Nach so viel Bewegung in den letzten Tagen, sei es per pedes, Bahn oder Schiff, freuten wir uns auf den heutigen Strandtag in Monterosso al Mare.
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Strandtag in Monterosso al Mare |
Der Zug brachte uns von La Spezia für vier Euro pro Person in einer guten Viertelstunde zum Ziel. Dort erwartete uns phantastisch klares Wasser, das zum Baden vor bester Kulisse mit Blick auf alle vier anderen Dörfer von Cinque Terre einlud.
Nach einer Begutachtung der verschiedenen Anbieter entschieden wir uns für einen Liegeplatz auf der Höhe des Hotels Baia. Denn dort war der Kiesstrand etwas feiner und der Preis für zwei Liegen samt Schirm für insgesamt 18 Euro pro Tag etwas günstiger im Vergleich. Wobei man bei so einem Preis eigentlich nicht von „günstig“ sprechen kann, aber ich hatte auch keine Lust, mich auf den wenigen und schmalen frei zugänglichen Strandabschnitten auf den recht groben Kies nur mit meinem Handtuch zu legen. Zudem drängten sich dort sehr schnell die Menschen aufeinander, bis sie fast schon wie die Sardinen nebeneinander lagen.
Am späten Nachmittag packte uns dann doch noch etwas der Sportsgeist und wir mieteten uns direkt bei dem Anbieter am Strand ein Standup-Paddle-Board für eine halbe Stunde zum Preis von acht Euro.
Die ganze Stunde kostete 14 Euro. Darüber hinaus konnte man dort auch Einer- und Zweier-Kajaks für sieben und zwölf Euro pro Stunde ausleihen. Während des Tages versorgten wir uns an der nahe gelegenen Beachbar mit leckerem eiskaltem Caffè Shakerato für faire 2,50 Euro und Tomate-Mozzarella-Focaccia für vier Euro.
Nachdem die Sonne am Abend schließlich auch beschlossen hatte, im Meer baden zu gehen, fuhren wir mit dem diesmal ungewöhnlich leeren Zug zurück nach La Spezia.
Insgesamt war dieser entspannte Tag ganz nach meinem Geschmack gewesen und auch ein perfekter Abschluss für unseren Aufenthalt in der Region Cinque Terre.
Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Frühstück auf die Fahrt nach Lucca zur nächsten Station unseres Urlaubs.
Auf dem Weg dorthin legten wir einen ersten Stopp im Dorf Colonnata ein. Unser Auto stellten wir nahe des Dorfzentrums auf dem kostenlosen Parkplatz ab und brachen von dort auf zu einer Wanderung zum Geisterdorf Vergheto. Diese findet ihr übrigens zum Nachwandern im Rother Wanderführer „Toskana Nord“ unter Tour 43.
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Auf dem Weg nach Colonnata staunten wir bereits über die riesigen in die Berge gehauenen Marmor-Steinbrüche. |
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Diese – natürlich marmorne – Gedenktafel vor der Kirche in Colonnata war den Steinbrucharbeitern gewidmet. |
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Das Dorf mit seinen kleinen verwinkelten Gassen war auch hübsch anzusehen. |
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Am östlichen Ende des Dorfes begann die Wanderung zum Geisterdorf. |
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Der Weg führte die meiste Zeit durch diesen schönen lichten Wald. |
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Wir waren dankbar über den Schatten der Bäume, denn es ging konstant bergauf. |
Der Weg dorthin bestand im Grunde aus einem mehr oder weniger anstrengenden knapp einstündigen Aufstieg, der jedoch dankenswerter Weise durch schattigen Wald führte, welcher uns vor der bereits recht heißen Sonne schützte.
Der Ausblick von dem auf einem Hügelkamm gelegenen Dorf machte aber alle Mühen wett, denn von dort bot sich uns ein traumhaftes Panorama auf die Berge der Apuanischen Alpen, die monströsen Steinbrüche, sowie bis hinab zur Küste.
Unser Tipp: Im Dorfzentrum angekommen, geht rechterhand am Haus vorbei über die Wiese neben dem Weg hoch durch das Dorf bis zu einer alten Steinhütte. Von dort oben habt ihr die beste Sicht!
Aber auch das verlassene Dorf selbst mit seinen urigen alten Steinhäusern war definitiv sehenswert.
