An diesem Morgen fuhren wir erneut mit dem Langboot gemeinsam mit ein paar anderen Gästen zunächst etwas flussabwärts, bevor wir nach einer kurzen Wanderung einen so genannten Oxbow Lake (auf Deutsch Altwasser) erreichten. Dieser See ist das Überbleibsel eines Seitenarmes des Flusses, der irgendwann einmal seine Verbindung zum Fließgewässer verlor. Dadurch wurde dieser See für viele Wasservögel und auch mehrere Otter, die wir heute besichtigen wollten, zur neuen Heimat.
Wir bestiegen am Ufer des Sees einen einfachen Holzkatamaran, der mit Sitzbänken ausgestattet und komplett offen war, wodurch wir perfekt die umgebende Natur beobachten konnten.
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An Bord des Holzkatamarans auf dem Oxbow Lake |
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Ein Hoatzin am Rand des Sees |
Während unsere Guides uns langsam vorwärts stakten, genossen wir die morgendliche Stille und Friedlichkeit.
Plötzlich und ohne Vorwarnung fielen die ersten dicken Regentropfen auf uns herab und nach ein paar Sekunden schüttete es bereits wie aus Kübeln!
Gut, dass wir alle Regenponchos dabei hatten, selbst die sonst nicht zimperlichen Guides waren bei dieser Sintflut froh darum!
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Die Sintflut brach ohne Vorwarnung los! |
Lustigerweise hörte es dann nach ein paar Minuten auch genau so schnell auf, wie es begonnen hatte.
Kurz darauf entdeckte dann einer der Guides zwei Otter, die gerade ihr Frühstück erfolgreich aus dem Wasser gefischt hatten und immer wieder abtauchten bevor wir ihnen zu Nahe kommen konnten.
Nachdem wir sie ca. 20 Minuten beobachtet hatten fuhren wir wieder an die Anlegestelle zurück und liefen dann im erneut einsetzenden Regen durch den Dschungel.
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Der Reiher im Hintergrund lässt sich von dem Otter nicht aus der Ruhe bringen. |
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Die Otter fischten sich gerade ihr Frühstück aus dem See als wir sie entdeckten. |
Der Regen störte eigentlich auch gar nicht, denn es war ein neues und interessantes Erlebnis, durch den dichten Dschungel zu laufen, während das Wasser auf die riesigen Blätter tropfte und ein ganz eigenes Geräuschkonzert veranstaltete.
Getrocknet und zurück in der Lodge, wanderten wir mit William einen neuen Weg Stromaufwärts entlang und konnten diesmal ganz nah an Kapuziner-, Totenkopf- und Tamarinäffchen herankommen. Letztere bevölkerten sogar die niedrigen Bäume auf dem Gelände des Manu Wildlife Centers in unmittelbarer Nähe der Bungalows!
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Eines der Totenkopfäffchen im Sprung |
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Es war toll, wie nah wir den Affen diesmal kamen! |
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Auch einen achtbeinigen Vertreter entdeckten wir am Wegesrand. |
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Tamarin-Affen auf den Bäumen mitten auf dem Gelände der Lodge. Sie erinnerten mich irgendwie an Gremlins! 🙂 |
Nach dem Mittagessen wanderten wir zu der in der Nähe der Lodge gelegenen und im Vergleich zur gestrigen Lehmlecke von Blanquillo bedeutend kleineren Lehmlecke und konnten dort erneut Aras beobachten.
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Die in der Nähe der Lodge gelegene Lehmlecke hatte auch ihre „Stammkundschaft“ an Aras. |
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Aras im Flug |
Nachmittags erkundeten wir noch auf eigene Faust die Rundwege und erklommen den ca. 30m hohen Aussichtsturm der Lodge, der im Grunde ein „Aussichtsbaum“ ist, da man über eine Wendeltreppe auf eine doppelstöckige Beobachtungsplattform gelangt, die mitten in die Baumkrone hinein gebaut ist. Die Aussicht von dort oben war entsprechend phänomenal – nur die vielen Mücken liessen uns dann doch schneller als geplant herabklettern. 🙂
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Wendeltreppe hinauf zur Aussichtplattform |
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Blick in den Sonnenuntergang zwischen den Baumkronen auf ca. 30 Metern Höhe |
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Von hier oben konnten man die Artenvielfalt der Flora sehr gut erkennen. |
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Etwas schwindelfrei sollte man schon sein! 🙂 |
Am Abend wurde es nochmal etwas abenteuerlich, denn wir gingen im Dunklen mit dem Langboot auf Kaimanjagd – natürlich nur mit Suchscheinwerfer und Kamera bewaffnet!
Als nach etwas Herumfahren plötzlich 2 rote Punkte im Scheinwerferlicht auftauchten, hatten wir tatsächlich einen kleinen Kaiman entdeckt. Später dann sogar noch einen ausgewachsenen – den leider alle bis auf uns auch geschafft hatten zu fotografieren. 🙁
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Kaiman am Flussrand |
Naja, egal: Es war trotzdem erneut ein phantastischer Tag – leider jedoch auch bereits der letzte unseres Trips im Manu Nationalpark.
Christian