Madeira Tag 8: Entlang der Süd- und Westküste

Nach unserem gestrigen Besuch der quirligen Hauptstadt Funchal, wollten wir uns heute wieder etwas mehr Natur gönnen in Form einer Autofahrt entlang der Süd- und Westküste von Madeira.
Zunächst passierten wir aber erneut Funchal, wie bei fast allen Ausflügen in den Westen der Insel von unserem Übernachtungsort Gaula aus. 
Unseren ersten Stopp legten wir bereits nach 20 Minuten Fahrt im pittoresken Fischerdorf Camara de Lobos ein. Seine ursprüngliche Architektur und vor allem seine bunten Fischerboote machen es zu einem der schönsten Dörfer Madeiras. Dies wusste auch bereits Winston Churchill zu schätzen und verewigte den Ort auf einem seiner Bilder im Jahre 1950.
Camara do Lobos
Altes Fischerboot im Hafen
Die Fischerboote waren alle richtig farbenfroh bemalt!

Für einen Euro pro Stunde konnten wir direkt am Hafen parken und so ohne Umwege das Dorf erkunden. Während wir unsere Kameras zückten, um die Hafenszenerie einzufangen, ließen sogar einige Fischer ein Boot zu Wasser, da hier trotz der Konkurrenz durch große Trawler noch täglich rausgefahren wird. Auch um die für Madeira berühmten Degenfischen aus der Tiefsee mit bis zu zwei Kilometer langen Angelleinen hinauszuziehen.

Gut, dass es hier keine Eisberge gab! 🙂
An dieser Stelle soll 1950 Winston Churchill den Ort gemalt haben.
Interessante Lampen-Dekoration aus Kochtöpfen

Nach einer guten Stunde fuhren wir weiter bis zum Aussichtspunkt Cabo Girao, der an einer mit 580 Metern weltweit höchsten Klippen liegt! Von der sicherlich imposanten Aussicht bekamen wir heute aufgrund der dichten Wolken, die den Miradouro einhüllten, leider nur sehr wenig mit.

Also brachen wir schnell wieder auf und fuhren entlang der Küste und durch zahlreiche Tunnel weiter nach Ribeira Brava.  Allerdings mussten wir feststellen, dass der Ort bis auf eine hübsche Kirche und einen recht breiten Strand samt Strandbad jedoch eher wenig zu bieten hatte. Daher kann man den Stopp auch auslassen, wenn man nicht gerade zum Schwimmen herkommt. 
Wie sie sehen, sehen sie nichts! 🙂 Am Aussichtspunkt Cabo Girao
Kurz konnten wir einen Blick tief hinab auf die Küste erhaschen.
Die schöne Kirche von Ribeira Brava
Das Strandbad des Ortes

Viel mehr lohnt sich dagegen ein Besuch des nächsten Ortes Ponta do Sol.
Alleine schon die Lage, eingerahmt von der hohen Steilküste und seiner kleinen sehenswerten Altstadt samt Promenade, die dann nachmittags von der namensgebenden Sonne beschienen wird, machten diesen Ort zu etwas besonderem. Unser Auto stellten wir im Zentrum auf dem öffentlichen Parkplatz ab und stiegen zunächst über diverse Treppen hinauf zur Kapelle Sao Sebastiao, da man von dort einen schönen Blick hinab auf das Dorf hatte.

Von hier aus ging es wieder hinab ins kleine Zentrum und an die Promenade.

Blick vom Vorplatz der Kapelle hinab auf Ponta do Sol
Auf solch steinbesetzten Treppen ging es hinauf zur Kapelle.
Unzählige kleine Köpfe zierten diese Mauer in der Nähe des Parkplatzes

Hier lohnt sich der kurze Aufstieg zum linkerhand gelegenen Restaurant, denn von dort und der Landzunge dahinter bietet sich eine schöne Sicht auf das Dorf und die Steilküste. Von den Felsen springen auch gern einheimische Kinder ins Wasser, die sich dabei auch mal in Pose setzen. Ein Schild in der Nähe der Felswand weist auf einen ehemaligen steilen Küstenpfad hin über den früher alle Waren deutlich mühsamer als heute transportiert werden mussten.

Uns zog es zurück ins Zentrum und ins Restaurant Steak & Sun in der Rua Dr. Joao Augusto Teixeira. Hier bestellten wir uns einen sehr guten Thunfisch in Sesamkruste und einen Burger, zu dem ihr unbedingt die famosen selbstgemachten Potato Wedges probieren solltet! Die Preise sind im Steak & Sun zwar etwas höher, aber sind es wert.
Schöne Fußgängerbrücke am Anfang des ehemaligen Küstenpfades
Blick auf Strand und Promenade von Ponta do Sol

Nach dem Mittagessen gönnten wir unserem Auto eine Gratis-Dusche am Wasserfall Cascata dos Anjos, der sich direkt über der Küstenstraße ergießt und von diversen Touristen belagert ist. Entsprechend vorsichtig solltet ihr hier fahren. Leider war der direkte Weg in unser letztes Ziel für heute, Jardim do Mar, gesperrt und so mussten wir eine recht lange Umleitung über Paul do Mar nehmen. Dafür kamen wir so immerhin am Miradouro Paul do Mar vorbei, der eine schöne Sicht auf die westliche Steilküste bot.

Gratis Autowäsche an der Cascata dos Anjos
Blick auf Paul do Mar vom gleichnamigen Aussichtspunkt
Im ruhigen Jardim do Mar entspannten sich nicht nur die zahlreichen Katzen.
Blick von Jardim do Mar entlang der Steilküste in Richtung Paul do Mar

Im kleinen Jardim do Mar angekommen, benötigten wir unser Auto gar nicht mehr, denn fast alle Häuser im Ort waren nur per Pedes zu erreichen. Entsprechend war hier alles noch einen Tacken ruhiger als in den anderen Orten. Dies schien nicht nur den zahlreichen Katzen, sondern auch Touristen zu gefallen, denn fast jedes Gebäude war zu einem hübschen Ferienhaus umgebaut. Sogar Bananenstauden und Weinranken wuchsen in den Gärten mitten im Ort! Nicht zu unrecht trägt dieser Ort daher „Garten“ im Namen.

In den engen Gassen von Jardim do Mar konnte man sich nur zu Fuß fortbewegen.
Hier wuchsen nicht nur Bananenstauden mitten Ort…
…sogar Weinreben rankten sich über den Weg und spendeten Schatten.
Die Capela de Piedade unterhalb des zentralen Parkplatzes
In Joe´s Bar kehrten wir vor der Rückfahrt ein.

Im der netten Joe’s Bar kehrten wir zum Abschluss noch auf einen Kaffee ein, bevor es insgesamt circa eine Stunde mit dem Auto bis zurück nach Gaula ging.

Was für ein schöner Roadtrip mit so vielen unterschiedlichen Eindrücken auf relativ kurzer Strecke!
Christian

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