Heute morgen hieß es relativ früh aufstehen, denn wir wollten mit der Personenfähre um 09:30 Uhr vom Hafen nördlich von Paimpol übersetzen auf die Ile de Bréhat.
Unser Auto stellten wir auf einem der nahegelegenen Parkplätze für 6,50 Euro pro Tag ab und belasteten unsere Geldbörse mit weiteren 10,30 Euro pro Person für die Hin- und Rückfahrt mit der Fähre.
Im Vergleich zu gestern hatten wir wieder richtig Glück mit dem Wetter, denn sobald wir auf dem Oberdeck saßen klarte es auf und bald lachte die bretonische Sonne uns und die Insel an.
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Die Fahrt mit einer der Fähren dauerte nur wenige Minuten. |
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Heute morgen bei Flut stand diese Kaimauer noch unter Wasser. |
Nach wenigen Minuten auf dem Wasser betraten wir auch schon wieder festen Boden und konnten es kaum erwarten, die wunderschöne Insel zu erkunden.
Dies machte man am besten mit dem Fahrrad oder wie wir gleich komplett zu Fuß.
Denn zum einen sind dort Autos untersagt und zum anderen kann man oft nur per Pedes die unzähligen kleinen Buchten entdecken, zu denen meist lediglich schmale Pfade führen.
Die Länge der Insel beträgt gerade einmal dreieinhalb Kilometer, wodurch eine fußläufige Erkundung an einem Tag gut möglich ist und das auch ohne Marathonläufer sein zu müssen.
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Neugierige Blume oder getarnte Kamera? 😉 |
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Die Ile de Bréhat wirkte wie ein Kunstwerk, so schön war hier alles fast schon regelrecht arrangiert! |
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Zum Ausruhen blieb leider keine Zeit, denn wir wollten die ganze Insel zu Fuß erkunden. |
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Die Insel inspirierte auch zahlreiche Künstler. |
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Viele der Häuser hatten einen eigenen Zugang zum Meer… |
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…oder lagen inmitten des schönen und leicht hügeligen Inselinneren. |
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Natürlich hatte hier jeder auch sein eigenes Boot. |
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An der engsten Passage der Insel, die den Süd- mit dem Nordteil verband. |
Nach wenigen Minuten waren wir bereits im „Tiefenentspannungsmodus“ angekommen dank der wunderbar unaufgeregten Inselatmosphäre mit ihren hübschen Häusern, die entweder in kleine Buchten oder im sanft hügeligen Inland standen.
Bis auf die ab und zu durch die Straßen tuckernden Traktoren oder einen Rasenmäher störte dabei kein unnatürliches Geräusch diese Idylle.
Unterwegs erstand ich bei einem Bio-Bauernhof an einem kleinem Verkaufsstand mit Vertrauenskasse für drei Euro erntefrische Tomaten, die wir wenig später zusammen mit unseren anderen mitbrachten Speisen am Leuchtturm von Pleon mit Blick auf das in der Sonne glitzernde Meer verspeisten.
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Man konnte sich übrigens auch Boote, wie etwa Kajaks mieten und damit zwischen den Mini-Inseln herumfahren. |
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Die Häuser duckten sich oft hinter dichte Hecken oder riesige Findlinge. |
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Blick auf die unzähligen kleinen vorgelagerten Inseln, die teils auch nur aus ein paar Felsen bestanden. |
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Hoffentlich wurde dieser Fels nicht irgendwann zu einem Troll und verschlang die kleinen Häuser! 😉 |
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In diesem kleinen Bauernladen mit Vertrauenskasse erstand ich einen Beutel wunderbar frische Tomaten. |
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Die Ebbe kündigte sich bereits an. |
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Ein Haus wie aus einem Asterix-Comic! |
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Der Leuchtturm von Pleon am nördlichsten Ende der Ile de Bréhat. |
Unser nächstes Ziel war die kleine Kapelle Saint-Michel auf dem südlichen Teil der Insel, die auf einzigem nur wenige Meter hohen “Berg“ der Insel thronte.
Auf der Rückweg zum Hafen konnten wir auch noch ein paar schöne Fotos von der alten Gezeitenmühle machen, die die unterschiedlichen Wasserstände von Ebbe und Flut nutzte, um damit ein Wasserrad anzutreiben.
Am Ende hätten wir fast noch unsere Fähre um 15 Uhr verpasst, da sich die Anlegestelle wegen der Ebbe nun einige hundert Meter weiter im Süden am Kai befand, als noch bei Ankunft mit der Flut!
Andere Touristen hatten weniger Glück als wir und konnten entsprechend nur noch verdattert unserem Kielwasser hinterherschauen.
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Die Kapelle Saint-Michel auf dem einzigen „Berg“ der Insel |
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Die alte Gezeitenmühle |
Zurück auf dem Festland fuhren wir weiter bis zur Rosa Granitküste bei Plougrescant. Während eines kurzem Spazierganges entlang der Küste beeindruckten uns die imposanten Felsformationen die nun bei Ebbe in voller Größe zu sehen waren.
Das Highlight des Tages offenbarte sich uns kurze Zeit später in Form eines zwischen zwei Felsen gebauten Hauses, der Maison du Gouffre.
Fast wirkte es, als würde es jeden Moment von den beiden massiven Steinen zerdrückt werden!
Dieses Motiv und das sanfte Licht der Nachmittagssonne, sowie das spiegelglatte Wasser des Sees vor dem Haus machte diesen Moment zum Traum eines jeden Fotografen.
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Die Rosa Granitküste bei Ebbe |
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Die Maison du Gouffre |
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Die Landschaft war auch hier so schön gestaltet wie ein Kunstwerk! |
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Stilvoller Empfangsbereich des Grand Hotel in Perros-Guirec |
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Abendstimmung in der Bucht von Perros-Guirec |
Am Abend erreichten wir schließlich den kleinen Ort Perros-Guirec und checkten stilvoll im alten Grand Hotel ein, dessen Preise absolut in Ordnung waren. Dies lag eventuell auch daran, das es bereits recht in die Jahre gekommen war und eine große Renovierung laut der sehr netten Besitzerin kurz bevorstand.
Passend zum Ambiente des Hotels gönnte ich mir heute auch ein besonderes Abendessen im nebenan gelegenen Restaurant Le Ker Bleu und zwar in Form von Rochenflügel an einer Soße aus Zitronenbutter und Kapern.
Dies war eine Empfehlung eines guten Kollegen und für mich eine sehr schmackhafte Premiere.
Vielen Dank an dieser Stelle nochmal, Daniel!
Zum Fisch bestellte ich mir jedoch nicht klassischerweise einen Wein, sondern natürlich…Cidre, denn wir waren ja in der Bretagne! 🙂
Christian