Heute morgen präsentierte sich uns die Azoreninsel Sao Miguel netterweise wieder von ihrer schönsten Seite mit strahlend blauen Himmel!
Und als wäre das noch nicht genug, bekamen wir auch wieder frisches Brot und Bananen zum Frühstück von unseren liebenswerten Gastgebern vorbei gebracht.
Nach Kaffee, Brot und Bananen hieß es dann: „Nichts wie hoch zum Lagoa do Fogo„!
Leider hatte wohl auch jeder andere Tourist auf der Insel während des gestrigen eher bewölkten und regnerischen Tages darauf gewartet und entsprechend voll waren die Parkplätze.
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Es war ordentlich was los am Pico da Barrosa! |
Aber Gott sei Dank sehen es die Azorianer generell nicht so eng mit dem auf der Straße parken – dies ist übrigens auch Usus der Einwohner in den Dörfern – und so bildeten sich lange Reihen geparkter Autos vor und hinter den Aussichtspunkten, wie etwa an dem höchstgelegenen, am Pico da Barrosa.
Denn von hier oben hatte man einfach einen fantastischen Ausblick auf die Insel, im Westen nach Ponta Delgada bis hin zu den Kratern von Sete Cidades und im Osten auf den in der Sonne smaragdgrün schimmernden Lagoa do Fogo. Man konnte auch erste Besucher erkennen, die es sich bereits an seinem langen Strand zum Sonnenbaden bequem machten.
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Blick auf den Westen von Sao Miguel. Am Horizont die Vulkanberge von Sete Cidades. |
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Der Lagoa do Fogo zeigte sich heute in seiner ganzen Pracht und ohne von einer einzigen Wolke verdeckt zu sein! |
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Oberhalb des nordwestlichen Ufers des Sees befand sich dieser schöne Aussichtspunkt |
Wir beschlossen unsere Badepause jedoch am idyllischen lauwarmen Wasserfall und dem heißen Wasserbecken von Caldeira Velha einzulegen. Vom Kassenhäuschen, an dem man den Eintritt von zwei Euro pro Person entrichtet, waren es keine fünf Minuten zu Fuß über einen gut ausgebauten Weg bis zum Wasserbecken. Dort befand sich auch ein Informationszentrum, Toiletten sowie kostenlose Duschen. Zuerst ließen wir uns am oberen und kühleren Wasserbecken vom Wasserfall den Rücken massieren, bevor es zum Entspannen und Aufwärmen in das geschätzt 35 Grad warme untere Wasserbecken ging.
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Der kurze Weg vom Parkplatz zu den Thermalbecken von Caldeira Velha war sehr gut ausgebaut. |
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Hier sollte man allerdings lieber nicht baden! |
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Wir „duschten“ zunächst im Wasserfall des oberhalb gelegenen und etwas kälteren Beckens. |
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Danach ging es zum Aufwärmen in das angenehm warme untere Becken. |
Wieder unterwegs auf der Straße legten wir gegen Nachmittag einen kurzen Stopp in Caldeiras ein. Hier befand sich neben einer kleinen Therme auch eine handvoll der speziellen Löcher, in denen der für Sao Miguel berühmte Cozido-Eintopf mehrere Stunden in dem heißen Dampf aus dem Erdinneren gegart wird.
Direkt von der „Kochstelle“ aus fuhren wir auf der Straße weiter bis zu einem kleinen Parkplatz in der Nähe eines großen Wasserrohrs.
Denn hier befand sich der Startpunkt unserer Wanderung zum Wasserfall Salto do Cabrito. Diese gestaltete sich insgesamt recht einfach und kurzweilig mit circa einer bis eineinhalb Stunden Wegzeit insgesamt für Hin- und Rückweg.
Der Weg selbst war bereits ein Erlebnis, da er teilweise an und auf einem Wasserrohr und kurz vor Ankunft spektakulär durch die Schlucht bis unmittelbar vor und über den Wasserfall führte.
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„Cozido-Natur-Dampfgarer“ bei Caldeiras |
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Verlaufen konnte man sich auf der Wanderung zum Wasserfall Salto do Cabrito kaum, denn man musste teils einfach nur dem Wasserrohr folgen. |
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Kurz vor dem Wasserfall war der Weg am spannendsten, denn er führte durch diese enge Schlucht… |
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…und bis direkt über den Wasserfall! |
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Der Salto do Cabrito |
Nach so viel „Aufregung“ unternahmen wir gegen Ende des Tages einen letzten entspannten Spaziergang durch die in Europa einzige Teeplantage von Cha Gorreana. Wer möchte kann dies mit einer kostenlosen Besichtigung der Fabrik kombinieren und sich am Ende in der Cafeteria seinen Magen mit so viel grünem und schwarzem Gratis-Tee füllen wie man möchte.
Ich bekam sogar extra ein ganzes Kännchen Orange Pekoe aufgebrüht, da ich ihn gern probieren wollte, bevor ich mir davon ein Päckchen kaufen würde. Dazu gönnte ich mir noch Küchlein mit grünem Tee sowie mit Fisch und Huhn gefüllte kleine Teigtaschen.
Alle der hier hergestellten Teesorten empfand ich als sehr fein im Geschmack und insbesondere die mit Thunfisch und Kabeljau gefüllten Teigtaschen mundeten vortrefflich!
Am Ende entschied ich mich schließlich für die Teesorte Broken Leaf, da dieser sehr mild war und trotzdem ein gutes Aroma aufwies.
Sowohl der Tee als auch das Essen wurde zu sehr fairen Preisen angeboten und es lohnt entsprechend, sich hier mit Souvenirs für die Verwandtschaft oder Freunde daheim einzudecken.
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Aääääh…wat!? 🙂 |
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Blick auf die schöne Nordküste von Sao Miguel am Miradouro de Santa Iria |
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Die Teefabrik Cha Gorreana |
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Zum ersten Mal in meinem Leben befand ich mich inmitten einer Teeplantage – und das auch noch in Europa! |
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Die akkurat angepflanzten Teesträucher wirkten fast wie ein Labyrinth. |
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Tee, Kühe und Meer – Das gibt´s so nur auf den Azoren! |
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Man konnte auch die Fabrik und deren sich in Betrieb befindlichen Maschinen besichtigen. |
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Auch ein kleines Teemuseum gab es. |
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In der Cafeteria durfte man so viel Gratis-Tee trinken wie man wollte und das alles ohne Eintritt für die Fabrik bezahlen zu müssen! |
Entsprechend versorgt machten wir uns am frühen Abend schließlich auf den Heimweg in unsere Unterkunft und statteten dem nahe gelegenen Supermarkt vorher noch den fast schon obligatorischen Einkaufsbesuch ab.
Christian