Unser Tag startete perfekt, denn Porry verwöhnte uns mit dem besten Frühstück unserer gesamten Reise bisher! Der Tisch beugte sich schon fast unter dem ganzen Obst, Kaffee, frisch gepresstem Saft, Brot, Ei, Marmelade, selbst gemachten Kokosempanadas und auch noch den warmen, mit Käse und Tomaten überbackenen Brötchen. Dazu kam noch das Panorama auf die Mogotes und die Felder, während wir es uns auf der sonnigen Dachterrasse schmecken ließen.
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Die Wanderung führte uns entlang der Felder und Karstfelsen |
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Das Pferd war hier auf den schmalen Pfaden das optimale Fortbewegungsmittel für die Bauern |
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Bauer bei der Arbeit |
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Ein kleiner Weiler inmitten der Felder |
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Lagerschuppen |
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Die Häuser hier waren im Vergleich zu Vinales noch komplett aus Holz gebaut |
Was für eine entspannte Stimmung und welch ein Kontrast zum quirligen und lauten Havanna!
Den Vormittag füllte nach dem Frühstück eine sehr schöne Wanderung mit dem englischsprachigem und sehr netten und geduldigen Guide Gabriel aus. Wir starteten direkt von der Casa aus und wanderten auf kleinen Wegen entlang der zahlreichen Felder und zwischen den grünen Karstfelsen hindurch. Dabei bot sich uns ein toller Kontrast der roten Erde mit den grünen Feldern. Nach einer guten halben Stunden besuchten wir eine Tabakfarm und ließen uns die gesamte Prozedur vom Anbau bis hin zum Rollen der Zigarren erklären. Natürlich bekamen wir und unser Guide am Ende auch eine Zigarre und rauchten diese dann auf dem weiteren Weg. Der Geschmack war bedeutend besser als der der billigen und so genannten Industrie-Zigarren, die ich ein-zwei Mal an der Tanke gekauft hatte. Zudem hatte der Tabakbauer auch noch Honig auf das Mundstück gerieben, wodurch man einen angenehmen Geschmack auf den Lippen hatte.
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In diesem mit seiner hohen Decke typischen Haus wurden die Tabakblätter nach der Ernte getrocknet |
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Der Tabak füllte das komplette Gebäude aus |
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Hier zeigte uns auch ein Tabakbauer, wie man eine Zigarre fachmännisch rollt. |
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Reiten konnten hier schon die Kleinsten. |
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Der Weg führte uns durch eine wunderschöne Landschaft aus roter Erde… |
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…und den grünbewachsenen Kegelkarstfelsen, den so genannten Mogotes. |
Unsere Wanderung führte uns danach vorbei an einem riesigen alten Ceiba-Baum, der auch ein heiliger Ort war, und an den die Einheimischen immer mal wieder pilgerten. Gegen späten Vormittag erreichten wir unser Ziel, eine Tropfsteinhöhle. Für zwei CUC pro Person nahmen wir an einer circa halbstündigen Führung durch örtliche Guides teil. Diese waren auch nötig, denn deren lichtstarken Lampen waren die einzige Lichtquelle und die kleinen Pfade aufgrund der Feuchtigkeit ziemlich glitschig. Am Ende der Höhle wartete auf uns ein ungefähr 30 Meter langer Naturpool, zum Schwimmen war es uns und den anderen Wanderern aber dann doch zu dunkel und klamm.
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Der riesige Ceiba Baum |
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Kein Auto oder Trecker störte die Ruhe im Vinales Tal |
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Dafür war die Landarbeit leider wohl noch ziemlich mühselig. |
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Babe und seine „Gang“ 😉 |
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Tabakfelder, so weit das Auge reichte |
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Der Tabak wuchs über eineinhalb Meter hoch |
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Immer wieder boten sich uns traumhafte Panoramen auf die Landschaft. |
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Eingang der Tropfsteinhöhle |
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Gewaltiger Stalagmit im Inneren |
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Auf dem Rückweg durch das Vinales Tal |
Auf dem Rückweg in Richtung Casa führte uns Gabriel dann noch durch die tunnelartige Höhle Cueva de la Vaca und bei der Finca Raul Reyes legten wir eine letzte Rast ein und ließen uns einen frisch gepressten Mangosaft schmecken.
