Peru: Von Arequipa nach Yanque

Nach dem sehr entspannten und eindrucksvollen Aufenthalt in der „Weißen Stadt“ Arequipa, ging es am nächsten Morgen mit dem Van weiter in Richtung Yanque und dem Colca Canyon. Dort erwarteten wir neben ein paar schönen Wanderungen, vor allem das fliegende Wahrzeichen der Anden, den Condor, zu Gesicht zu bekommen.
Aber zunächst einmal galt es mit dem Auto eine insgesamt ca. sechsstündige Fahrt hinter uns zu bringen.

Die Bergstraße ist eine der Hauptverkehrs-Adern in der Region

Achtung Vikunias!
…und da sind sie auch schon! 🙂

Imposante Hochebenen-Landschaft

Die Höhe, die wir dabei erklommen, war mit einem Maximum von 4.910 Metern oben am Bergpass Mirador de los Andesdurchaus der Reiseflughöhe eines Kleinflugzeugs würdig und entsprechend dünn wurde auch die Luft für uns Europäer dort oben.
Daher machte unsere Guide in weiser Voraussicht vor dem finalen Anstieg auch eine Coca-Tee-Pause mit uns an einer kleinen Raststätte….und welch Wunder: Es wirkte!
Außer dem typischen Japsen nach Luft auf dem Bergpass, wurde ich von starken Kopfschmerzen verschont und konnte den tollen Rundumblick geniessen. 

Coca-Tee Pause
Trotz der Höhe blüht Flora & Fauna
Einer der vielen  kleineren Seen
Bei den Bergen im Hintergrund waren sicherlich ein paar „6.000er“ dabei
Am Pass auf 4.910 Metern Höhe angekommen
Ein paar warme Klamotten aus Alpaka-Wolle kann man hier oben sicherlich gut gebrauchen!
Gandalf?

Aber auch während der Fahrt beeindruckte das ungewohnte Berg- und Hochebenen-Panorama und unser Fahrer hielt so oft wir es wollten, oder wenn er eines der eher seltenen Tiere entdeckte, die wir garantiert übersehen hätten. So kamen wir etwa zu dem, laut Guide seltenen Vergnügen, Vikunjas sowie Guanakos und Alpakas ganz aus der Nähe vom Straßenrand fotografieren zu können.

Ein Alpaka
…noch mehr davon! 🙂

Die beiden Genossen waren sich nicht so ganz einig! 🙂

Danach ging es wieder bergab, bis wir an unserem Ziel, dem im Colca Tal gelegenen Städtchen Yanque ankamen.
Langsam überkam uns auch ein kleines „Hüngerchen“. Es ging jedoch dann nicht in unser nahe gelegenes Hotel, sondern mitten in die engen staubigen Gassen von Yanque und zu unserem heutigen Highlight, dem Besuch einer peruanischen Familie.
Die fünfköpfige Familie samt achtjährigem Sohn und dem erst ein paar Monate altem Schwesterchen Nadine, dass in unzählige Lagen Kleidung eingehüllt, stilecht in einer Wäscheschüssel entspannte, lies uns direkt willkommen fühlen.
Nach kurzem Small-Talk in der winzigen aus Lehm errichteten Küche, bei dem unsere Guide die Dolmetscherin spielte, waren wir bald „integriert“ und kurzerhand zum Kartoffelschälen und Gemüse putzen abkommandiert. 🙂

Yanque
Der Herd unserer Gastfamilie
Die kleine Nadine in ihrer Wäscheschüssel

Der aus Kartoffeln, Alpakafleisch, Kürbis und anderem Gemüse zubereitete Eintopf schmeckte sehr lecker, doch zum Entspannen blieb keine Zeit, da mich der Sohn gleich darauf zu einer Partie Schach rekrutierte und ich als absoluter Amateur fast noch gegen den kleinen „Kasparov“ verloren hätte.
Gesättigt ging es dann nach einem herzlichen Abschied inklusive Erinnerungsfoto über eine abenteuerliche Schlaglochpiste, die kaum breiter als zwei Meter war und direkt am Canyonrand entlangführte, hinab in den Canyon zu unserem Hotel, der Colca Lodge.
Im Vergleich zu dem Lehmhaus der Familie war die Hotelanlage und unser stilvolles Apartment ein krasser Gegensatz und lies einen schon etwas nachdenklich werden…
Da es bereits dämmerte, schmissen wir einfach alle unsere Sachen auf das Bett und die Stühle und schlüpften in Badehose und Bademantel, denn wir wollten auf jeden Fall noch in den Genuss der hoteleigenen Natur-Thermalbecken kommen, bevor es dunkel und auch entsprechend der Höhe entsprechen kalt draußen wurde!
Ich kann euch sagen…es lohnte sich! In den bis zu 40 Grad warmen Becken mit Blick auf den Canyon und die Berge im Hintergrund lies es sich gar vortrefflich auf „Stand-By“ gehen! 😉

Die direkt am Fluss gelegenen Thermalbecken der Colca Lodge

Nach einem ebenfalls tollen Abendessen im Hotelrestaurant – in meinem Fall gab es das typisch peruanische Gericht Aji de Gallina (Huhn in Chillisoße), liessen wir uns dann zufrieden in unsere Kissen fallen und träumten bald von riesigen Condoren, die wir laut Plan morgen zu Gesicht bekommen sollten.
Christian

Schreibe einen Kommentar