Peru: Fahrt von Puno nach Cusco

Was konnte noch mehr beeindrucken, als das schier endlos erscheinende Blau des Titicacasees mit seinen einzigartigen aus Schilf errichteten schwimmenden Dörfern, den Uros Inseln?


Ähnliche Fragen hatte ich mir auf dieser Perureise schon öfter nach einem beeindruckenden Zwischenziel gestellt und sie wurden dann oft auch mit einem mindestens ebenso spektakulären weiterem Highlight beantwortet.
So sollte es auch diesmal sein, denn unser nächstes Ziel war die alte Inkahauptstadt Cusco, die mit ihrem einzigartigen Mix aus uralten Inkabauten und aus der spanischen Kolonialzeit stammenden Gebäuden, die teils auf den alten Grundmauern der Inka aufsetzen, für mich die schönste und charismatischste Stadt in Chile ist.
Zunächst aber ging es mit einem „Luxusbus“ auf einer ca. neunstündigen Fahrt von Puno mit mehreren Zwischenstopps auf dem Landweg nach Cusco. Der Bus war zwar im Grunde ein ganz normaler recht moderner Reisebus, aber wirklichen Luxus wie etwa die extreme Beinfreiheit und großen Sessel der Semi-Cama Überlandbusse in Chile konnte ich nicht entdecken. Allerdings waren wir nun „Pasajeros VIP“ und bekamen ein prima rotes Clubbändchen – davon hatte ich schon immer geträumt! ;-P
Pasajero VIP!
Die Kirche von Pucara – natürlich auch mit Tonstieren verziert

Schöne alte Hausfront
Tonstier in Lebensgröße

Da wir aber ca. jede Stunde einen Stopp einlegten, war die Fahrt auch für einen zwei Meter großen Menschen, der nur quer im Sitz Platz findet noch erträglich. 🙂 

Der erste Halt ca. 40 Minuten hinter Puno war in einem kleinen Dorf namens Pucara, dessen Besonderheiten eine schöne Kirche sowie diverse der Tonstiere sind, mit denen viele Dachgiebel in Peru geschmückt sind. Hier allerdings nicht nur in der kleinen Version sondern direkt in Lebensgröße auf dem Dorfplatz.
Von nun an führte die Strasse kontinuierlich über die Altiplano-Hochebene und deren in der Sonne gold glänzenden Gräsern bergauf, da wir auf unserem Weg nach Cusco den 4.300 Meter hoch gelegenen Bergpass La Raya überwinden mussten, der zugleich auch die höchste Stelle unserer Fahrt markierte. Auf dem Pass war es entsprechend der Höhe auch merklich kühler und es wurden einem unzählige Jacken, Decken und Schals aus Alpakawolle in den verschiedensten Farbtönen feil geboten.
Der Bergpass La Raya auf 4.300 Metern Höhe
Alpaka-Produkte soweit das Auge reicht

Der Pass ist auch die Grenze der Region Puno und Cusco

Ab hier fuhren wir dann aus der Region Puno in die Region Cusco und es ging wieder bergab und zum Mittagessen in ein typisches Touristenrestaurant, in dem wir noch Busladungen weiterer identischer Reisegruppen antrafen. Allerdings war das Essen sogar überraschend gut und ich hatte noch eine innige Begegnung mit einem Lama, das mir beinahe einen Kinnhaken versetzt hätte. 😉

Fahrt durch leuchtend grüne Bergtäler

Das überraschend gute Touristenrestaurant
Liebes Alpaka
Böses Lama
Früh übt sich, wer mal Rennfahrer werden will! 🙂

Nachmittags ging es dann überwiegend durch diverse Bergtäler und entlang an saftig grünen Weiden vorbei bis zur beeindruckenden Tempelruine von Racchi, die auf den ersten BLick eher wie ein römisches Aquädukt anmutet.

Die Ruinen von Racchi
Die Außenmauer des ehemaligen Inkatempels von Racchi wirkt eher wie ein römisches Aquädukt.
Sicht auf die Mauer vom hinteren Teil der Tempelanlage

Von der Seite etwas „windschief“ 🙂

Weitere ehemalige Tempelbauten

Irgendwie fühlte ich mich hier sogar etwas an die Verbotene Stadt in Peking erinnert.

Finde den Hut! 🙂
Souvenirmarkt vor dem Eingang zur Tempelruine

Danach führte uns die Reise zu unserem letzten Stop vor Cusco, nach Andahuaylas mit seiner schönen mit Fresken verzierten Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Leider wurde die Kirche jedoch gerade renoviert und wir verzichteten auf einen kostenpflichtigen Besuch und betrachteten lieber entspannt auf dem Vorplatz das geruhsame Dorfleben.

Die Kirche von Andahuaylas

Leider wurden die schönen Fresken gerade renoviert
Waldorf Puppen??!?
Auf dem Balkon möchte ich lieber nicht sitzen…
Mann vor Mauer
Schöner Dorfplatz vor der Kirche in Andahuaylas 

Nachdem sich alle noch mit Snacks und Drinks versorgt hatten, ging es noch ca. eineinhalb Stunden weiter auf der letzten Etappe bis nach Cusco.

Dort wurden wir auch schon von einer netten deutschen Reisebegleiterin erwartet und in unser Hotel Casa Andina gebracht, dass hervorragend direkt in der Innenstadt in unmittelbarer Nähe der Kathedrale gelegen war.
Blick vom Balkon unseres Hotezimmers auf die Basilica la Merced im Zentrum von Cusco

Die Jesuitenkirche  neben der Kathedrale von Cusco auf dem Plaza de Armas
Blick auf die beeindruckende Kathedrale von Cusco
Der in verschiedenen wechselnden Farben illuminierte Springbrunnen mit dem Inkakönig
Die Kathedrale von Cusco bei Nacht

Das Restaurant Pachapapa

Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, zogen wir dann noch mal los und genossen das abendliche Cusco, dessen illuminierten Bauwerke und engen Gassen sowie die Lichter der Häuser an den die Stadt umgebenden Berghängen eine tolle, fast schon mediterrane Stimmung verbreiteten.

Nach einem leckeren Abendessen (Lomo Saltado) im Pachapapa inklusive Live-Harfenmusik ging dieser weitere beeindruckende Urlaubstag in Peru für uns zu Ende.
Christian

P.s.: Ein kleines Jubiläum ist nun hiermit geschafft: Der 50ste Post! …na dann mal P(r)ost! 🙂 

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