Seychellen Tag 13: Der Copolia Trail und die Nordspitze von Mahé

Obwohl es nachts wieder vom feinsten geschüttet hatte und heute morgen noch einige Wolken den Himmel verdunkelten, sollte es der erste vom Wetter her richtig schöne Tag auf Mahé werden.

Die Belohnung unserer heutigen Wanderung: Das fantastische Panorama vom Gipfel des Mount Copolia
Blick auf die Südwestküste von Mahé vom Naturpark der Teefabrik aus

Diesen begannen wir zunächst mit einem erneuten Besuch des kleinen Naturparks mit endemischen Pflanzen bei der Plantage der Teefabrik, da heute schöneres Licht als gestern war.
Von hier ging es weiter auf der Sans Souci Straße in Richtung der Hauptstadt Victoria, denn wir wollten die Wanderung auf den Mount Copolia in Angriff nehmen.
Unser Auto konnten wir in unmittelbarer Nähe des Startpunktes auf dem breiten Seitenstreifen der Straße parken.
Seit es auf dem Trail in der Vergangenheit ein paar Überfälle auf Wanderer gab, wacht nun sogar die Polizei am Einstieg. Heute trafen wir dort auf gleich vier an der Zahl!
Der Weg ist auch nur von dort zugänglich und so fühlten wir uns während der Wanderung zu keiner Zeit unsicher.

Der Boden und der Weg waren von den regnerischen Tagen teils noch ziemlich schlammig.
In den Boden oder die Steine geschlagene Stufen halfen beim Aufstieg.
Man passierte auch dieses kleine Felsenmeer.
Dichte Vegetation mit beeindruckend großen Pflanzen

Der Pfad selbst war ähnlich steil und schweißtreibend wie der hinauf auf den Morne Blanc gestern. Auch war er wieder gut ausgeschildert und viele hilfreiche Stufen im Waldboden oder in Steinen halfen beim Aufstieg. Allerdings war der Untergrund noch verwurzelter als der Trail gestern und aufgrund des Regens kurz zuvor an einigen Stellen schlammig und etwas rutschig.
Aber mit festem Schuhwerk und für den Abstieg mit Wanderstock kein Problem für jeden halbwegs trainierten Normalo-Wanderer wie uns. Man muss halt auf den Weg achten und langsam machen, aber dass ergibt sich bei der Steigung und der schwülen Hitze eh von selbst. 🙂
Der interessante Weg und vor allem das Ziel, der Gipfel, entlohnen aber mehr als reichlich für die Anstrengung!
So läuft man durch dichte dschungelartige Vegetation und ein Felsenmeer aus teils riesigen Findlingen. Oben angekommen spaziert man über große Flächen von Granit, Glacis genannt und dann tut sich einem die grandiose Aussicht auf über ganz Victoria, das Saint Anne Archipel, sowie die Nordostküste bis hinab zum Flughafen. Linkerhand thront zudem der mit 905 Metern höchste Berg Mahés, der Morne Sechelloise.
Für den Aufstieg benötigten wir inklusive Verschnaufpausen eine gute Stunde, während der Abstieg deutlich schneller in nahezu der Hälfte der Zeit von statten ging.

Der Weg war sehr gut ausgeschildert und nur kurz vor dem Gipfel etwas schwer zu finden. Dort solltet ihr euch links halten.
Diese kleine Leiter galt es am Ende auch noch zu erklimmen.
Auf dem Gipfel des Mount Copolia mit den für die Seychellen typischen Granitflächen – Glacis genannt.
Der Ausblick vom Mount Copolia war einfach nur fantastisch!