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Im Geisterdorf angekommen. |
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Von hier oben hatte man einen schönen Blick auf die Apuanischen Alpen. |
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Das tolle Panorama verdankte das Dorf seiner Lage auf einem Bergrücken. |
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Zwischendurch bekamen wir Besuch von dieser Ziegenherde, die sich ihren Weg ganz eigenständig ohne Hirten suchte. |
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Die Sicht reichte bis hinab zur Küste im Hintergrund. |
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Die Marmor-Steinbrüche waren beeindruckend anzusehen, aber irgendwie machte es einen auch etwas traurig, wie hier die Natur zerstört wurde. |
Für den Rückweg, der identisch mit dem Aufstieg war, benötigten wir gerade einmal eine gute halbe Stunde. Genug Zeit also, um uns noch Colonnata anzusehen und im Imbiss mit Blick auf den Marmor-Tagebau und die monumentalen Berge den berühmten Lardo Speck zu kosten.
Auf dem Rückweg aus den Bergen machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Besuchertagebau von Fantiscritti.
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Marmor und Speck – die wichtigsten Produkte von Colonnata in einem „Kunstwerk“ vereint. |
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Geschützte Herkunftsbezeichnung des Lardo-Specks |
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Vor so einem Panorama schmeckte der Lardo gleich doppelt so gut! 🙂 |
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Da hoffte man, dass die Ladung nicht ins Rutschen kam, wenn der Kollege hier vor einem fuhr! |
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Handarbeit im Steinbruch von Fantiscritti |
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Für weniger diffizile Arbeiten kam ein Roboter zum Einsatz. |
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Museum und Tickethäuschen des Besucher-Stollens von Fantiscritti. Fragt mich nicht, warum letzteres komplett in Pink gehalten war! |
Wir entschlossen uns jedoch weiterzufahren, da die nächste Führung erst in einer halben Stunde stattgefunden hätte und wir uns heute auch noch die Stadt Pietrasanta ansehen wollten.
Diese wartete neben einer schönen Altstadt mit einer riesiger roten Chilischote und einem silbernen Esel auf und erweckte durch ihre zahlreichen Ateliers und Boutiquen in uns den Eindruck einer lebhaften Künstlerstadt. Die Nähe zu den Marmorbrüchen zeigte sich hier in einer fast schon verschwenderischen Verwendung des Materials, so etwa beim Bau des Doms und des kleinen hübschen Baptisteriums. Die Krone setzte dem Ganzen jedoch der komplett aus Marmor gestaltete Skatepark auf!
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Bereits beim Betreten der Innenstadt von Pietrasanta wurde uns klar, dass man hier ein Faible für „besondere“ Kunst hatte! |
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Es wurde offenbar auch darauf geachtet, allem einen angemessenen Rahmen zu geben! |
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Fast besser als ein Horrorfilm! Wandgemälde in der Kirche Misericordia di Pietrasanta. |
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Auf dem Domplatz erwartete uns neben dieser Birne… |
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…eine riesige Chilischote! |
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Ob dieser silberne Esel hinten rechts vor der Kirche Sant Agostino auf Einlass wartete, wurde uns nicht bestätigt. |
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Auch die Gebäude selbst waren irgendwie Kunst. |
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In der Architektur konnte man deutlich die römischen Wurzeln erkennen. |
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Leopold der Zweite hatte alles im Blick! |
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An fast jeder Ecke atmete man Kultur. |
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Im Inneren des Doms von Pietrasanta. |
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Eine Requisite aus Sharknado? 🙂 |
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In der Innenstadt fanden sich auch diverse hübsche Cafés und Restaurants wie das Il Marzocco in der gleichnamigen Straße. |
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Ein Skatepark aus Marmor – wer hat, der hat! 🙂 |
Nach der Stadtbesichtigung deckten wir uns im nahe gelegenen Coop Supermarkt ein, bevor wir das letzte halbstündige Wegstück über die Autobahn bis Lucca zurücklegten. Dort wurden wir von unseren liebenswerten Gastgebern empfangen und staunten über das großzügige Willkommenspräsent in Form eines Kuchens samt extra kalt gestellten Sekt.
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Willkommensgeschenk unserer Gastgeber in Lucca |
Solche Liebenswürdigkeiten sollten wir noch öfters in diesem Urlaub erleben, nicht jedoch in den Hotels, sondern ausschließlich bei den meist privat vermieteten Wohnungen über Airbnb oder auch Booking.com.
Die sehr schön eingerichtete Ferienwohnung samt Nutzung des Gartens befand sich in einem ruhigem Wohnviertel und nur 15 Minuten zu Fuß von Innenstadt entfernt.
Eine perfekte Location also, um sowohl die Stadt als auch die Umgebung von Lucca zu erkunden!
Christian