Korsika Tag 8: Bergwanderung zum Lac de Nino

Auch für heute wollten wir die Tatsache ausgiebig nutzen, dass wir uns mitten in den Bergen und in einer der schönsten Gebiete Korsikas befanden.
So stand eine Tageswanderung im Niolo Tal zum Bergsee Lac de Nino mit einer geschätzten Zeit von circa  sechs bis sieben Stunden für Hin- und Rückweg an. 
Zunächst einmal mussten wir von Tralonca aus zum Startpunkt der Wanderung kommen. Die ungefähr einstündige Anfahrt artete – wie für Korsika üblich – in einer ordentlichen Kurverei auf der Straße D84 durch Schluchten und Serpentinen in Richtung Porto aus. Aber wie bereits erwähnt, kann das zumindest dem Autofahrer, der sich am Lenkrad festhalten kann, durchaus Spaß bereiten! 😉

Ein Rudel wilder Hausschweine am Wanderparkplatz
Die Wanderung führte zunächst durch ein Waldgebiet.
In Richtung des Berges rechts im Hintergrund sollte der Weg noch führen.
Trittfestes Schuhwerk sollte man definitiv dabei haben.

Unser Auto parkten wir auf dem kostenlosen Wanderparkplatz am Skihotel Castel di Verghio auf circa 1.400 Meter. Die Wanderung sollte uns dann um fast 500 Höhenmeter hinauf bis zu dem auf knapp 1.900 Metern hoch gelegenen Bergsee führen. 
Zunächst aber beobachteten wir amüsiert die Horde wilder Hausschweine, die sich direkt am Skilift tummelten. Bereits bei der Anfahrt durch die Wälder begegneten uns immer wieder kleine Gruppen dieser Gesellen, die auch gerne mal die Straße überquerten. 
Die Wanderung führte zunächst eine Stunde recht gemächlich und auch eher unspektakulär durch ein Waldgebiet, bevor der Aufstieg zum ersten Pass, dem Bocca San Pedru begann. Ab hier wurden die Aussichten mit nahezu jedem Meter Weg immer spektakulärer, denn man folgte meist einem Bergkamm immer weiter hinauf und konnte dabei den Blick über die monumentale Berglandschaft und teils bis hinunter zur Küste schweifen lassen. Irgendwie musste ich dabei an die Reise der kleinen Hobbits in Richtung Mordor denken! 🙂 

Hier oben blies ein ordentlicher Wind, dem so mancher Baum nicht mehr standhalten konnte.
Tolle Panoramen wie dieses boten sich auf fast der ganzen Wegstrecke.
Der Blick reichte teils bis hinab zur Küste!
Kurz vor dem höchsten Punkt der Wanderung änderte sich die Landschaft erneut.

Nach insgesamt zweieinhalb Stunden seit dem Start erreichten wir den mit fast 1.900 Metern höchsten Punkt der Strecke. Von dort ging es dann wieder ein kurzes Stück abwärts und schon bald tauchte der in der Sonne glitzernde Lac de Nino unterhalb von uns auf. 
Linker Hand grasten idyllisch ein paar Kühe auf weichem Gras, während sich im Hintergrund weitere Bergketten erhoben.
Unser Blick wanderte weiter entlang der Moorlandschaft, die mit vielen meist kreisrunden und Pozzines genannten Wasserlöchern regelrecht wie ein Schweizer Käse durchzogen war, bis hin zum anderen Ufer des Sees. Dort ließen sich zahlreiche Wanderer ganz nah mit den dort grasenden und offensichtlich gar nicht scheuen Wildpferden ablichten. 
Da wollten wir natürlich auch hin! 

Von hier ab ging es geradeaus wieder etwas abwärts in Richtung des Sees.
Auch den Kühen schien es hier oben zu gefallen! 🙂
Wir haben unser Ziel erreicht: Der Lac de Nino
Der weiche und federnde Moorboden war durchzogen von teils kreisrunden Wasserlöchern, den so genannten Pozzines.

Also umrundeten wir nach dem Abstieg zum See diesen auf der linken Seite, nachdem wir das weiche und federnde Gras der Moorlandschaft überquert hatten. 
Bei den Pferden angekommen, war es ein einmaliges Erlebnis: Die eigentlich wilden Tiere störten sich keineswegs an unserer Anwesenheit und ließen sich sogar seelenruhig von uns streicheln, während sie beständig das frische grüne Gras fraßen. 

Wildpferd am Lac de Nino
Hier tummelte sich eine ganze Herde und genoss das frische Graß.
Die Tiere waren überhaupt nicht scheu und ließen sich beim Grasen sogar streicheln!

Den Tieren schlossen wir uns etwas später an und machten am Ufer des Sees Brotzeit, bevor wir uns gegen 14:30 Uhr wieder auf den Rückweg entlang der gleichen Strecke machten.
Nach knapp drei Stunden erreichten wir unser Auto, zugegeben etwas müde, waren aber von den fantastischen Eindrücken immer noch richtig geflasht.

Als wir uns auf den Rückweg machten, kam die Sonne raus und sorgte für eine fantastisch klare Sicht.
Blick in Richtung Rückweg. Im Hintergrund ist die Skipiste und das Hotel an unserem Wanderparkplatz zu erkennen.
Der Wind gab hier oben auf dem Bergrücken die Wuchsrichtung vor!
Neugieriger Geselle am Wegesrand
Generell schienen die meisten Tiere auf Korsika einfach so herum zu laufen und konnten ihre Freiheit genießen.

Neben der Wanderung durch das Restonica Tal war diese Tour die bisher schönste unseres Urlaubs und sollte in jeder Urlaubsplanung von wanderbegeisterten Korsikabesuchern nicht fehlen!
Christian

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