Düsseldorf Teil 3 – Die besten Feste und nahe gelegene Ausflugsziele

Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist Düsseldorf auch eine besonders lebhafte Stadt, in der ihr je nach Geschmack und Partylaune, fast jede Art von Musik und Lebensart zelebrieren könnt. Sei es etwa die „JGA-Partymeile“ Bolkerstrasse, die urtypische Ratinger Strasse mit ihren Altbierbrauereien oder auch eine der zahlreichen, über das Jahr stattfindenden Feste, wie etwas die größte Kirmes (hessisch „Kerb“) am Rhein, das Frankreichfest, die Nacht der Museen, das Weinfest, der Fischmarkt, die Jazzrally oder auch das Japanfest, der größten in Deutschland lebenden japanischen Gemeinde. Letzteres ist auch Anlass für inzwischen aus vielen Ländern extra anreisende Manga- und so genannte CosPlay-Fans, um ein Wochenende lang mit hunderten Gleichgesinnten in eine andere Welt abzutauchen.

Die Rheinkirmes
Der von März bis November monatlich stattfindende Fischmarkt am Tonhallenufer
Unkonventionelle Performance an den Kasematten während der Jazzrally am Pfingstwochenende
Cosplay auf dem Japanfest

Im Winter ab Ende November kann man sich wunderbar bei heißem Glühwein und Reibekuchen auf einem der fünf über die ganze Stadt verteilten Weihnachtsmärkte aufwärmen und am Schauspielhaus sogar noch Schlittschuh auf der extra dafür errichteten Eisbahn laufen.

Weihnachtsmarkt samt Riesenrad am Burgplatz
Weihnachtsmarkt am Rathausplatz

…und natürlich nicht zu vergessen, der wichtigste Event, der für viele Jecken mehrere Monate lang andauert: KARNEVAL !!! (hessisch Fasching) 😉

Sambatruppe auf der Kö an Karneval
Sogar eigene Wagen bzw. Schiffe bringen die Leute mit 🙂
Kälte hält keinen Düsseldorfer vom Feiern ab!

Wer ein paar Stunden oder einen halben bis ganzen Tag Zeit hat, dem bietet Düsseldorf und die nähere Umgebung diverse Möglichkeiten für einen schönen Ausflug. Besonders bei gutem Wetter hat Düsseldorf einen enormen Freizeitwert und so kann man beispielsweise eine einstündige Radtour nach Kaiserswerth unternehmen und fährt dabei ab den Rheinwiesen bzw. der Messe immer am Rhein entlang auf einem asphaltierten Fahrradweg ohne von Autos gestört zu werden. Besonders sehenswert in Kaiserswerth ist die Kaiserpfalz-Ruine und die kleine pittoreske Altstadt. Nach der Besichtigung lässt es sich dann perfekt in einem der Biergärten – entweder am Fähranleger oder direkt neben der Kaiserpfalz, beide mit Blick auf den Rhein – entspannen. Als weniger bewegungsintensive Alternative bietet sich auch eine Bootstour mit der Köln-Düsseldorfer „KD“ Linie bspw. von Düsseldorf bis Kaiserswerth an und dann entweder mit U-Bahn, Taxi oder erneut per Boot zurück. Darüber hinaus kann man mit Auto oder Rad auch in Kaiserswerth per Fähre übersetzen und auf der anderen Seite des Rheins wieder bis nach Düsseldorf komplett auf Fahrradwegen zurückfahren.

Kaiserswerth mit Kaiserpfalz (rechts)
Die begehbare Ruine der Kaiserpfalz
Altstadt von Kaiserswerth
Biergarten des Restaurants „Alte Rheinfähre“ am Fähranleger

Macht man letzteres bietet sich kurz vor Düsseldorf ein weiterer Zwischenstopp beim Beachclub Sonnendeck (am Parkplatz Strandbad Lörick) für einen Cocktail an, den man stilecht in einem Strandkorb mit den Füssen im Sand genießen kann.
Wer sich lieber abkühlen möchte, dem kann ich das neben dem Sonnendeck sehr schön an einem stillen Seitenarm des Rheins gelegene Strandbad Lörick empfehlen, auf dessen weitläufiger Liegewiese jeder genug Platz für sein Handtuch und Freiraum findet.
Oder aber man läuft nördlich des Seitenarms entlang, überquert eine kleine Brücke und befindet sich dann direkt am Ufer des Rheins. Zahlreiche Buhnen mit feinsandigem Strand bieten einem hier die perfekte Möglichkeit zur Entspannung und zum Grillen und wer sich traut, kann sich auch im Rheinwasser abkühlen. An dieser Stelle möchte ich aufgrund zahlreicher trauriger Unglücke mit Todesfolge aber deutlich machen, dass der Rhein teilweise eine sehr starke Unterströmung entwickeln kann und man auf keinen Fall versuchen sollte, in den Rhein hinauszuschwimmen.

Beachclub Sonnendeck
Fast schon „Karibik-Feeling“ an einem der zahlreichen Rheinstrände im Sommer 😉
Wassersport auf dem Rhein

Wer lieber unter Aufsicht schwimmen möchte, aber dennoch nicht in einem Schwimmbad, der fährt am besten zum ca. 20 Minuten mit dem Auto vom Düsseldorfer Zentrum entfernt gelegenen Unterbacher See mit seinen zwei Naturbädern Südstrand und Nordstrand. Der von Bäumen umrandete Unterbacher See ist ein wahres Nah-Erholungsparadies, denn hier kann man nicht nur schwimmen, sondern auch noch surfen, segeln, sich ein Tret- oder Ruderboot mieten, um den See herum wandern oder auch einfach nur in einem der Restaurants mit tollem Blick auf den See etwas trinken oder essen gehen.

