Mallorca Tag 3: Die Tramuntana und ihre pittoresken Bergdörfer

Ausblick vom ersten Stopp unserer Rundfahrt durch das Tramuntana-Gebirge, der Mirador de s’Entreforc.

Um unsere von der gestrigen langen Wanderung zugegeben noch etwas müden Waden zu entlasten, stand für heute eine Tagestour mit dem Auto durch die Berge der Tramuntana an.
Mit dem Wetter hatten wir erneut Glück und die Sonne strahlte uns dank wolkenlosem Himmel an. 
Hier auf Google Maps findet ihr alle Stationen der eintägigen Rundfahrt von Alcudia aus.

Die Route durch die Tramuntana – fast immer auf der MA-10.

Zunächst fuhren wir erneut von Alcudia aus in Richtung Norden, vorbei an Pollenca und weiter die M-10 hinauf in die Berge. Auf dem Weg zu unserem ersten Etappenziel, dem Dorf Fornalutx, führte uns die Bergstraße immer wieder an schönen Aussichtspunkten vorbei – unter anderem dem Mirardor de s’Entreforc, der einen tollen Blick auf einen Teil des gestrigen Wanderwegs samt der alten Polizeistation sowie auf den Schlund des Torrent de Pareis bot. 
Weiter ging es vorbei an den beiden Stauseen Blau und Cuber, die jedoch wie die meisten künstlichen Seen eher wenig Charme besaßen. Allerdings meine ich mich entsinnen zu können, dass der Cuber-See Startpunkt einiger Bergwanderungen ist und sich dort auch ein recht großer Wanderparkplatz befindet.

Der Stausee Blau
Übungseinsatz am Cuber See – im Hintergrund die Radarkuppel auf dem Puig Major
Die Besatzung winkte mir sogar während ihres Tiefflugs zu!
Bei den beiden hier ging es dagegen eher geruhsam zu.

In Fornalutx angekommen, stellten wir unser Auto auf dem Parkplatz am östlichen Ende des Ortes ab. Das Dörfchen gilt zu Recht als eines der schönsten von der ganzen Insel und seine verwinkelten Gassen, die zudem noch mit Girlanden geschmückt waren, luden zum Entdecken ein.
Meinen ersten geliebten Café Cortado auf Mallorca gönnte ich mir ein wenig später am kleinen Dorfplatz mit seiner schönen Treppe im Café Sa Placa und beobachtete etwas das gemütliche Treiben. Mit solch entspanntem Sightseeing konnte der Tag definitiv weitergehen! 😉

Blick auf Port Soller vom Mirador de Ses Barques
Angekommen in Fornalutx
Wer zweifelt bei solchen Bildern noch daran, dass der Ort zu einen der schönsten Mallorcas zählt?!
Blick in Richtung Soller und auf das Tramuntana-Massiv linkerhand
Hier passte einfach alles perfekt zusammen!
Herrschaftliche Patio in einem der Häuser
Der, wie viele Gassen des Ortes auch, mit Girlanden geschmückte Placa d’Espanya

Doch zu lange durften wir dem Müßiggang dann leider doch nicht frönen, denn wir hatten noch ordentlich Strecke und zahlreiche Sehenswürdigkeiten vor uns! 
Also zurück zum Auto und dann weiter nach Deia.
Der ebenfalls kleine und nicht minder schöne Ort war sogar bereits in unserem ersten gemeinsamen Mallorca-Urlaub im Jahre 2011 das Ziel einer Wanderung von Soller aus.
Entsprechend interessant war es, die damaligen Eindrücke nun mit den aktuellen zu vergleichen und in der Tat erkannte ich sogar die an der Hauptstraße gelegene Haltestelle wieder, an der wir damals auf den Bus zurück nach Soller gewartet hatten. Auch der Weg hinauf zu dem Kirchberg, von dem aus man ein schönes Panorama über den Ort hatte, kam mir irgendwie vertraut vor.

Der Kirchberg von Deia
Die MA-10 führt direkt durch den kleinen Ort
Toller Garten eines Hauses im Dorfzentrum
Das Tramuntana-Massiv bildete den perfekten Rahmen
Nette Kunstinstallation in Form von lauter kleinen bunten Vogelhäuschen

Nach einer guten Stunde Aufenthalt hieß es wieder „aufsatteln“ und weiter auf der MA-10 bis zur Residenz Son Marroig, die mit ihrem bekannten Fotomotiv mit Blick auf den schneeweißen Pavillon und die Küste so manchen Reiseführer ziert.
Aber auch die kleine Gartenanlage und die gut erhaltenen Räume des Hauses mit teils Jahrhunderte altem Mobiliar waren sehenswert.
Darüber hinaus lohnte auch der Ausblick auf die schmale Landzunge mit ihrem beeindruckenden Loch Sa Foradada, in deren Bucht diverse Booten ankerten. Diesen Blick gibt es sogar kostenlos, wenn man nicht den Eintritt in die Residenz zahlen möchte, denn der Mirador liegt rechterhand vor der Residenz.

