Peru: Vom Bergnebelwald zum Rio Madre de Dios

Nur der frühe Vogel fängt den Wurm!

Das war nicht nur sprichwörtlich unser Motto dieses Tages, als wir um 05:15 Uhr von der Cock-of-the-Rock Lodge aufbrachen zu einer kleinen Dschungeltour, um im Sonnenaufgang die zahlreichen Vögel zu beobachten. Die so genannte blaue Stunde hielt auch was sie versprach und so konnten wir zahlreiche Vögel und darunter diverse Jungtiere des Cock-of-the-Rock entdecken.

Zahlreiche Vögel in der Umgebung der Lodge
…und ebenso viele Schmetterlinge
Cock-of-the-Rock
Dieses Exemplar fand sich sogar direkt am Bungalow 😉

Um 07:30 Uhr gab es dann Frühstück in der Lodge mit frischem Papaya-Bananensaft direkt aus der Natur. Eine Stunde später stiegen wir wieder in unsere Busse und sagten der Lodge Adieu.
Das heutige Tagesziel war eine direkt am Fluss Rio Madre de Dios gelegene Lodge. Die Fahrt mit dem Bus war bereits wieder selbst das Ziel aufgrund des tollen Panoramas entlang der Berghänge und dann hinab immer tiefer bis zu einer Coca-Plantage und einem kleinen Dorf auf ca. 700m Höhe. 

Kurzzeitiger „Stau“ auf der Straße

Wir besichtigten die Coca-Plantage, die für die Einheimischen ganz normal, für einen durch diverse Hollywood-Drogenfilme geprägten Europäer aber schon irgendwie spannend war. 🙂 
Durchaus interessant anzusehen waren neben den Cocapflanzen auch Kaffee, Zitronengras, eine peruanische Art gelber Tomaten, Papaya. Der ziemlich freche „Haus-Ara“ führte dabei Kunststücke vor und schnappte mir fast in die Hand als ich ihm seine Banane geben wollte. 

Die Coca-Plantage
Die berühmten Coca-Planzen
Der „Haus-Ara“
Er war ganz versessen darauf….

…uns seine Kunststücke vorzuführen!
Sein etwas scheuer kleinerer Mitbewohner.

Das Dorf selbst hatte auch etwas den Reiz von Abenteuer mit seiner alte Brücke und den noch älteren Autos – zumal uns erzählt wurde, dass hier bis vor ein paar Jahren wirklich noch das Gesetz der Straße herrschte.

Am Straßenrand zum Trocknen ausgebreitetes Coca
Straßenszene im Dschungeldorf
Der gute alte deutsche Unimog! 🙂
Die nicht mehr genutzte ältere Brücke des Dorfes.

Von dort ging es dann weiter bis wir die Bootsanlegestelle von Atalaya am Rio Madre de Dios erreichten. Wir tauschten dort unseren Van gegen ein Langboot mit Außenbordmotor und fuhren über den Fluss ca. 20 Minuten bis zur Anlegestelle der Amazonia Lodge. Hier waren wir nun endgültig im Dschungel angekommen und wurden direkt hinter dem Fluss von dichter Vegetation und entsprechend hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit begrüßt. Nach kurzem Fußmarsch erreichten wir die Lodge und konnten dort unmittelbar zahlreiche Kolibris beobachten, die ihre mit einer Art Zuckerwasser gefüllten Futterstationen umschwirrten.

Einschiffen in Atalaya
Fahrt mit dem Langboot zur Amazonia Lodge
Die Amazonia Lodge
Kolibri im Schwebeflug neben seiner Futterstation

Voller Tatendrang, die umgebende Natur zu erkunden, brachen wir dann mit unserem Guide William zu einer Rundwanderung entlang der zahlreichen, die ehemalige Plantage und nun Lodge umgebenden Wege auf und waren extrem beeindruckt, da er so gut wie jede Pflanze oder jedes Tier kannte und auch für uns oft entdeckte. Darunter waren verschiedenste seltene Vögel wie etwa der Hoatzin mit seinen urzeitlich klingenden Rufen, der auch tatsächlich ein direkter Nachfahre des Archeopterix ist. Kleinere Affen und laut unserem Guide sogar ein Kaiman begegneten uns auch noch – letzterer sprang leider bevor wir ihn sehen konnten schon in den Fluss. Das Abendessen in der Lodge war lecker und die Duschen und Toiletten sauber, waren jedoch in einem separaten Gebäude gelegen.

Schild am Wegesrand der ehemaligen Plantage
Ein „Stealth“-Vogel! 🙂 Habt ihr ihn entdeckt?
Das gepflegte Grundstück der Lodge trennt nur wenige Meter vom Dschungel

Ananas
Hinein in den Dschungel!!

Hier gab es die seltsamsten Insekten…

und größten Ameisen (Bullenameise), die ich je gesehen habe!
Zwei Hoatzin-Vögel

Auf der Veranda der Lodge mit tollem Blick in den Garten und auf die herumschwirrenden Kolibris

Umgeben von zahlreichen Tiergeräuschen fielen wir dann in unsere Betten im Dank diverser Fenstergitter Moskito-freien Zimmer und freuten uns auf einen weiteren spannenden Dschungeltag!
Christian

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