Strandbad Nord am Unterbacher See
Der Unterbacher See ist auch bei Seglern und Surfern beliebt

Wenn man mehr Lust auf eine kleine Wanderung hat, bietet sich der direkt am östlichen Ende von Düsseldorf gelegene Grafenberger Wald an, der einem Natur pur bietet und in dem wir schon sogar freilaufende Rehe keine 20 Meter von uns entfernt beobachten konnten. Noch mehr Wild und auch zahlreiche andere heimische Tierarten wie Wildschweine oder Füchse kann man kostenlos im direkt im Wald gelegenen Wildpark erleben, der damit auch ein tolles Ziel für Familien mit Kindern ist. Etwas Geld sollte man dagegen schon mitbringen, wenn man auf der Pferderennbahn neben dem Wildpark an einem der diversen Renntage im Jahr auf ein Pferd setzen und dabei den besonderen Nervenkitzel und die Atmosphäre vor Ort spüren möchte.

Pferderennbahn und Golfplatz im Grafenberger Wald
Fuchs im Wildpark im Grafenberger Wald

Weiter östlich des Grafenberger Waldes kann man quasi zurück in die Steinzeit reisen, denn hier befindet sich in der Nähe des Ortes Mettmann das Neandertal samt Museum, in dem sich alles um den gleichnamigen berühmten Neanderthaler dreht. Zudem kann man hier auch noch schön wandern und dabei die seltenen, hier extra angesiedelten Wisente beobachten.

Wisent im Neandertal

In nördlicher Richtung von Mettmann und Düsseldorf liegt Ratingen und die malerisch in dem Angertal gelegene Auermühle, die sich ebenfalls perfekt für einen Wanderausflug eignet. Mehr Details hierzu findet ihr in diesem Post.
Da nun eigentlich nur noch der Süden fehlt, um euch Ausflugsziele für jede Himmelsrichtung vorzustellen, möchte ich euch das Benrather Schloß und das pittoreske Zons mit seiner alten Zollfeste empfehlen. Wenn ihr einen ganzen Tag Zeit habt und gerne Fahrrad fahrt, könnt ihr ähnlich wie nach Kaiserwert eine sehr schöne Radwanderung unternehmen, die euch fast ausschließlich durch die Natur am Rhein entlang führt. So könnt ihr bereits ab dem Medienhafen in Düsseldorf die Brücke über den Rhein in Richtung Hafen bzw. Golfplatz nehmen und folgt dann einfach dem Radweg entlang des Rheins vorbei an Hamm, Volmerswerth und Himmelgeist bis nach Benrath zum Schloss. Nach Besichtigung des Schlosses fahrt ihr noch etwas weiter südlich bis zur Rheinfähre bei Urdenbach. Hier könnt ihr dann direkt nach Zons übersetzen und euch das kleine Dorf am besten zu Fuß ansehen.

Schloss Benrath
Rheintor und Zugang zur Altstadt und ehemaligen Zollfeste von Zons
Mehrere Türme, die so genannte „Pfefferbüchsen“ sowie die Stadtmauer zeugen von der Wehrhaftigkeit der Stadt.
Das gut erhaltene Gebäude des Kreisarchivs und der „Juddeturm“ im Hintergrund

Von Zons aus folgt ihr dem Radweg wieder zurück nach Norden über Stürzelberg und Üdesheim bis nach Neuss, von wo ihr nach Überquerung der Josef-Kardinal-Frings-Brücke schließlich wieder auf dem gleichen Radweg bei Hamm in der Nähe des Hafens südlich von Düsseldorf landet und dann entweder durch das interessante Gelände des Industriehafens oder erneut am Rhein entlang bis nach Düsseldorf zurückfahren könnt. Etwas weiter entfernte, aber ebenfalls lohnenswerte Ausflugsziele im Südwesten von Düsseldorf sind das Schloss Dyck, besonders wenn dort in einer Nacht im Jahr die Illumina stattfindet und Schloss und Umgebung von bezaubernde Lichtspielen angestrahlt werden, sowie der Braunkohletagebau bei Garzweiler mit seinen riesigen Schaufelradbaggern, der einem das Dilemma von Energiegewinnung durch Braunkohle und die einhergehende Naturzerstörung deutlich vor Augen führt.

Die einmal jährlich stattfindende Veranstaltung „Illumina“ auf Schloss Dyck
Blick auf den Braunkohle-Tagebau Garzweiler von der Aussichtsplattform bei Jackerath

Natürlich gibt es noch viel mehr tolle Ausflugsziele rund um Düsseldorf; alle hier aufzuführen würde aber den Rahmen sprengen. Ich hoffe aber dennoch, ihr habt nun einen guten ersten Eindruck und Lust bekommen.
Wen es dann doch einmal von Düsseldorf aus in die Ferne zieht, dem bietet der nur 20 Minuten von der Stadt entfernte internationale und drittgrößte Flughafen Deutschlands dazu die beste Möglichkeit – oder man steigt in das Auto und ist in einer knappen Stunde in Holland oder Luxemburg.
Christian

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