La Palma Tag 3: Durch 13 Tunnel zu den Quellen von Marcos y Cordero

Für heute stand eine ganz besondere Wanderung an, denn sie sollte uns durch insgesamt 13 dunkle Tunnel zu den Quellen von Marcos y Cordero führen. 
Wie bereits die gestrige Tour hinauf zum Pico de la Nieve findet ihr diese auch im empfehlenswerten Rother Wanderführer „La Palma“ als Wanderung Nummer 11.
Bevor wir den eigentlichen Weg erreichten, mussten wir zunächst einen knapp zweistündigen und 3,8 Kilometer langen, recht strammer Aufstieg zurücklegen. 
Dabei folgten wir vom Parkplatz bei San Pedro einer Art Pilgerpfad bis hinauf zur Casa del Monte, denn die von Schlaglöchern durchsiebte Zufahrtspiste wollten wir unserem Mietwagen nicht zumuten.

Aufstieg hinauf zur Casa del Monte
Wir wanderten dabei teils durch solche Hohlwege.
Angekommen an der Casa del Monte.

Für die Anstrengung wurden wir jedoch durch teils schöne Hohlwege und dichte Vegetation belohnt.
Ihr solltet allerdings nicht kurz nach oder gar bei Regen gehen, da der Aufstieg auf dem teils lehmigen und steinigen Untergrund dann zu einer ordentlichen Schlitterpartie wird. An der Berghütte angekommen, gönnten wir unseren Beinen erstmal eine Pause und machten an den dortigen Picknicktischen bei strahlendem Sonnenschein Brotzeit.
Ab hier startete nun der besagte Tunnel-Weg und folgte dabei einem künstlichen Wasserlauf ähnlich wie die sogenannten portugisischen Levadas etwa auf der Azoreninsel Faial oder die Waalwege in Südtirol.

Der eigentliche Tunnel-Wanderweg führte die meiste Zeit an diesem Wasserkanal entlang.
Manchmal wurde aus dem Weg nur noch ein schmaler Pfad und es war Trittsicherheit von Nöten.

Der Höhenunterschied bis zu unserem Ziel betrug dankenswerterweise ab hier nur noch circa 100 Meter auf den insgesamt circa acht Kilometer für Hin- und Rückweg.
Das Einzigartige und auch etwas abenteuerliche Erlebnis war dabei die Durchquerung der insgesamt 13 schmalen und dunklen Tunnel in überwiegend gebückter Haltung!
Vor allem für mich als Zwei-Meter-Mensch war dies auch etwas anstrengend, da ich teils mehrere hundert Meter gebückt und quasi in demütiger Büßerhaltung gehen musste um mir nicht die Rübe an der schroffen Felsdecke anzuhauen!
Dennoch war es auch für mich ein toller Weg, den man in der Art sicherlich nicht alle Tage macht.
Eine Taschenlampe ist übrigens Pflicht und ihr solltet auch eine Regenjacke und am besten wasserdichte knöchelhohe Wanderschuhe tragen, denn im letzten Tunnel erhält man gleich mehrere „Gratis-Duschen“ und muss durch teils zwei bis drei Zentimeter hohes Wasser laufen. 
Darüber hinaus solltet ihr recht trittsicher sein und auch keine ausgeprägte Höhenangst haben, denn der Pfad führt oft direkt am Abgrund der Schlucht entlang und ab und zu fehlen auch mal beispielsweise durch einen Erdrutsch die Holzgeländer. 

Am ersten von insgesamt 13 Tunneln angekommen.
Eine gute Taschenlampe ist für die stockdunklen teils über 100 Meter langen Tunnel Pflicht!
Viele hübsche Pflanzen gedeihten an den feuchten Wänden.
In den Tunnel war es teils recht eng und nass, da man sich den Platz mit dem Wasserkanal teilte.
Einer der kürzeren Tunnel
Blick auf die Quellen von Marcos und den dort recht steilen Pfad, den es noch zu erklimmen galt.
Aufgrund der vielen Tunnel war der Weg sehr abwechslungsreich und in der Form einzigartig.

So ging es auf dem letzten Drittel des Hinweges neben den Kaskaden der Marcos-Quelle recht abenteuerlich und steil neben dem rauschenden Wasser über einige schmale in den Stein gehauene Treppen hinauf. 
Nach dem letzten, dem 13. Tunnel erreichten wir kurze Zeit später das Ziel und den Wendepunkt, die Cordero-Quelle. Alternativ kann man von hier aus auch weiter durch den Barranco del Aqua bis nach Los Tilos  wandern.
Nach einer kurzen Rast ging es für uns auf gleichem Weg und entsprechend ein erneutes Mal durch den “Duschtunnel“.
Während wir auf dem bekannten Pfad wanderten wurden wir plötzlich überrascht von einem Arrui, zu Deutsch Mähnenspringer, der wenige Meter vor uns im Hang stand. Er schien dabei mindestens genauso verdutzt wie wir, so versuchte er sich hinter einem viel zu kleinen Busch zu verstecken schaute uns dabei verdutzt an.

Am „Dusch-Tunnel“ Nr. 12 – bereits der Einstieg war ein kleines und auch nasses Abenteuer!
Die Quellen von Marcos
Das Wasser suchte sich seinen Weg durch das poröse Gestein hindurch.
Hier wurde der Pfad noch einmal richtig steil!
Blick zurück auf Tunnel Nr. 12 und die Quellen von Marcos
Am Wendepunkt, der Cordero-Quelle angekommen.
Begegnung mit einem Arrui

Die letzte Stunde der Wanderung mussten wir leider in völliger Dunkelheit zurücklegen, da wir für die insgesamt fast 16 Kilometer, den ordentlichen Aufstieg zu Beginn und natürlich viele Fotopausen dann doch circa acht Stunden benötigt hatten. 
Dies war auf dem gerölligen und steinigem Weg dann ein weiteres Abenteuer, das es zu bestehen galt, ohne sich die Gräten dabei zu brechen. 
Aber wir hatten glücklicherweise ja Taschenlampen dabei! 😉
Christian

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