Kuba Tag 8: Durch die Escambray nach Trinidad

Unser heutiger Tag begann mit einem superben und dem bisher reichhaltigsten Frühstück der Reise in der Casa Mirta y Candido in Camaguey.
Nachdem wir unsere Sachen wieder im Auto verstaut und uns von unseren Gastgebern verabschiedet hatten, machten wir uns auf die Fahrt nach Trinidad, unserem heutigen Tagesziel
Zunächst fuhren wir durch eher trockene Steppe, doch je näher wir Trinidad und den Bergen der Escambray kamen, desto grüner wurde auch die Landschaft.

Zunächst noch recht karge Landschaft auf dem Weg nach Trinidad
Man konnte das Valle de los Ingenios auch per Touristenzug erkunden, der hier gerade am Turm Manaca Iznaca hält. 

Einen ersten Halt legten wir am circa eine Stunde von Trinidad entfernten Turm Manaca Iznaca ein, der auf einer ehemaligen Zuckerrohrplantage gelegen war. Das Parken kostete wie üblich einen CUC und der Aufstieg auf den Turm pro Person dann ebenfalls noch mal einen. Ich kaufte bei einem Straßenhändler noch einen Bund frischer Bananen als Wegzehrung und ratet mal was die gekostet haben…genau: Einen CUC! 🙂

Oben vom Turm bot sich uns dann eine tolle Rundum-Sicht, die sich leider auch trauriger Weise in früheren Zeiten perfekt nutzen ließ, um die auf den Feldern arbeiteten Sklaven zu beobachten und am Fliehen zu hindern.

Eingang zum Turm Manaca Iznaca
Zahlreiche Händlerinnen boten am Wegesrand ihre Souvenirs, meist Tücher und Tischdecken, an.
Blick vom Turm auf das alte Herrenhaus der Plantage
Vom Turm aus konnten die damaligen Herren auch leider sehr gut ihre Sklaven auf den Feldern überwachen.

Nach dem Abstieg schlenderten wir auf dem Weg vom Turm zu dem ehemaligen Herrenhaus an zahlreichen schönen Strickwaren diverser Händlerinnen vorbei.
Da die Temperatur inzwischen auf sagenhafte 34 Grad geklettert, sehnten wir uns nach einem schattigen Plätzchen und einem kühlen Getränk. Beides bekamen wir in dem Restaurant, das sich nun in dem Herrenhaus befand und so machten wir es uns auf der Terrasse in einem Schaukelstuhl bequem und schlürften unsere kalte Cubakola

Das alte Herrenhaus, in dem sich nun ein Restaurant befand.
Ausrangierte Glocke des Turms
34 Grad – Im Schatten wohlgemerkt!
Auf den Schaukelstühlen und im Schatten ließ es sich trotz der Hitze gut entspannen.

Unser nächster Stopp war mit dem Auto keine fünf Minuten entfernt und über eine kurze Stichstrasse auf der linken Straßenseite zu erreichen, die uns zum Torre San Isidro führte. Der Turm sollte laut Reiseführer eigentlich halb verfallen und von Bäumen umrankt sein, wurde nun aber gerade renoviert, wodurch leider kein Zugang auf das Gelände möglich war. 
Also hielten wir uns dort nicht lange auf und fuhren dann weiter zum Mirador Loma del Puerto, der einen schönen Blick über das Valle de Los Ingenios bot. Es versteht sich von selbst, dass das Parken natürlich wieder ein CUC kostete. 

Torre San Isidro
Mirador Loma del Puerto
Blick auf das Valle de Ingenios vom Mirador aus
Die Hitze machte eine weitere Abkühlung nötig! 😉

In Trinidad angekommen, fanden wir unsere Unterkunft ohne Probleme und wurden diesmal auch von keinem Schlepper, wie in Camaguey abgefangen. Die in einer ruhigen Seitenstraße mit Kopfsteinpflaster gelegene Casa Los Hermanos war sehr stilvoll eingerichtet samt kleinem Innenhof, Terrasse und sehr sauberen und charmanten Zimmern. Der Gastgeber war, wie bereits auch alle der anderen Casas zuvor, sehr nett und zuvorkommend.

Liebevoll gestalteter Innenhof der Casa Los Hermanos in  Trinidad
Die pittoreske Straße, in der sich unsere Casa in der Nähe der Altstadt befand.

Spätnachmittags zogen wir zu Fuß los und befanden uns keine zehn Minuten später im Zentrum der Altstadt, deren toller Kolonialcharme und lebendige Atmosphäre uns bereits nach wenigen Augenblicken in ihren Bann zog. 
So führten uns die mit Kopfsteinpflaster gedeckten Gassen an einem herrschaftlichen und super restaurierten alten Herrenhaus nach dem anderen vorbei und von überall her klang Musik aus den zahlreichen Bars und Restaurants.

Hier pulsierte das Leben! Salsaband (links im Bild) und zur Restaurantterrasse umfunktionierte Treppe im Herzen Trinidads.
Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit
An der Plaza Mayor
Von dem Turm der ehemaligen Kirche, die nun ein Museum beherbergt, hatte man einen tollen Blick auf die Stadt.

Lohnenswert war auch der Eintritt (1 CUC pro Person) in das Museo de la Lucha contra Bandidos, denn gleichzeitig konnte man dort auch den ehemaligen Kirchturm des Gebäudes besteigen, von wo sich einem ein tolles Panorama auf die Dächer der Stadt bot.

Blick auf die Dächer Trinidads mit den Bergen der Escambray im Hintergrund
Altes Patrouillenboot im Museum
Russischer LKW-Oldtimer

Am Abend genossen wir im Restaurant Quince Catorce in der Calle Simon Bolivar unser bestes Essen der gesamten Reise. Es startete mit einer perfekt abgestimmten Gemüsesuppe als Vorspeise auf die kreolische Shrimps als Hauptgang und dann noch eine Cocktail-spezialität aus Trinidad zum Abschluss folgten. Der Preis mit 37 CUC für alles zusammen inkl. Bier und kostenlosen Aperitif und Digestif für zwei Personen war meiner Meinung nach jeden Peso wert!
Das tolle Essen passte zudem perfekt zum exzellenten Service und zu der einzigartigen Inneneinrichtung des Restaurants, bei der man sich wie in einem Porzellanmuseum fühlte. Dazu gab es auch noch gute Lifemusik einer sechsköpfigen Band samt zweier grazilen Tänzerinnen…wobei es für mich etwas peinlich wurde, als ich mit einer der beiden dann ein Tänzchen aufs Parkett legen musste und mich fühlte wie ein plumper Tanzbär. 🙂

Straßenszene in Trinidad – so stellte ich mir irgendwie immer Kuba vor!
Einheimische bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Domino spielen
Im Restaurant Quince Catorce
Konnte man fürstlicher speisen?!
Aus nahezu jedem Haus im Zentrum der Altstadt Trinidads erklang am Abend Musik.

Alles in allem aber war es ein toller Abschluss dieses ersten Tages im bezaubernden Trinidad, das wir direkt ins Herz geschlossen hatten.
Christian

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