Zurück im Auto beschlossen wir als nächstes die Nordspitze der Insel zu umrunden. Vorher aber stoppten wir am nächstgelegenen Minimarkt für zwei kalte Cokes, denn die hatten wir verdammt nötig nach dieser anstrengenden aber tollen Wanderung!
Von Victoria aus startete die nördliche Küstenstraße, die oft in der Tat unmittelbar am Indischen Ozean entlang führte. Diese Tatsache nutzten wir am Strand der Anse Nord d’Est auf Höhe der Parfümerie Kreolfleurage und sprangen quasi aus dem Auto in das kühle Nass.
Danach entspannten wir noch etwas mit Blick auf die sich brechenden Wellen, bevor es weiter entlang der North Coast Road ging. Die Straße wand sich in zahlreichen Kurven einmal um die Nordspitze von Mahé und passierte dabei diverse hübsche kleine Strände. Leider war der Zugang zum Meer oft von Resorts oder Häusern verwehrt. Dennoch ist allein das Fahren ein schönes und entspanntes Erlebnis, da man meist mit den üblichen 40 Km/h unterwegs ist und es hinter jeder Kurve etwas Neues zu entdecken gibt.

Entspannung an der Anse Nord d’Est
Der „Drive-Trough-Traumstrand“ lag direkt an der North Coast Road, die aber aufgrund des recht geringen Verkehrs das Badevergnügen nicht trübte.
Am nördlichen Ende der Baie Beau Vallon
Frischeren Fisch als an diesem Verkaufsstand direkt am Meer konnte man wohl nirgends bekommen!

Gegen 16 Uhr erreichten wir mit dem Dorf Beau Vallon das Endziel der Küstenstraße.
Von Victoria bis dorthin betrug die reine Fahrtzeit gerade einmal eine halbe Stunde, daher kann man sich viel Zeit nehmen und immer mal wieder anhalten, sobald man einen schönen Spot entdeckt hat.
Beau Vallon mag dem einen oder anderen zwar etwas touristisch erscheinen, mir gefiel es aber dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen ziemlich gut. Denn hier erwarten einen im Vergleich zu anderen Orten auf der Insel bessere Souvenirläden mit nicht nur billigem Plastikkitsch, zahlreiche Restaurants und Beachbars, aber auch viele Take-Aways auf der langgezogenen Strandpromenade. Zudem wird man hier auch mal fündig, wenn man auf der Suche nach Wassersportangeboten wie beispielsweise Stand-Up-Paddeling ist. Und dies kann man perfekt machen in dem ruhigen und flach abfallenden warmen Wasser der Bucht!
Habe ich eigentlich schon den kilometerlangen feinsandigen Strand erwähnt? 😉
Okay er hat nicht das Charisma einer Anse Lazio auf Praslin oder einer Anse Source d’Argent auf La Digue, da ihm die imposanten Granitfelsen im Wasser weitestgehend fehlen, dafür kann man hier jedoch auch gut schwimmen, da das Wasser nicht nur knietief und von Korallenbänken durchsetzt ist, wie etwa auf La Digue.
Trotz der zahlreichen Unterkünfte, die sich hier befinden, ist man dennoch sehr weit vom Massentourismus der Rivieras am Mittelmeer entfernt und man wird immer sein Plätzchen am Strand finden, ohne dabei die Füße eines anderen im Gesicht zu haben.
Daher wäre Beau Vallon für mich durchaus ein schönes Fleckchen, um seinen Urlaub auf Mahé zu verbringen. Der einzige Nachteil ist, dass man leider fast immer das vom Verkehr verstopfte Victoria passieren muss, wenn man andere Orte der Insel erreichen will.
Nach einem kurzen Bad im Meer ließen wir uns noch etwas von der tief stehenden Sonne trocknen, die ein schönes Licht auf die Bucht zauberte und den Mourne Sechelloise im Hintergrund anstrahlte.

Die schattige Promenade von Beau Vallon säumten zahlreiche Take-Aways und Souvenirstände.
Am Strand von Beau Vallon
Unser Abendessen

Halbwegs trocken ging es schließlich mit dem Auto über Victoria zurück zur Anse Royale. Hier kauften wir erneut im ISPC Supermarkt noch ein paar Frühstückssachen ein und holten im Take-Away Olé nebenan auch wieder unser Abendessen. Diesmal einen empfehlenswerten geräucherten Fischsalat und leider weniger empfehlenswerte Kebabspieße, die nur aus Convenienceprodukten wie Miniwürstchen und furztrockenen Chicken Nuggets bestanden. Aber wie bereits gelernt, konnte man mit Seybrew Bier schlechtes Essen vortrefflich runterspülen! :-p
Christian

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