Nach dem Frühstück hieß es für uns heute leider Abschied nehmen von unseren sehr netten Gastgebern unseres schönen Appartments in Lucca.
Auf den Tag freuten wir uns dennoch schon seit längerem besonders und zwar weil wir heute endlich die für die Toskana typische und von unzähligen Bildern und Gemälden bekannte Landschaft mit ihren Hügeln, akkurat in Linie gepflanzten Zypressen und malerischen alten Bauernhöfen durchfahren würden!
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Die Toskana |
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Der Geburtsort von Leonardo da Vinci |
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Für mich Sinnbild der typisch römischen Architektur. |
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Die Landschaft der Toskana mit ihren pastellfarbenen von der Sonne angestrahlten sanften Hügeln war einfach traumhaft! |
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Auf dem Weg zu dem, wie viele der Orte, hoch auf einem Hügel gelegenen Volterra. |
Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel, dem Dorf Volterra, passierten wir auch mit Vinci den Geburtsort des Genies Leonardo da Vinci, dessen visionären Konstruktionen und Ideen noch heute hunderte Jahre nach seinem Wirken für Staunen sorgen.
In Volterra angekommen erkundeten wir zunächst einmal die hübschen Gassen des auf einem Hügel über der Landschaft thronenden Dorfes.
Empfehlenswert ist entsprechend auch eine Besteigung des Turms des Palazzo dei Priori, denn von dort oben hat man eine schöne Aussicht über die Dächer der Stadt bis hin zu den in der Ferne von der Sonne angestrahlten Feldern und den geschwungenen Hügeln der Toskana.
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Die Überbleibsel der schwer beschädigten Kirche Santo Stefano aus dem 12.Jahrhundert. |
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Die massive Porta San Francesco war ein gutes Beispiel für den insgesamt sehr wehrhaften Charakter des Dorfes. |
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Der Piazza dei Priori. Hier war alles für das kommende Spektakel schon vorbereitet. |
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Toller Kerzenhalter im Palazzo dei Priori. |
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Einer der reich verzierten Innenräume |
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Der Ausblick vom Turm des Palazzo dei Priori in Richtung Norden reichte bis an den Horizont. |
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Blick hinab auf den Piazza dei Priori. |
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Das einzige noch erhaltene etruskische Tor, die Porta all’Arco |
Der Ort wirkte mit seinen oft hohen und an Burgmauern erinnernden Gebäuden ziemlich wehrhaft und man fühlte sich direkt ins späte Mittelalter zurückversetzt.
Kein Wunder, dass die Autorin der Twilight-Saga diesen Ort als Heimat der altehrwürdigen und etwas finsteren Volturi-Vampire gewählt hatte!
Dies sorgt inzwischen natürlich regelmäßig für einen Ansturm von Fans, wenn die so genannten Twilight-Touren durch die Stadt veranstaltet werden.
Heute jedoch am zweiten Juni war Nationalfeiertag und es fand in Volterra ein ganz anderes Spektakel statt!
Und zwar in Form von Ritterspielen samt Tauzieh-Wettbewerb.
Das Ganze war ein ordentliches Spektakel,denn es startete um 16 Uhr mit dem Einzug der jeweiligen Mannschaften aus den einzelnen Stadtvierteln, die von zahlreichen Trommlern lautstark angekündigt wurden.
Auf dem Platz stellte daraufhin ein Herold zunächst die Teams dem anwesenden „Adel“ und dem Publikum theatralisch vor, bevor es galt, eine Art Holzburg samt Gewicht auf die jeweils eigene Seite mit dem Tau zu ziehen.
Dass dies nicht in andächtiger Stille von statten ging, sondern mit viel Geschrei und bei frenetischem Jubel des Publikums kann sich sicherlich jeder vorstellen!
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Die Trommler kündigten lautstark die Ankunft der Tauzieh-Mannschaften an. |
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Auch der „Adel“ von Volterra war vertreten. |
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Die Mannschaften stammten aus den einzelnen Vierteln des Dorfes und waren entsprechend unterschiedlich gekleidet. |
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Der Adel nahm seinen Platz am Festbankett ein und das Spektakel konnte beginnen. |
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Ein waschechter Herold der die Mannschaften vorstellte, durfte natürlich auch nicht fehlen! |
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Einzug der Teams in die Arena. Den hölzernen Turm rechts galt es auf die eigene Seite zu ziehen. |
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Sobald gebimmelt wurde ging es los! |
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Mann und Frau in den gemischten Teams legten sich mächtig ins Zeug, denn es ging um die Ehre ihres Stadtviertels. |
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Viele Tagestouristen hatten sich inzwischen rund um die Arena versammelt und feuerten die Teams mit an. |
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Einige Gebäude von Volterra wirkten fast selbst schon wie eine Burg. |
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Die Ruine des römischen Amphitheaters. |
Als wir Volterra schließlich nach mehreren Stunden wieder verließen, stoppten wir noch einmal südlich kurz hinter dem Ort an einem Aussichtspunkt. Dieser war kaum zu verfehlen, denn hier hatte man, aus welchen Gründen auch immer, ein riesiges „O“ aus Metall in der Landschaft platziert.
Ob man dies nun als Kunst empfand oder nicht, sei jedem überlassen, der Ausblick von hier auf die von der Abendsonne in perfektes Licht getauchten Hügel der Toskana war jedoch ein Traum!
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Das sanfte Licht der Nachmittagssonne setzte die Landschaft perfekt in Szene. |
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Stand das „O“ für Volterra, die Toskana oder einfach nur dafür, dass einem bei der Landschaft der Mund offen stand? 🙂 |
In dieser tollen Stimmung fuhren wir dann weiter überwiegend über kurvige Landstraßen bis zu unserer Unterkunft, einem wunderschönen alten Bauernhof aus dem 13. Jahrhundert samt Swimmingpool kurz vor Siena.
Dort wurde nicht nur Touristen eine Herberge, beziehungsweise geräumige Appartments geboten, sondern man produzierte auch Wein, Grappa und Olivenöl – alles rein biologisch versteht sich.
Eine Flasche des sehr guten Chianti erhielten wir von der netten und quirligen Besitzerin Lisa sogar als Willkommensgeschenk!
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Dieser schöne Bauernhof kurz vor Siena war unsere Unterkunft für die nächsten Tage. |
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Unsere eigene Terrasse samt Ausblick auf die Weinfelder der Toskana. |
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Hier wurde auch ein sehr guter Chianti gekeltert. |
Als wir etwas später noch ein wenig auf unserer Terrasse den Blick auf die Toskana genossen, sorgten die Hunde des Hauses sowie zahlreiche ekstatisch quakende Frösche für einen lustigen Klangteppich.
Dieser verstummte jedoch dankenswerterweise später als wir uns auf den Weg ins Bett machten. Wir freuten uns bereits auf den morgigen Tag, denn dieser sollte uns erneut in die Hügel der Toskana führen.
Christian