Kuba Tag 11: Havanna Stadtbesichtigung

Nach einem ausgedehnten und guten Frühstück in unserer Casa machten wir uns wie bereits gestern Nachmittag auf den Weg in die Altstadt von Havanna. Für heute stand uns dafür der komplette Tag zur Verfügung und daher vergrößerten wir unser Gebiet und spazierten zunächst einmal in Richtung Capitolio

Das Capitolio in Havanna

Leider sollte sich heute das Werben der Taxi-, Restaurant- und Tourenvermittler im Vergleich zu gestern noch um ein Vielfaches potenzieren und zurückblickend, war trotz der tollen Eindrücke und Atmosphäre, Havanna am Nervigsten, was dies anbelangt
Hierbei waren die Top 3 oder am besten gleiche eine Kombination aller drei: 
1.“Taxi!?!!!!!“
2.“Where are you from???“
3.“Amigo, My Frieeeend!“
Dieses Anquatschen passierte quasi ohne Übertreibung an so gut wie jeder Straßenecke und so half dann wirklich nur noch das komplette Weg-Ignorieren der Leute, auch wenn dies eigentlich nicht meine Art ist.
Oder man drehte etwas den Spieß herum und machte sich selbst einen Spaß daraus mit Antworten wie: „I am from Lampukistan, no understand!!“ 😉 
Aber leider war das den Schleppern trotzdem oft völlig wumpe und sie hörten erst auf einen zu belatschern, wenn man außer Sicht- und Hörweite war. 

Metzger in der Altstadt
Einer der größten Schätze Havannas sind ihre wunderschönen alten Gebäude. 
Kleines Eisenbahnmuseum in der Nähe des Capitolios
Auch in Havanna gibt es ein China-Town
Oldtimer-Taxis warteten auf Kundschaft. Im Hintergrund das pompöse Gran Teatro de la Habana.

So, genug des Jammerns! Kommen wir zu den schönen Dingen des Tages und der bereits erwähnten Besichtigung des Capitolio. Dieses schien ein Klon des US-Amerikanischen Capitols zu sein und insbesondere dessen riesiger Kuppelbau war ziemlich beeindruckend. Leider wurde das Gebäude gerade renoviert, weshalb diverse Gerüste das Antlitz etwas verunstalteten und eine Besichtigung der Räume war auch nicht möglich. 

Wer möchte, kann sich in einem schicken Oldtimer herumkutschieren lassen…
…oder klassisch mit einer Pferdestärke.
Der Parque Central
„Blick hinter die Kulissen“ der restaurierten Altstadt. Trotz des sichtlichen Verfalls hatten diese Häuser auch ihren Charme.
Der Prado – die Prachtstraße Havannas.
Im Vergleich zum Prado wirkte der Malecón trotz nähe zum Meer eher unspektakulär.
Blick vom Castillo San Salvador auf die gegenüberliegende Festung El Morro.
Die Festung El Morro. Früher spannte man eine Ankerkette zwischen beide Ufer, um das Eindringen feindlicher Schiffe zu verhindern.

Also zogen wir weiter zum Parque Central und dann entlang der Prachtstraße Havannas, des so genannten Prado bis runter zum Castillo San Salvador mit Blick auf das Meer und die gegenüberliegenden Festungen El Morro und La Cabana, wo auch die allabendliche Kanonenschusszeremonie von 20 bis 21 Uhr stattfand. 
Unsere Tour führte uns ab hier weiter vorbei am Reiterbild Maximo Gomez zum Revolutionsmuseum, dessen zahlreiche Exponate diverser Fahr- und Flugzeuge sowie Panzer, die auch gut ohne Eintritt zu bezahlen von außen zu betrachten waren. 
Danach ging es entlang zahlreicher toller Häuser und Hotels sowie dem Edificio Barcadi in Richtung Altstadtkern, den wir über die Einkaufsmeile Calle Obispo betraten. 
Da es bereits Mittag war, legten wir eine Lunch-Pause ein und speisten gut und günstig (Cheeseburger für 2 CUC) im lauschigen Schatten unter Bäumen im Restaurant Jardin de Oriente. 

