Don´t cry for me Argentina!
Irgendwie hatte ich dieses Lied ständig im Kopf, als wir am nächsten Tag zu unserem Tagesausflug nach Argentinien zum Perito Moreno Gletscher, einem der größten und spektakulärsten seiner Art, aufbrachen. 🙂
Vorher genossen wir jedoch noch das Frühstück im Hostal Amerindia, das insbesondere durch den Kuchenteller mit diversen super-leckeren Kuchenstücken und Teilchen hervorstach und von uns bis auf den letzten Krümel verputzt wurde.
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Frühstücksraum im Hostal Amerindia |
Um 06:30 Uhr ging es dann mit dem Anbieter Go Calafate für ca. 45 Euro pro Person in einem kleineren Bus los … naja, eigentlich nicht direkt, da unser Busfahrer erstmal einen Reifen aufpumpen musste. Hoffentlich war zumindest mit den Bremsen alles in Ordnung!
Der Tagesausflug war insgesamt mit zwölf Stunden angesetzt, wobei die reine Fahrtzeit ca. acht Stunden betrug.
Nach etwa einer halben Stunde Fahrt kamen wir auch schon am Grenzübergang von Chile an und waren offenbar selbst für die Grenzer noch zu früh. Also mussten wir erstmal im Cafe neben der Grenzstation eine Pause einlegen – wobei mir aufgrund der unzähligen Souvenirs in dem Laden auch der Gedanke kam, dass unser Aufenthalt hier geplant war.
Der Grenzübertritt verlief dann reibungslos und nach zehn Minuten Schotterpiste durch Niemandsland wiederholte sich die Prozedur noch einmal und schon waren wir in Argentinien!
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Argentinischer Grenzübergang |
Nun ging es insgesamt fast zwei Stunden über Schotter mit einer sportlichen Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 80 km/h und mir wurde klar, warum die Reifen hier eher als Wegwerf-Gut betrachtet werden.
Leider machte der in Puerto Natales aufgepumpte Reifen irgendwann komplett schlapp und so verbrachten wir nochmal eine halbe Stunde an einer Tanke mitten in der argentinischen Pampa, während unser Busfahrer mit stoischer Ruhe den Reifen wechselte.
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Tanke im Nirgendwo mit unzähligen Stickern von Reisegruppen auf den Fensterscheiben |
Nach ca. vier Stunden Fahrt machten wir kurz Halt in El Calafate, einer ziemlich touristischen, aber leider auch recht uninteressanten Stadt, um ein paar Leute abzusetzen und unseren Reiseführer an Bord zu nehmen.
Dieser gab uns während der weiteren 45-Minuten-Fahrt eine Einführung in Flora und Fauna, der ich aufgrund der Vorfreude auf den Gletscher und der Tatsache, bald aus dem Bus aussteigen zu können, jedoch nur mit einem Ohr lauschte.
Dann waren wir endlich angekommen. Zunächst ging es mit einem Schiff direkt an die Gletscherzunge heran und dank perfektem Sommerwetter erstrahlte das Eis in den verschiedensten Blautönen, ähnlich wie beim Grey-Gletscher, jedoch alles gefühlt dreimal größer.
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Bootsfahrt zum Perito Moreno Gletscher |
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Ganz nah an der Gletscherzunge |
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Die Sonne ließ das Eis erstrahlen |
Nach der Bootsfahrt fuhren wir zum eigentlichen Aussichtspunkt, der oberhalb und gegenüber des Gletschers lag und aus mehreren über Laufstege verbundenen Plattformen bestand. Dadurch hatte man immer wieder unterschiedliche Panoramen auf den gewaltigen Gletscher und konnte auch mehrmals das lautstarke Abbrechen von Eisbrocken, das so genannte Kalben, miterleben, die dann in den Gletschersee krachten.
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Frontale Ansicht auf den Gletscher – hier wird einem die enorme Größe bewusst |
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Die linke Flanke des Gletschers |
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Die rechte Flanke mit der wie abgeschnitten wirkenden Abbruchkante |
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Immer wieder abbrechende Eisbrocken treiben vom Gletscher weg in den See |
Nach ca. eineinhalb Stunden ging es dann wieder zurück nach Chile, mit erneutem Zwischenstopp in El Calafate.
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El Calafate |
Am Abend in Puerto Natales spachtelten wir vorzügliches Rinderfilet im Restaurant Angelicas und trafen lustigerweise wieder auf die Familie und deren Guides von der Bootfahrt vom Vortag, die anders als wir, am Rio Serrano Gletscher gecampt hatten.
Zwar war der Tag insgesamt durch die lange Fahrt recht anstrengend, aber die tollen Eindrücke des Perito Moreno Gletschers werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben und ich kann jedem empfehlen, diesen Ausflug zu machen.
Christian