Lissabon Tag 2: Stadtrundgang durch die Alfama

Heute stand nach dem Frühstück eine ausgiebige Besichtigung der Altstadt an. Der einzige Plan war, dass wir keinen hatten und uns entspannt von der Atmosphäre ein- und mitnehmen lassen wollten. Das Wetter hierfür war perfekt – mit einem strahlend blauen Himmel!

So erkundeten wir zunächst die pittoresken Gassen unseres Viertels Alfama und spazierten vorbei am Nationalen Pantheon, beziehungsweise der Kirche Santa Engrácia hinauf zum Mercado de Santa Clara. Dort bummelten wir entlang der zahlreichen Stände, erstanden einige Souvenirs und gönnten uns als zweites Frühstück ein paar leckere Empanadas sowie portugiesische süße Teilchen, darunter das sogenannte Brot der Götter.

Vom Markt nur wenige Gehminuten entfernt, legten wir einen absolut empfehlenswerten Stopp im Kloster des Heiligen Vinzenz von Fora ein. Denn sowohl die wunderschönen Innenräume als auch der tolle Blick auf das Panorama der Stadt von der Dachterrasse aus sind ein Traum!

Wunderschöne Innenräume im Kloster, samt der typisch portugiesischen Fliesenmalerei, den sogenannten Azulejos:

Von hier aus ging es bergab und wieder bergauf bis zum Platz und Aussichtspunkt Portas do Sol  – ja ich sage bewusst „bergab“, denn bei einer Stadtbesichtigung von Lissabon solltet ihr euch aufgrund der zahlreichen Hügel auf eine kleine Bergwanderung einstellen. Seid ihr allerdings eher „gehfaul“ oder nicht mehr so gut zu Fuß, könnt ihr auch eine geführte Tour machen, etwa mit einer der zahlreichen Motor-Rikschas. Oder ihr nutzt die für Lissabon so typischen Straßenbahnen, um euch in die Nähe der verschiedenen Sehenswürdigkeiten bringen zu lassen. Letzteres kann aber längere Wartezeiten beinhalten, da ihr definitiv nicht alleine mit diesem Vorhaben sein werdet! 

Vom Aussichtspunkt, aber auch vom gesamten Platz Portas do Sol, hat man eine fantastische Aussicht über die Dächer der Alfama, durch die zahlreiche Kirchtürme ragen, bis hinab zum Fluss. Um das Panorama und die Stimmung zu genießen, beschlossen wir spontan, eine längere Pause einzulegen und setzten uns an einen der Tische des dortigen Kiosk. Die Tradition der Kioske in Lissabon begann Ende des 19. Jahrhunderts und wurde in den 1980er Jahren  im Rahmen der Sanierung von Plätzen und Parks wieder aufgenommen. Heute findet man zahlreiche von ihnen an tollen Spots der Stadt, wo sie eine preisgünstige Gelegenheit bieten, um ein Päuschen einzulegen und das Leben in Form von weißer (!) Sangria zu genießen. Neben Kaffee, Gebäck und alkoholischen Getränken kann man dort auch kleine Snacks verspeisen. Die Aussicht und die Stimmung am Platz Portas do Sol nahmen uns so ein, dass wir beschlossen, in den nächsten Tagen einmal am Abend wiederzukommen, um dann einmal den dortigen Blick auf die Altstadt im Dunkeln erleben zu können.

Nun aber genossen wir erst mal den guten Cappuccino, das Panorama und auch ein erstes Bierchen sowie besagte weiße Sangria, denn wir waren ja im Urlaub und es war ja auch bereits früher Nachmittag. ;-

Entsprechend schwer fiel uns danach der erneute, recht steile Anstieg hinauf zum Kastell St. Georg samt schönem Garten. Aber der Ausblick von dort oben über ganz Lissabon entlohnte uns für die Mühen. Man konnte sogar die beeindruckende und an die Golden Gate Bridge in San Francisco erinnernde große Brücke des 25. April sehen, die den Fluss Tejo überspannt. Während wir durch die Anlage und den Garten zu unterschiedlichen Aussichtspunkten spazierten, wurden wir immer mal wieder von einem der zahlreichen wunderschönen Pfauen begleitet, die dort oben ein Zuhause gefunden hatten.

Den Abschluss unserer Alfama-Tour machte schließlich die , die bekannte Kathedrale von Lissabon. Hier beindruckte uns neben dem riesigen Innenraum vor allem das riesige Rund-Fenster mit toller Fenstermalerei. Die Aussicht von der Terrasse dagegen war weniger interessant als vom Kloster des Heiligen Vinzenz von Fora.

Vor der Kirche warteten zahlreiche der bereits erwähnten TukTuks und Rikschas auf vom bergauf- und ab müde gelaufene Touristen.

Für das Abendessen wollten wir uns ein nettes Restaurant in der Nähe unserer Unterkunft suchen und es stellte sich heraus, dass dies ohne Reservierung gar nicht so einfach war. Denn es gab zwar unzählige Bars und Fado-Restaurants, aber die meisten waren bereits brechend voll oder ausgebucht.

In der Restobar Mondas hatten wir schließlich Glück und konnten einen Tisch ergattern. Während das Essen geschmacklich in Ordnung war, lohnte sich der Besuch vor allem wegen der dortigen Stimmung, die den herzlichen und ziemlich chaotischen Betreibern zu verdanken ist.

Christian

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