Unser erster Morgen in Trinidad begann mit einem für alle bisherigen Casa typisch reichhaltigem und gutem Frühstück, bevor wir uns per Auto auf unseren heutigen Tagesausflug machten zum auf über 800 Metern Höhe gelegenen Nationalpark und bekanntesten Kurort Kubas den Topes de Collantes.
Der Ort befand sich circa 19 km von Trinidad entfernt und die komplett asphaltierte Straße dorthin war entgegen mancher Aussagen in eventuell älteren Reiseführern sehr gut befahrbar – sieht man einmal von den monströsen Bodenwellen an einer Stelle ab.
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Fahrt von Trinidad hinauf in die Berge der Sierra del Escambray zum Nationalpark Topes de Collantes |
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Wer kein Auto hatte, konnte sich auch mit diesen alten Militärlastwagen von Trinidad aus hochkutschieren lassen. |
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Die beiden warteten hoffentlich nicht auf uns! 🙂 |
Im Kurort am Besucherzentrum angekommen, sticht einem sofort das oberhalb auf einem Hügel thronende Kurhaus im nicht gerade schönen 60er Jahre-„Plattenbau-Charme“ ins Auge. Auch die übrigen, leider teils schon verfallenen oder nie fertiggestellten Gebäude auf dem großen Gelände, sind ähnlich chic.
Dies tut der sehr schönen Landschaft und Natur der Sierra del Escambray um einen herum aber keinen Abbruch!
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Besucherzentrum von Topes de Collantes |
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Das monströse Kurhotel |
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Wollte man mehrere Tage bleiben, konnte man statt eines Zimmers im Hotel auch einen dieser Bungalows mieten. |
Nachdem wir unser Auto in der Nähe eines Restaurants geparkt hatten, machten wir uns auf die erste Wanderung des Tages zum Salto de Caburni, die mit insgesamt sieben Kilometern für Hin- und Rückweg veranschlagt war. Den Eintritt bezahlten wir direkt am Wegesanfang bei einer kleinen Ticketstation und nicht wie ursprünglich gedacht im Info- Zentrum am Eingang des Kurortes. Daher könnt ihr euch einen Halt dort eigentlich sparen, denn mehr als die Informationen in eurem Reiseführer erhaltet ihr dort auch nicht.
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Dieses Haus am Wegesrand war zwar alt, hatte aber irgendwie mehr Charme als die Betonbungalows der Anlage. |
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Weitere Unterkünfte, die sich an die Berghänge schmiegten. |
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Tickethäuschen und Startpunkt des Weges zum Salto de Caburni |
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Der Weg führte meist bergab durch Wald. Im Hintergrund der kleine Verkaufsstand, bei dem man sich auf dem Rückweg einen frischen Saft kaufen konnte. |
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Ungefähr auf der Hälfte der Strecke zum Wasserfall passierte man dieses „Felsentor“. |
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Ab hier wurde der Weg deutlich steiler, denn wir näherten uns dem Wasserfall in der Schlucht. |
Der Preis war mit neun CUC pro Person zwar recht hoch, lohnte sich aber auf jeden Fall trotzdem, wenn ihr nach einer schönen Wanderung durch den Wald, den idyllischen Wasserfall samt kristallklaren Naturpool erreicht habt. Denn jegliche Anstrengung der leichten bis mittelschweren Wanderung wird vergessen sein, wenn ihr euch rücklings im kühlen Wasser der von hohen Wänden umrahmten Schlucht treiben lasst!
Als wir uns dann auf den Steinen nach dem Schwimmen trocknen ließen, mußten wir feststellen wie klein nicht nur die Welt sondern offenbar auch Kuba war, denn lustiger Weise begegneten uns die Berliner vom ersten Urlaubstag wieder, die in Holguin mit ihrem Kakerlakenproblem zu kämpfen hatten und die wie wir per Auto eine nahezu identische Tour bisher gefahren waren.
