Azoren Tag 13: Sete Citades Rundwanderung

So wie uns gestern die Insel Sao Jorge mit Sonnenschein verabschiedet hatte, begrüßte uns heute auch Sao Miguel. 
Die perfekten Voraussetzungen also für einen Ausflug und eine Rundwanderung an der Caldera von Sete Citades
Auch die Webcams der Website und App von Spotazores.com zeigten den Krater und die Berge frei von Wolken. Also nichts wie los, denn so ein Wetterchen muss man bekanntlich auf den Azoren nutzen, bevor es sich Petrus spontan wieder anders überlegt. 
Die Website war übrigens ein sehr guter Tipp unserer Gastgeber, denn sie bietet für nahezu alle Azoreninseln Webcams an und damit die beste Möglichkeit sich über das Wetter am Zielort zu informieren, bevor man hinfährt und dann eventuell sprichwörtlich im Regen steht. 
Bevor wir losfuhren, trafen wir noch auf unsere Gastgeberin und sie war etwas überrascht uns Touristen bereits so munter sehen, denn sie wollte uns gerade Küchlein und Pfannkuchen zum Frühstück vorbeibringen. 
Was für ein liebenswerter Service und fast wie bei Muttern!
Nach circa einer dreiviertel Stunde Fahrt mit dem Auto erreichten wir die Berge von Sete Cidades und parkten unser Auto am Straßenrand kurz vor der Abbiegung zum Lagoa Empadada. Wer die Wanderung nachwandern will: Es handelt sich um Wanderung 9 im Rother Wanderführer Azoren.

Blick von den Bergen von Sete Cidades in Richtung Osten von Sao Miguel 

Altertümlich anmutende Kuhtränke

Das Aqueduto do Carvao am Parkplatz in der Nähe des Lagoa Empadada

Unser Weg führte uns auch einen Teil direkt an dem von Pflanzen überwucherten Wasserlauf entlang

Teils war das Aquädukt sogar zweistöckig gebaut und wirkte fast wie aus Römerzeiten

Nach einer ersten kurzen Wegstrecke verließen wir jedoch die geplante Route und machten einen Abstecher auf den 845 Meter hohen Berg Pico da Cruz. Der ordentlich steile Aufstieg über einen Wirtschaftsweg ließ einen ganz schön aus der Puste kommen, dafür wurde man oben am Gipfel angekommen jedoch mit einem traumhaften Rundblick über die Insel und die Kraterseen belohnt. 
Nach kurzer Rast stiegen wir auf gleichem Wege wieder hinab und folgten schließlich wieder der regulären Wanderstrecke. Diese sollte uns nach wenigen Minuten zu einem der bekanntesten Aussichtspunkte, dem Miradouro da Boca do Inferno führen. 
Und tatsächlich verdeutlichte das imposante Panorama über die gesamte Caldera der Sete Citades von dort oben, warum dieser Aussichtspunkt mit seinem markanten über einen schmalen Bergkamm führenden Weg vermutlich auf jedem zweiten Cover aller Azoren-Reiseführer prangt. 

Der stramme Aufstieg über den Wirtschaftsweg stand uns gleich noch bevor, um auf den Pico da Cruz zu gelangen.

Panorama auf die Caldera der Sete Cidades und das gleichnamige Dorf vom Gipfel des Pico da Cruz

Pflanzen wie aus dem Märchenland

Am Miradouro da Boca do Inferno

Von hier oben konnte man gut die enorme Größe der Caldera mit ihren drei Kraterseen erfassen.

Nach diversen Fotos und Selfies 😉 wanderten wir weiter entlang der Baumreihe auf dem ausgeschilderten Wanderweg bis hinab zur Straße. Dieser folgten wir linkerhand ein kurzes Stück, bis wir den Lagoa do Canaria erreichten. Dieser See ist an sich allerdings eher unspektakulär, es gibt hier jedoch zahlreiche Picknickplätze und vor allem auch eine Toilette. 
Nach Nutzung der sanitären Anlagen gingen wir zurück zum Wanderparkplatz des Sees und überquerten die Straße um dem Pfad weiter hinauf zu den Kraterrändern der Lagoa Eguas und Lagoa Rasa zu folgen. 
Von dort oben konnten wir immer mal wieder, wenn die inzwischen aufziehenden Wolken weiterzogen, die schöne Aussicht auch auf die südwestliche Küste von Sao Miguel genießen und etwas später die schöne Stimmung am nebligen Lagoa Rasa. Es hätte dort nur noch gefehlt, dass der Kopf des portugiesischen Verwandten von Nessie aus dem Wasser aufgetaucht wäre! 🙂

Blick zurück auf den Miradouro da Boca do Inferno rechts im Bild

Die Wanderung führte uns auch durch diesen verwunschenen Hohlweg.

Am Lagoa do Canaria

Ganz oben auf dem Kraterrand des Lagoa das Eguas

Der kleine Kratersee Lagoa das Eguas glänzte regelrecht in der Sonne, wenn sie sich mal gegen die aufziehenden Wolken durchsetzen konnte.

Der zweite See des Lagoa das Eguas

Blick über die Vulkanberge von Sete Cidades – im Hintergrund der Lagoa Rasa, an dem wir noch vorbeikommen würden.

Dieses kleine Häuschen am Lagoa Rasa hatte die Natur fast schon völlig erobert.

Mystische Stimmung am Lagoa Rasa

Kurz vor Ende der Wanderung spazierten wir vorbei an den recht unspektakulären „Drive-Through-Seen“ Lagoa Empadada, deren einzige Besonderheit darin lag per Auto umrundet werden können. Wir unternahmen einen letzten kurzen Abstecher hinauf zum Miradouro do Pico do Pau. Von dort hatte man zwar einen guten Blick über den Ostteil der Insel, zwingend ansehen und hinauflaufen muss man allerdings nicht, wenn man bereits vorher wie wir auf dem Pico da Cruz oder den Kraterrändern der Lagoa Eguas und Lagoa Rasa war. 
Am späten Nachmittag machten wir uns schließlich zurück auf den Weg nach Hause und mit einem Zwischenstopp am Supermarkt, um dort zu kaufen, was wir gestern vergessen hatten. 
Von unserer Unterkunft aus spazierten wir gleich darauf noch zum wenige Gehminuten entfernten Strand Praja do Populo, um noch etwas Spaß in den Wellen zu haben und um etwas später den Sonnenuntergang in der auch namensgebend „Sunset Beach“ genannten Bucht zu genießen.

Am „Drive-Through-See“ Lagoa Empadada

Abendliche Badefreuden am Sandstrand Praja do Populo

Zurück in der Quinta Sao Caetano saßen wir dank der immer noch recht warmen Temperatur ein wenig im Garten, bevor wir uns unser Abendessen kochten und es uns in unserem Häuschen gemütlich machten.
So konnte es – vor allem in Bezug auf das Wetter – auf Sao Miguel gern weitergehen!
Christian

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