Wenn ihr nun auch eine solche geführte Wanderung machen möchtet, fragt am besten vor Ort in Vinales im Tourismus Büro nach Gabriel. Je nach Dauer kostet diese zwischen 12 und 15 CUC pro Person – wir hatten für ungefähr fünf Stunden 15 CUC bezahlt.
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Die Cueva de la Vaca war im Grund ein Tunnel durch einen der Mogotes hindurch. |
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Blick von der Höhle hinab in Richtung der Finca Raul Reyes. |
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Dieses leider angekettete Kerlchen leistete uns Gesellschaft während unserer Pause auf der Finca. |
Am frühen Nachmittag und frisch geduscht fuhren wir mit unserem Auto zum Aussichtspunkt in unmittelbarer Nähe des Hotel Los Jazmines.
Diesen kostenlosen und sehr gut zu erreichenden Mirador solltet ihr definitiv einplanen, denn von dort bot sich uns ein fantastisches Panorama auf die von zahlreichen Kegelkarstfelsen gesäumte Landschaft.
Als nächstes fuhren wir wieder nach Vinales zurück und bogen vor dem Ort links ab, um unser nächstes Ziel, die bemalten Felsen von Mural de Prehistoria, anzusteuern. Diese riesige Felsmalerei erkannte man schon von weitem, über die Schönheit und den künstlerischen Anspruch ließe sich wahrscheinlich vortrefflich streiten…mein Fall war es nicht so ganz.
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Das Hotel Los Jazmines |
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Vom nahe gelegenen Mirador samt kostenloser Parkplätze hatte man einen tollen Blick auf das Valle de Vinales |
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Die Mural de Prehistoria |
Anschauen kann man es sich aber auf jeden Fall, denn es ist keine zehn Autominuten von Vinales entfernt und es ist auch nicht nötig, Eintritt für die eigentliche Einrichtung zu zahlen, denn man kann das „Kunstwerk“ bereits von der Straße aus sehr gut betrachten und dessen ganze Größe wahrscheinlich sogar noch besser mit dem entsprechend vorhandenen Abstand erfassen.
Mir persönlich deutlich besser gefallen hat mir der Blick vom Mirador, der über einen kurzen, circa 700 Meter langen Weg von Parkplatz des Campismo aus zu Fuß zu erreichen war. Vor Ort kann man sich einen frischen Mangosaft zubereiten lassen, sollte man durstig von der kurzen Wanderung geworden sein.
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Kurze Wanderung von circa 700 Metern von der Mural de Prehistoria zu einem Aussichtspunkt |
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Vom Aussichtspunkt hatte man eine gute Fernsicht auf weitere Felsformationen |
Zurück am Auto mussten wir uns dann ziemlich sputen, denn wir wollten unbedingt noch der berühmten Höhle Cueva del Indio einen Besuch abstatten. Das Glück war mit uns hold, denn als wir das Kassenhäuschen gegen 16:40 Uhr erreichten, wollten die Angestellten gerade Feierabend machen, ließen uns aber doch noch hinein für fünf 5 CUC pro Person.
Dadurch, dass wir die letzten Besucher waren, hatten wir die sonst von Touristen regelrecht überschwemmte Höhle komplett für uns allein. Im Vergleich zu den anderen Höhlen, die wir gestern und heute besucht hatten, waren die Wege der Cueva del Indio perfekt ausgebaut und die Wände und Felsen durch farbiges Licht perfekt in Szene gesetzt. Den letzten Teil durch die Höhle legten wir dann per Boot zurück, auf das wir etwas warten mussten, den der Skipper hatte, glaube ich, gar nicht mehr mit Passagieren gerechnet. 🙂
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Eingang der Cueva del Indio |
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Sehr gut ausgebaute Wege führten durch die illuminierte Höhle |
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Den letzten Teil des Weges legte man per Boot zurück |
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Ausgang der Höhle und Bootsanleger |
Zurück zum Sundowner am frühen Abend auf der Dachterrasse unserer Casa spendierte uns Porry dann sogar noch unsere Cocktails, als er erfuhr, dass heute der Geburtstag meiner besseren Hälfte war.
Was für ein phänomenaler Gastgeber! In den bisherigen Casas waren auch alle nett, aber bei Porry fühlten wir uns wie bei guten Freunden!
Abends kehrten wir aufgrund der guten Kritik unseres Reiseführers im Restaurant El Olivo ein und der sehr leckere Hase an einer deftigen Schokoladensoße bestätigte die Empfehlung. Auch die Vorspeisen waren ein Gaumenschmaus!
Christian