Kalifornien Tag 2: San Francisco Stadtbesichtigung zu Fuß

Nach einem typisch für die USA eher spartanischen Frühstück im Hotel, leider auch samt Pappteller und Plastikbesteck, brachen wir auf zu unserer ersten Stadtbesichtigung von San Francisco. Da wir ja recht zentral am Union Square wohnten, benötigten wir weder Taxi noch Bahn und liefen einfach los in Richtung Chinatown. Das sonnige Wetter sorgte zudem direkt für sehr gute Laune und Vorfreude! 🙂

Chinatown

Unser erstes Ziel war das nur wenige Gehminuten entfernte Chinatown mit seiner einzigartigen Atmosphäre. Dabei passierten wir viele schöne alte Gebäude aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie zahlreiche Läden.

Insbesondere sehenswert waren das Dragon Gate in der Grant Avenue, und die hier abzweigenden Straßen. Darunter sorgte vor allem die California Street mit unzähligen über der Straße aufgehängten Lampions und großer Street Art für eine tolle Stimmung.

Als wir diese Gegend ausgiebig erkundet hatten, spazierten wir weiter entlang der Stockton Street. Hier war deutlich mehr Leben als in den anderen Straßen von Chinatown mit unzählige Läden, die neben Souvenirs vor allem frisches Gemüse und die typisch für China getrockneten Fische und andere nicht zu identifizierenden Dinge anboten.

Little Italy

Von China Town waren es in San Francisco auch nur wenige Meter bis nach Italien!

Denn noch auf der Stockton Street an der Ecke zur Grant Street befanden wir uns mit einem Mal in Little Italy, was an den diversen italienischen Restaurants, wie etwa dem Sotto Mare, unschwer zu erkennen war. Unter den Restaurants war auch das etwas schräge Stinking Rose Restaurant, das für seine diversen Köstlichkeiten mit Knoblauch bekannt war.

Dies war mir jetzt am späten Vormittag allerdings noch etwas zu heftig und so gönnte ich mir in der Stella Pastry in der Columbus Avenue einen Espresso sowie zwei kleine sehr leckere Teilchen.

Danach erkundeten wir das hübsche Viertel weiter. Hier waren die Straßen teils noch steiler und manche der kleineren Gassen hatten wirklich etwas von der Altstadt einer italienischen Stadt. Witzig war auch der in italienischen Farben auf den Asphalt gemalte Zebrastreifen vor dem Washington Square.

Coit Tower

Von der Kirche St. Peter & Paul am Washington Square erklommen wir zunächst die extrem steile Filbert Street und stiegen am Ende noch mehrere Treppen hinauf bis zum Coit Tower.

Der Eintritt betrug 10 Dollar pro Person und die Schweißperlen durch die über 200 Treppenstufen, die uns noch im Turm erwarteten, wurden mit einer tollen Aussicht belohnt. Denn von dort oben hatte man ein fantastisches 360-Grad-Panorama auf San Francisco! Der einzige Wermutstropfen war, dass heute die Golden Gate Bridge zu großen Teilen im Nebel lag; dafür war der Blick auf Alcatraz ungetrübt.

Das Panorama vom Coit Tower reichte von den Wolkenkratzern der Innenstadt über die Oakland Bay Bridge und den Fisherman´s Wharf bis hin nach Alcatraz:

Lombard Street

Da wir uns bereits auf einem der höchsten Punkte San Francisco befanden, spazierten wir nun weiter in die bekannte Lombard Street und kamen an deren oberem Ende am frühen Nachmittag an.

Wir hatten uns leider jedoch zu früh gefreut, denn der berühmte Teil der Straße, in dem sie sich zwischen Blumen romantisch in acht Kurven hinabwindet, befand sich quasi am entgegengesetzten Ende! Also mussten wir zunächst einmal alles bergab und dann wieder bergauf laufen. Aber auch diese Anstrengung lohnte sich und es war toll, einmal in der Straße zu stehen, die wir aus diversen Hollywood-Filmen kannten.

Fisherman´s Wharf

Von der Lombard Street ging es, San-Francisco-typisch, natürlich wieder hinab und wir spazierten auf der Leavenworth Street in Richtung Meer bis zu den Docks am Fisherman´s Wharf.

Wir passierten die Endhaltestelle und Drehpunkt der Powell & Hyde Cable Cars und genossen vom nahe gelegenen Strand die schöne Aussicht auf die Bucht und die vor Anker liegenden Schiffe, darunter der imposante Dreimaster Balclutha.

Am Nordende der Wharf angekommen, erstand ich in der The Bay Company einen angenehm warmen California-Sweater als Souvenir; diesen würde ich übrigens in den nächsten Tagen trotz Sommer noch gut gebrauchen können.

Danach bummelten wir gemütlich entlang der zahlreichen Läden und Restaurants. Im zentral gelegenen Chowder Hut legten wir ein spätes Mittagessen ein, da ein Chowder eines der Gerichte war, die wir unbedingt in Kalifornien probieren wollten. Klassisch gibt es ihn mit Muscheln, aber aufgrund meiner Muschelallergie wählte ich die Variante mit Krebs.

Es handelte sich dabei um eine dickflüssige Fischsuppe in einem leckeren, als Schüssel geformten, Sauerteigbrot. Meine Frau entschied sich für ein Spicy Fish Sandwich und dazu holten wir uns noch zwei Getränke…und damit waren wir direkt um 45 Dollar ärmer! Das Essen war jedoch sehr lecker und die Portionen groß.

Aber es war schon heftig, wie teuer nicht nur die Restaurants, sondern generell die Lebensmittel in San Francisco waren!

Hier am zentralen Fisherman´s Wharf befindet sich übrigens neben einem alten amerikanischen U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg, das besichtigt werden kann, auch das Arcade-Spiele-MuseumMusée Mécanique„. Dort findet man Exponate aller nur erdenklichen Arcade-Spieleautomaten der Vergangenheit und Zocker können auch diverse davon spielend ausprobieren.

Pier 39

Gut gesättigt und von dem ganzen Auf und Ab halbwegs erholt spazierten wir zum Pier 39, um uns die dort lebende Robbenkolonie anzuschauen. Davon waren allerdings nur zwei zu sehen, dafür jedoch sehr viele Pelikane.

Der Pier 39 selbst ist im Grunde eine kleiner fester Jahrmarkt mit Karussell, unzähligen Souvenirläden, Restaurants und Bars und sogar einem ganzjährig geöffnetem Weihnachtsladen! Alles war extrem kitschig, aber dennoch witzig anzusehen.

Von dort spazierten wir schließlich wieder in Richtung unseres Hotels zurück und entlang der Stockton Street bis nach Little Italy. Im Red Windows Restaurant in der Columbus Avenue stießen wir am frühen Abend auf diesen tollen und an Eindrücken so reichen Tag an mit einem sehr süffigen kalifornischen Golden State Cider.

Christian

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