Ligurien und Toskana Tag 11: Rundfahrt durch die Crete Senesi

Wie könnte ein Tag besser starten, als mit einem Frühstück auf unserer Terrasse mit Blick auf die von der Morgensonne illuminierten Hügel der Toskana! 
Auch das Wetter sorgte für einen perfekten Morgen und so machten wir uns nach dem Essen und zwei für uns als Gäste kostenlosen Nespresso-Kaffees auf die Fahrt durch die so genannte Crete Senesi bei strahlend blauem Himmel, der uns auch schon in den letzten Tagen begleitete.

Ein weiterer Tag in der traumhaften Landschaft der Toskana
Blick auf Siena mit seinem markanten Rathausturm
Die mit ihren typischen kargen weißen Flächen durchsetzte Landschaft der Crete Senesi

Kaum hatten wir die größeren Straßen hinter uns gelassen, waren wir direkt wieder verzaubert von der Atmosphäre der sanft geschwungenen und pastellenen Hügel der toskanischen Landschaft. Oben thronte dann oft noch ein schönes altes Bauernhaus oder eine Villa, deren Zufahrt meist von den typisch schlanken Zypressen markiert wurde. Das alles zusammen wirkte fast wie hin drapiert, nur mit dem Zweck einem vorbeikommenden Maler als Vorlage für ein Gemälde zu dienen! 
Zu sehr ablenken, beziehungsweise zu ständigen Fotostopps verleiten lassen, durfte man sich allerdings nicht, wollte man zumindest einige der für den Tag angesetzten Ziele – respektive Ortschaften erreichen. Und dies war verdammt schwer, denn im Grunde hätten wir am liebsten quasi hinter jeder Kurve für einen Fotostopp angehalten, da sich immer wieder neue Panoramen auftaten!
Bei dem kleinen Castello di Leonina, das inzwischen ein Hotel beherbergte, konnten wir aber nicht widerstehen und mussten einfach einen kleinen Abstecher die Zypressen-gesäumte Auffahrt hinauf machen. Von dort oben hatte man nämlich, wie von uns vermutet, einen schönen Blick auf die typische mit weißen kargen Stellen, den so genannten Biancane, durchsetzte Landschaft der Crete Senesi.

Das Castello di Leonina
Blick zurück entlang der Auffahrt zum Castello – wie so oft in der Toskana von schlanken Zypressen flankiert.
Hier fand gerade eine Hochzeitsfeier statt, natürlich stilecht mit Fiat 500.
Die Landschaft mit ihren bunten Pastelltönen wirkte wie einer Malerpalette entsprungen.
Regelrecht hinter jeder Kurve bot sich ein neues tolles Panorama!

Am Ende und mit „etwas“ Verspätung schafften wir es schließlich doch noch in das kleine Dorf Asciano, das vor allem durch seine noch sehr gut erhaltene Stadtmauer beeindruckte. 
Auf der Weiterfahrt legten wir etwas später einen kurzen Stopp am Kloster Abbazia Di Monte Oliveto Maggiore ein. Leider war dies geschlossen und besonders viel gab es entsprechend nicht zu entdecken.

In Asciano
Toller antiker Brunnen auf der pittoresken Piazza del Grano
Die Fahrt ging weiter durch die Landschaft der unzähligen Farben und Formen
Das Kloster Abbazia di Monte Oliveto Maggiore

Ganz anders dagegen bei unserem nächstem Ziel, dem Dorf Montalcino, das auf einem Hügel hoch über den Feldern der Toskana thronte. 
Unser Auto stellten wir für 1,60 Euro die Stunde auf einem Parkplatz am Stadtrand ab. 
Hätten wir gewusst, dass die Parkplatzsituation hier relativ entspannt war, wären wir eventuell auch bis hoch an das Kastell herangefahren, denn dort waren sogar noch ein paar der ebenfalls kostenpflichtigen Parkplätze frei. 
Der mit vier Euro recht teure Eintritt in die gut erhaltene Anlage lohnte jedoch, da man von den Mauern eine perfekte Rundumsicht auf die Toskana und über Montalcino genießen konnte. Auf eine kostenpflichtige Weinprobe im Restaurant des Kastells verzichteten wir lieber aufgrund der Hitze und der Tatsache, heute noch unser Auto in heilem Zustand bis zurück nach Siena bewegen zu müssen. 
Wir unternahmen stattdessen lieber noch einen Rundgang durch die hübsche kleine Altstadt, deckten uns im Supermarkt mit Proviant ein und picknickten etwas später auf einem Parkplatz mit Blick hinauf nach Montalcino. 

Montalcino
Das gut erhaltene Kastell aus dem 14. Jahrhundert
Wer den Eintritt von vier Euro nicht scheute, dem bot sich vom Hauptturm und der Mauer ein toller Blick auf das Dorf und die Landschaft der Toskana.

Auf der weiteren Fahrt machten wir wie viele andere Touristen auch einen Fotostopp an der Brücke über den Triboli. Dieser super Spot war leider mitten an einer Landstraße gelegen und der Mangel an Parkplätzen und entsprechend wild, teils halb auf der Straße abgestellten Autos sollte bald zu einem mittleren Verkehrschaos führen. Dies rief leider auch sogleich die Carabinieri auf den Plan, die direkt mal ein paar saftige Strafzettel verteilten. Wir hatten glücklicherweise einen der wenigen offiziellen Parkplätze ergattern können und blieben unbehelligt. 

Der Fotostopp an der Brücke über den Triboli lohnte sich, denn er bot einem solch fantastischen Ausblicke.
Wo das Getreide noch nicht geerntet war, glänzte es golden in der Nachmittagssonne.
Gemälde oder Foto? 🙂

Weiter ging es in Richting Siena zunächst bis nach Pienza, bevor wir unsere heutige Tour mit der Besichtigung von Montepulciano beendeten. 
Vom Turm des Rathauses sollte man angeblich einen schönen Blick über Stadt haben, leider war dieser nur bis 18 Uhr geöffnet und wir schafften es nicht mehr. 
Dennoch machte uns der abendliche Spaziergang durch die Stadt viel Spaß, denn sie  glänzte mit ihren zahlreichen Palazzi, dem weitläufigen Platz am Rathaus, dem Dom, sowie der beeindruckenden großen Kuppelkirche Madonna di San Biagio im Tal unterhalb des Zentrums. Diese tolle Kulisse sorgte dafür, dass der Ort auch bereits in diversen Filmen einen Auftritt hatte – unter anderem im „Der englische Patient“ oder auch wie Volterra in der Twilight-Saga.

Blick auf das Val d’Orcia von der Promenade auf der Via S. Caterina in Pienza
In der Altstadt von Pienza
Die Gassen waren auch hier wie so oft schmal und die Häuser hoch gebaut.
Der Dom von Pienza aus dem 16. Jahrhundert
Montepulciano
Der Piazza Grande mit Blick auf den Palazzo Pubblico aus dem 14. Jahrhundert
Der schöne mit florentinischen Löwen geschmückte Brunnen in einer Ecke des Piazza Grande
Der Dom von Montepulciano
Die unterhalb des Dorfes gelegene Kirche Madonna di San Biagio

Unsere Unterkunft bei Siena erreichten wir schließlich erst wieder, als die Sonne bereits am Horizont verschwunden war, aber das war egal, denn in der Toskana war definitiv der Weg das Ziel!
Christian

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