Azoren Tag 14: Furnas und Vila Franca do Campo

Ein Mix aus Sonne, Regen und Wolken gestaltete die heutige Tagesplanung leider zugegebenermaßen etwas diffizil. 
Wir entschieden uns daher, zunächst einmal die Küste ostwärts entlang zu fahren. 
Unser erster Stopp war der Aussichtspunkt Agua de Pau kurz vor Caloura und leider der wohl auch sinnloseste in Bezug auf das nicht vorhandene Panorama und dennoch völlig übertrieben ausgebaut inklusive diverser Fitnessgeräte. 
Der nächste Miradouro do Pisao war Gott sei Dank schon deutlich besser und bot einen netten Blick auf das Naturschwimmbecken von Caloura. 

Blick auf das Naturschwimmbecken von Caloura am Miradouro do Pisao
Das hübsche Tal, in dem sich auch der Wasserfall Cascata do Segredo befindet, den wir heute allerdings nicht besuchten.

Richtig interessant wurde der heutige Tag allerdings erst mit der Stadtbesichtigung von Vila Franca do Campo
Neben der schönen Altstadt und den mit Girlanden geschmückten Straßen, war auch der Hauptplatz sehenswert, an dem sich auch die beiden Kirchen Igreja do Senhor da Pedra und Igreja de Sao Miguel Arcanjo mit ihren verschiedenen schönen Motivkacheln befanden. 
An der kleinen vorgelagerter Insel Ilheu de Vila da Franco de Campo kann man wohl zudem wunderbar schnorcheln und sich per Boot die wenigen hundert Meter vom Hafen rüberschippern lassen. 
Das heutige sehr durchwachsene Wetter nahm uns allerdings diese Option. 

Am Eingang zur schönen Altstadt von Vila Franca do Campo
Die Igreja do Senhor da Pedra
Die eindrucksvolle Fassade mit ihren reich verzierten Türen.
Eines der zahlreichen schönen Mosaike befand sich neben dem Altar.
Die Igreja de Sao Miguel Arcanjo
Riesiges Wandmosaik im Inneren
Der Strand von Vila Franca do Campo – im Hintergrund die perfekt zum Schnorcheln geeignete gleichnamige Insel.
Das ehemalige kleine Fort des Dorfes

Zurück im Auto machten wir einen Abstecher hinauf zur Ermida de Nossa Senhora da Paz, die zum einen mit einer interessanten Freitreppe aufwartete, zum anderen aber auch ein schönes Panorama auf die Stadt und die Küste bot. 
Nach einer knappen halben Stunde Fahrt erreichten wir schließlich unser letztes Ziel für heute, den Kurort Furnas
Zunächst einmal ließen wir ihn jedoch regelrecht links liegen und fuhren hinauf auf den Aussichtspunkt auf dem Pico do Ferro
Dies erwies sich auch als eine gute Entscheidung, da die Sonne ihn wunderbar grün erstrahlen lies und es später und zurück im Ort mal wieder anfangen sollte zu regnen. 

Die imposante Freitreppe an der Ermida de Nossa Senhora da Paz
Von der Ermida bot sich uns ein schöner Ausblick auf die Küste von Vila Franca do Campo
Blick auf den von Bergen umgebenen Kurort Furnas vom Miradouro do Pico do Ferro aus
Der Furnas-See

Nachdem wir mit etwas Glück direkt in der Ortsmitte von Furnas geparkt hatten, erkundeten wir zunächst die mitten im Dorf gelegenen Fumarolen beziehungsweise Caldeiras. 
Nun kam er dann auch, der bereits erwähnte und recht heftige Regenschauer. Wir flüchteten wie viele andere unter das Dach eines nahe gelegenen Verkaufskiosks und vertrieben uns die Wartezeit mit warmen Maiskolben für einen Euro das Stück. 
Etwas später stärkten wir uns noch mit einem der in unserem Reiseführer angepriesenen Bolos Levados von Muniz. Das Ganze war im Grunde ein leicht gesüßtes weiches Brötchen und heute mich ganz offen gesagt nicht wirklich von den Füßen. Da bin ich wohl als Deutscher zu sehr von unserer Backkultur und Brötchenvielfalt verwöhnt. 

Die Fumarolen von Furnas befanden sich mitten in der Stadt!
Es zischte und blubberte an fast jeder Stelle.
An diesem öffentlichen Brunnen durfte man auch das „leckere“ Heilwasser kosten.
Wir konnten uns sehr gut vorstellen, wie aktiv die Erde hier direkt unter uns noch war!

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Kurzer Stopp auf ein Bolo Levedo

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Das mit Schinken und Käse belegte leicht süßliche Bolo Levedo

Wir beschlossen aufgrund des unvorhersehbaren Wetters unser Auto zu nutzen, um zu den öffentlichen heißen Quellen Poca da Silvina, die in ein Wasserbecken direkt am Fluss mündeten. Trotz der inzwischen recht kühlen Außentemperaturen war uns das Wasser dort aber selbst für unsere Füße immer noch zu heiß. 
Den Abend wollten wir eigentlich in der bekannten Therme Terra Nostra ausklingen lassen, hier standen wir jedoch nur noch vor verschlossenen Türen, denn der Badebetrieb endete  überraschenderweise bereits um 18 Uhr. 
Also besuchten wir die Thermalbäder von Poca da Dona Beija, die direkt in und an den Fluss gebaut waren. 
Und ich sage euch es lohnte sich! 
Die hübsche kleine Anlage bot verschiedene unterschiedlich temperierte Becken, die über Holzstege zu erreichen waren und teils auch mit kleinen Wasserfällen aufwarteten. Später am Abend wurde das Ganze zudem noch schön von diversen Lampen illuminiert. Der Eintrittspreis für vier Euro pro Person und einen Euro für einen eigenen Spint sind dabei durchaus fair.

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Das frei zugängliche und verdammt heiße Thermalbecken Poca da Silvina
Riesiger Mammut-Baum im Garten der Therme Terra Nostra
Am Eingang der Therme Poca da Dona Beija
Die unterschiedlich temperierten Thermalbecken lagen direkt am Fluss von Furnas.
Schöne Stimmung auch am Abend

Trotz des heute eher durchwachsenen Wetters hatten wir rückblickend das Beste aus dem Tag gemacht, einiges erlebt und nun am Ende auch noch perfekt entspannen können, bevor wir uns auf den circa 45 Minuten langen Rückweg zu unserer Unterkunft machten.
Christian

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