste, denn neben zahlreichen Taschen verfügt er auch über zwei seitliche Außennetze in die jeweils eine 1,5 Liter Trinkflasche passt. Dies ist wichtig, denn auf eure Wanderungen solltet ihr auf jeden Fall immer genug Wasser sowie eine kleine Brotzeit mitnehmen, da ihr oft 400-1.000 Höhenmeter und 10-15 Kilometer zurücklegen werdet.
Rundum-Blick vom Untersberg vom Chiemgau über Salzburg bis zum Dachstein
Der recht anspruchsvolle Thomas-Eder-Steig
Alpen-Panorama vom Gipfel des Schneibstein

Eine gute Auswahl an Touren mit unterschiedlichem Anspruch bietet übrigens der Rother Wanderführer „Berchtesgadener Land“, der zum einen ein handliches Format hat und zum anderen auch noch alle Touren als GPX-Dateien zum Download aufs Smartphone bietet. Für uns als „Gelegenheitswanderer“ waren die roten Routen gut zu meistern, aber die Hinweise auf Trittsicherheit, ausgesetzte Passagen und Schwindelfreiheit sollte man definitiv auch bei den roten Routen ernst nehmen.

Christian

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