Die imposante Nordküste Mallorcas
Son Marroiq
Das spektakulärste „Loch“ Mallorcas: Sa Foradada
Der viele Cover von Mallorca-Reiseführer zierende Ausblick von der Terrasse von Son Marroiq
Der hübsch angelegte kleine Garten des Landsitzes
Einer der diversen begehbaren Innenräume mit zahlreichen alten Möbeln und Accessoires.

Von Son Marroiq sollte es auch nicht mehr allzu weit bis zu unserem nächsten Stopp sein, der zugleich auch zu einem der am häufigsten besuchten Ausflugszielen Mallorcas zählte, dem Ort Valldemossa
Dies erneut zu Recht, denn das Bergdorf zählte, wie auch Fornalutx, meiner Meinung nach zu den schönsten auf ganz Mallorca! 
Unser Auto parkten wir kostenlos im westlichen Teil des Dorfes und nicht auf dem meist vollen und kostenpflichtigen Parkplatz im Zentrum. Auch von dort benötigten wir gerade einmal fünf Minuten, bis wir uns in der Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Souvenirläden und Restaurants befanden. 
Soviel Angebot machte natürlich hungrig! 😉
Also machten wir uns auf die Suche nach einer ansprechenden Lokalität und wurden mit dem Restaurant Casa de sa Miranda fündig, das uns nicht ganz so touristisch erschien wie die anderen und in einer ruhigen Seitenstraße etwas abseits vom Trubel gelegen war.
Dort gab es dann leckere peruanische Causa und Cannelloni sowie ein kühles Blondes.
Nach dem Essen war es bereits Nachmittag und als wir uns wieder auf den Weg durch das Dorf machten, wirkte es nun deutlich leerer und angenehmer, da wohl viele der Tagestouristen mit ihren Bussen wieder auf dem Rückweg in ihre Hotelanlagen waren.

Die belebte Fußgängerzone von Valldemossa
Die Häuserfronten wirkten teils richtig wehrhaft.
Blick auf die Kirche Eglesia de Sant Bartolomeu
Rund um die Kirche waren die Gassen von Valldemossa am schönsten hergerichtet.
In dem Gewirr aus engen Gassen konnte man sich schon ein wenig verlaufen.
Blick auf das königliche Kartäuserkloster, das „Real Cartuja“ vom dazugehörigen Garten Jardins Rei Joan Carles aus

Wir spazierten nun in den östlichen Teil des Dorfes oberhalb der Kirche Eglesia de Sant Bartolomeu. Hier befanden sich meiner Meinung nach die schönsten Gassen von Valldemossa: Ursprünglich, eng, verwinkelt und teils liebevoll mit unzähligen Blumen und Pflanzen geschmückt.
Nach dieser ausgiebigen Besichtigung mussten wir uns nun wirklich sputen, denn die Sonne stand bereits recht tief am Himmel. Dafür tauchte sie jedoch die imposante nordwestliche Steilküste in ein tolles Licht.
Daher stoppten wir auf dem Weg auch noch einmal kurz und erklommen den kleinen alten Wachturm Torre del Verger, um das Panorama auf die angestrahlte Küste einzufangen.
Am Ende schafften wir es dann gerade so bis nach Sant Elm, um rechtzeitig zum berühmten Sonnenuntergang dort zu sein, denn dieser soll angeblich der schönste der ganzen Insel sein. Vorausgesetzt man hat den Blick frei auf die Insel und das Naturreservat Sa Dragonera, die sich namensgebend einem liegenden Drachen gleich aus dem Meer erhebt und hinter der ein wenig später die Sonne romantisch versank.

Der Torre del Verger
Vom begehbaren Dach des Turms offenbarte sich uns ein fantastisches Panorama.
In Sant Elm angekommen – gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang!
Die Sonne verschwand langsam hinter dem im Meer liegenden Drachen – bzw. der Insel Sa Dragonera.

Mit diesen fantastischen Eindrücken im Kopf fuhren wir am Abend zurück nach Alcudia, diesmal jedoch über Palma und die Autobahn und kamen nach einer guten Stunde in unserem Appartement an.
Christian

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