Reiterbild Maximo Gomez
SU 100 Jagdpanzer vor dem Revolutionsmuseum
Nicht gerade vertrauenserweckender Panzer Marke Eigenbau
Ehemaliges Hauptquartier der bekannten Rum-Dynastie: Das Edificio Barcadi
Bauarbeiten in der Einkaufsmeile Calle Obispo
Wunderschönes Interieur der alte Apotheke Johnson auf der Obispo Straße.
Abseits des Trubels der Altstadt ließ es sich im begrünten Innenhof des Restaurants Jardin de Oriente entspannt und günstig zu Mittag essen.

In der Bank an der Ecke Mercaderes und Amargura gegenüber der Casa del Chocolate hoben wir noch etwas Geld ab, da diese zum Einen über einen Automaten verfügt und zum Anderen auch viel weniger überlaufen, als die Bank in der Obispo war. 
Empfehlenswert waren dann auch unsere Besichtigungen der Casa de Simon Bolivar, Casa Mexico und Casa de Los Arabes, da man dort in den Genuss stilvoller Architektur gepaart mit diversen Kunst- bzw. Kulturaustellungen aus den jeweiligen Regionen kam und das Ganze auch noch ohne Eintritt bezahlen zu müssen! 

Der Coche Mambi ist der vom Inneren des gleichnamigen Museums aus begehbarer Eisenbahnwaggon des kubanischen Präsidenten aus dem Jahre 1912.
Innenhof der Casa Simon Bolivar
In den frei zugänglichen Casas konnte man länderspezifische Kunstwerke und -Sammlungen betrachten. 
Innenhof der Casa Mexico
Einblicke in das Leben der Beduinen in der Casa de Los Arabes
Eingangshalle der Casa de Los Arabes

In der Casa de Los Arabes verbrachten wir am Ende dann unfreiwillig deutlich mehr Zeit als eingeplant – genauer gesagt fast zwei Stunden – da ein Gewittersturm die Straßen in regelrechte Sturzbäche verwandelte. Dies war aber auch eine Erfahrung für sich, da wir ins Gespräch mit dem sehr netten Personal kamen, das uns zunächst Stühle brachte, bevor uns sogar noch kostenlos Kaffee kredenzt wurde. Die Situation war auch etwas kurios, da mit uns auch noch die zwei Pfauen der Casa warteten und neugierig vor uns in den Räumen umherstolzierten.

Ein Gewitter samt sintflutartigem Regen verwandelte die Straßen in kleine Sturzbäche.
Auch diese beiden Pfauen warteten mit uns den Regen ab.
Abendessen in der Factoria Plaza Vieja – sehr gute Livemusik inklusive.

Leider neigte sich nun durch das Lange Warten der Tag bereits seinem Ende zu, ohne das wir alles besichtigen konnten, was wir uns vorgenommen hatten. Da es immer wieder am Regnen war, entschlossen wir uns, die Tour nun zu beenden und auf dem Heimweg in der Brauerei Factoria Plaza Vieja zum Abendessen einzukehren. 
Die Empfehlung des Hauses, ein Kombinationsangebot aus Burger und einem Hausbräu-Bier war beides geschmacklich in Ordnung, im Vergleich zu den bisherigen Restaurants mit fast 13 CUC pro Person jedoch völlig überteuert. 
Der Service war offen gesagt auch ziemlich unwirsch und mein Bierglas war bis gerade mal zwei Finger unterhalb des imaginären Eichstrichs befüllt. 
Achso…Live Musik gab’s natürlich auch und die war ehrlich gesagt ziemlich gut. 
Also besser dort nur zum Party machen hingehen und sich vorher die Wampe lieber wo anders günstiger vollschlagen. 😉
Christian

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