Sonne und Wärme begrüßten uns am heutigen Morgen in Flic en Flac, anders als noch gestern der kalte Regen in den Bergen bei Salazie auf Réunion.
Für heute nahmen wir uns vor, mit dem Auto den Nordwesten der Insel mit seinen schönen Stränden kennenzulernen.
Denn die Landschaft, das Straßenbild und die Eindrücke von Mauritius sollten so ganz anders sein, als auf La Réunion, das durch die Zugehörigkeit zu Frankreich eher europäisch anmutete.
Hier fühlte man sich tatsächlich auf einer Insel, die nicht nur geographisch näher an Afrika und Asien als an Europa ist.
Teils kam man sich sogar wie in Indien vor: alte rußende Busse, kleine Hindutempel in vielen der Dörfer, dazu schienen viele der Menschen auch indischer oder afrikanischer Abstammung zu sein.
Vor allem der etwas chaotische Verkehr in der wuseligen Hauptstadt Port Louis entsprach meinem Bild einer indischen Metropole.
Wenige Fahrminuten später erreichten wir das trotz seines unglückseligen Namens sehr schöne Cap Malheureux ganz im Norden der Insel mit seiner pittoresken Kirche direkt am Strand. Den Namen hatte das Kap übrigens erhalten, da in den dortigen Untiefen schon zahlreiche Schiffe ihr Grab gefunden hatten.
Aber das war nun dank moderner nautischer Instrumente kein Problem mehr und uns erwartete dort eine entspannte Stimmung, mit Älteren unter schattigen Bäumen, Jüngeren beim Boule spielen und zwei Fischerinnen, die ihre frische Ware direkt am Strand feilboten.
|
Fischerboot in der Bucht von Bain Boeuf |
Nachdem wir die Atmosphäre und auch die Wärme der strahlenden Sonne in uns aufgesogen hatten fuhren wir weiter und legten einen nächsten kurzen Stopp bei Bain Boeuf ein, bevor wir eine längere Bade- und Mittagspause am Strand von Péreybère machten. Den schönen Strand mit schattigem Wäldchen genossen auch viele Einheimische, die für Mauritius typisch ihr sonntägliches Familienpicknick veranstalteten während viele kleine Kinder im flachen Wasser tollten. Da wurden beispielsweise statt Schneebällen gern vorgeformte Sandbälle dem anderen entgegengeschleudert.
Aber man konnte es glücklicherweise ja direkt wieder abwaschen!
Mit einem leckeren gegrilltem Hähnchen samt Salatbeilage und Knoblauchbrot versorgten wir uns am Take-Away Chez Vanessa für 200 Rupien – umgerechnet gerade einmal 5 Euro. Dazu gab es noch eine vorgeschnittene Ananas für 100 Rupien.
Einfache Gerichte wie Reis mit Hühnchen gab es sogar bereits für 100 Rupien.
Selbst mit schmalem Geldbeutel musste also niemand auf Mauritius hungern! Später musizierte auch noch eine größere Gruppe indischstämmiger Mauritier, während vom anderen Strandende Segamusik aus den Boxen schallte.
Dieser tollen und sehr entspannten Atmosphäre hätten wir noch Stunden beiwohnen können, wir wollten aber noch mehr von der Küste entdecken.
|
Am Strand von Pérybère |
|
Bei Chez Vanessa gab es leckeres und günstiges Essen. |
Daher brachen wir am Nachmittag wieder auf und legten weitere kurze Stopps an diversen Stränden ein, unter anderem der tollen großen Bucht von Mont Choisy.
Danach verbrachten wir eine geraume Zeit, den öffentlichen Strand von Turtle Bay zu finden, denn hier drängen sich Resorts dicht an dicht und es gilt leider nicht das Jedermannsrecht wie beispielsweise in der Karibik. Dies ermöglicht dort jedem den Zugang auch zu Hotelstränden. Am Ende wurden wir fündig und entdeckten den circa 50 Meter breiten Streifen, der durch ein Tor eher einer Einfahrt glich. Doch eine Dame am Strand bestätigte, dass wir richtig waren und uns hier zwischen neun und zehn Uhr morgens die Wasserschildkröten ganz nah kommen würden.
Da es jedoch bereits später Nachmittag und zudem bewölkt war, beschlossen wir, lieber nochmal in den nächsten Tagen und morgens wiederzukommen. Der kostenlose Parkplatz und Zugang zur Bucht befindet sich übrigens hier zwischen dem Maritim Resort und dem Westin Resort.
Während ich nun nach unserem Urlaub diese Zeilen schreibe, muss ich leider sagen, dass wir es am Ende doch nicht mehr dorthin geschafft hatten, daher berichtet uns gern, falls ihr dort ward.
Christian