Peru: Bergwanderung zum Geysir bei Pinchello

Nachdem der gestrige Tag zwar sehr erlebnisreich aber eher entspannt war, hatten wir uns für diesen Tag eine Bergwanderung zu dem Geysir Fhure auf 4.500 Metern Höhe vorgenommen. Zunächst ging es per Kleinbus zum kleinen Örtchen Pinchello im Colca Tal, von wo unser Guide noch sein Transportmittel genannt „Esel“ und seinen schwarzen Hütehund „Negro“ von seinem Familienhaus abholte und unsere Wanderrucksäcke auf Esel lud.

Auf Rückfrage bei unserem Guide hatte Esel in der Tat keinen Namen – hier oben werden Nutztiere ziemlich pragmatisch gesehen, so wie ein Moped oder ein Traktor eben.

Esel wird startklar gemacht
Die „Strassen“ in Pinchello
Das Dorf Pinchello im Colca Tal

Gleich hinter dem Dorf auf 3.600 Metern Höhe ging es dann direkt bergauf, was sich für die nächsten drei Stunden bis zur Ankunft am Geysir auch nicht mehr ändern sollte. Da wir ja bereits ein paar Tage in Peru waren, konnten wir uns schon etwas akklimatisieren und wanderten noch relativ entspannt durch die schönen, von schneebedeckten Gipfeln umrahmten Bergwiesen und Äckern des Dorfes. 

Bergpanorama auf 3.600 Metern Höhe

Der Wanderweg führte zunächst an den Wiesen und Äckern des Dorfes entlang.

Wir folgten dabei größtenteils einem Schotterweg, der uns entlang eines Bachlaufes um einen Hügel herum führte und man im Hintergrund einen ziemlich hohen Berg sehen konnte. Im Gespräch mit unserem netten Guide erfuhren wir, dass er auch vor kurzem eine Tour ganz dort hoch auf diesen 6.000er mit Bergsteiger-Touris gemacht hatte und zeigte uns ein paar Beweisfotos vom Gipfelkreuz.
Da meine Beine bereits etwas müde waren und das Atmen nun mit jedem Schritt schwerer wurde, wusste ich, dass Bergsteigen in diesem Leben nicht mehr mein Hobby werden würde.

Danach ging es weiter über einen Schotterweg entlang des Bachlaufes.

Blick auf den schneebedeckten 6.000er, auf den unser Guide auch Touren anbietet.

Überquerung des Baches – für Esel und Negro eine leichte Übung!
Wildpferde

Das Panorama auf die umliegenden Berge war in der Tat atemberaubend! 🙂
Den letzten Kilometer vor unserem Ziel fühlten wir uns wie um 60 Jahre gealtert, da wir uns nur noch mit kleinen Tippelschritten bewegen konnten und dabei beständig nach Luft japsten. Ich liebte Esel nun dafür, dass er meinen Rucksack trug!
Dann war es endlich geschafft und wir konnten den Geysir Fhure vor uns sehen.
Seine bis zu 50m hohe Dampfsäule war durchaus imposant, doch mich begeisterte eher das Bergpanorama und vor allem die Tatsache, es hier hoch auf 4.500 Meter geschafft zu haben!
Als uns jedoch unser Guide erzählte, dass die Kühe der Familie hier oben grasen und seine Mutter diesen Weg pro Woche zweimal geht, um nach ihnen zu sehen, dachte ich mich verhört zu haben…unglaublich!!

Der Geysir Fhure auf 4.500 Metern Höhe

Unser treuer Begleiter „Negro“

Nach dem Lunch, den auch Esel hoch gebracht hatte, ging es zunächst an einem Kanal, der die tieferliegenden Felder des Dorfes mit Wasser versorgt entlang bergab und nach ca. zwei Stunden waren wir wieder in Pinchello angelangt.

Rückweg entlang des Bewässerungskanals für die Äcker des Dorfes.

Gott sei Dank nicht ein Teil unseres Esels!

Ausgepowert aber glücklich bezogen wir dann unser neues Hotel Eco Inn, das schräg gegenüber der Colca Lodge am oberen Rand des Canyons lag und dessen Zimmer auch schön waren. Das Essen jedoch war eher Kantine und die Cola warm und absolut kein Vergleich zu den Gaumenfreuden und den Thermalbädern der Colca Lodge. Daher würde ich jedem die Lodge empfehlen!

Hotel Eco Inn am Rande des Canyons

Am nächsten Morgen sollte es dann mit unserem bereits bekannten Fahrer Cesar weiter nach Puno zum Titicaca-See gehen.
Christian

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