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Eine der zahlreichen Echsen. Im Grunde raschelte es ständig im Gebüsch. |
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Der obere Teil des Salto de Caburni. Hier konnte man etwas ungestörter in kleinen Wasserbecken entspannen. |
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Das Wasserbecken mit dem Salto de Caburni im Hintergrund |
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Wenn man sich erst einmal im kühlen, klaren Wasser treiben ließ, wollte man eigentlich gar nicht mehr raus! |
Der Rückweg zum Parkplatz war dann leider deutlich anstrengender als der Hinweg, da es konstant bergauf ging. Daher nehmt am besten mindestens einen Liter Wasser pro Person mit.
Kurz vor Ende frohlockte zwar bereits ein erster Getränkestand, wer aber auch noch die letzten circa 800 Meter weiter läuft, kann deutlich entspannter am Ende bzw. Anfangspunkt bei dem dortigen Kiosk eine kalte Limonade oder Cola trinken und sich sogar noch einen warmen Sandwich zubereiten lassen. Oder man macht halt einfach zwei Stopps! 😉
Wir fuhren mit dem Auto knappe fünf Minuten durch den Kurort um zum Parkplatz der zweiten und letzten Wanderung des Tages zur Tropfsteinhöhle La Batata zu gelangen, die mit insgesamt vier Kilometern (Hin- & ZürücK) deutlich kürzer und weniger anstrengend war. Der Preis betrug vier CUC pro Person und wir bezahlten diese bei einem netten alten Parkranger, der bei einem kleinen Unterstand im Wald stand, denn man nach wenigen hunderten Metern Weg vom Parkplatz aus erreichte.
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Souvenirladen und Restaurant am Startpunkt des Weges La Batata |
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Auch diese Wanderung führte überwiegend durch den Wald des Nationalparks. |
Da man die Höhle nur erreichen konnte, in dem man die letzten Meter mitten durch einen kleinen Bach läuft, würde ich euch empfehlen Wassersandalen mitzunehmen. Diese sind vor allem dann auch hilfreich wenn man nicht gerade auf eine Fußmassage durch die recht schroffen Felsen steht, über die man danach nämlich noch kurz klettern muss. Beim Waten durch das Wasser tat uns zudem der stabile Wanderstock gute Dienste, den wir bei dem Ranger kostenlos ausgeliehen bekommen hatten. Für den einfach zu bewältigenden Weg dorthin, der meist durch Wald und an riesigem Bambus vorbei führte, benötigten wir ihn jedoch nicht.
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Riesiger Bambus am Wegesrand |
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Die Wanderung war recht einfach zu bewältigen und bot kaum steile Passagen. |
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Die kleine Grotte von La Batata war nur über diesen Bachlauf zu erreichen. |
Am frühen Abend und müde vom Wandern waren wir über die kurze und entspannte Rückfahrt nach Trinidad froh, und füllten noch an der recht großen Tankstelle im Süden der Stadt in Richtung Playa Ancon unseren Tank, bevor wir in unsere Casa zurückkehrten. Unser Gastgeber warnte uns vor, dass es heute eventuell lauter werden könnte, da er eine Party veranstaltete und wir natürlich gern teilnehmen könnten.
Uns zog es jedoch erst einmal wieder in die Altstadt mit ihrem tollen Flair und eigentlich wollten wir auch wieder im Restaurant Quince Catorce einkehren, aber leider waren alle Plätze bereits reserviert.
Auf der Dachterrasse eines kleinen Restaurants zwischen der Calle Alameda und der Calle Cristo gelegen, fanden wir dann aber auch einen schönen Platz und genossen den aufmerksamen Service und das gute Essen, auch wenn es nicht an die Qualität des gestrigen herankam. Zum „Nachtisch“ gabs dann noch einen leckeren Mojito. Später machten wir uns auf den Rückweg und wollten eigentlich noch etwas mitfeiern, aber die Hausparty war leider schon beendet.
Aber das war auch okay, denn morgen hieß es wieder recht früh aufzustehen, um uns auf die längere Fahrt nach Havanna zu machen.
Christian